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1.3 Zum Aufbau und Inhalt der folgenden Abhandlungen

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Den Schwerpunkt dieses Buches bildet die Untersuchung von Germania Magna, wie es in der ”Geographie“ des Ptolemaios beschrieben ist. Daneben werden die angrenzenden römischen Provinzen Raetia, Noricum sowie Germania Inferior und Germania Superior behandelt1. Da sich die Darstellung dieser beiden germanischen Provinzen in Ptolemaios’ Beschreibung von Gallia Belgica findet, wurde dieses Gebiet als Ganzes mit in die vorliegende Arbeit einbezogen. Sie umfaßt also folgende Kapitel aus dem zweiten Buch der ”Geographie“:

 Kapitel 9 – Gallia Belgica

 Kapitel 11 – Germania Magna

 Kapitel 12 – Raetia et Vindelicia

 Kapitel 13 – Noricum.

Die Abhandlungen zu diesen Kapiteln sind jeweils unterteilt in:

 Allgemeines (inkl. Karte)

 Koordinaten und Identifizierungen der antiken Orte und Geländemarken

 Anmerkungen zu den Identifizierungen

 Literatur.

Als eine zusätzliche Abhandlung beinhaltet dieses Buch einen Beitrag zur Lokalisierung der Insel Thule.

Im Folgenden werden die o. g. Unterabschnitte der einzelnen Abhandlungen zu den Kapiteln der ”Geographie“ näher erläutert.

Allgemeines

In diesem Abschnitt findet sich eine allgemeine Einführung, die das betreffende Gebiet kurz beschreibt und auf die Besonderheiten und Probleme in der Darstellung des Ptolemaios hinweist. Am Ende dieses Abschnitts befindet sich jeweils eine Karte des Gebietes.

Koordinaten und Identifizierungen der antiken Orte und Geländemarken

Die Orte und topographischen Punkte des behandelten Gebietes werden tabellarisch aufgeführt. Ihre Reihenfolge entspricht der Anordnung in der ”Geographie“ des Ptolemaios. Als Textgrundlage wurde die im Jahr 2006 erschienene Neuausgabe der ”Geographie“ (zitiert als BASEL-AUSGABE 2006) zugrundegelegt. Für die Untersuchung der antiken Koordinaten wurden ferner auch die Ausgaben von MÜLLER und CUNTZ hinzugezogen, um möglichst viele der dort angegebenen Lesarten zu berücksichtigen, d. h. auch solche, die von den Herausgebern der Textausgaben als minderwertig angesehen wurden, denn ”zuweilenenthalten die an sich schlechteren Handschriften gerade das Richtige“ (STECHE, S. 8).

Die Tabelle enthält folgende Angaben:

 fortlaufende Nummer des Ortes

 antiker Ortsname und ptolemäische Länge Λ und Breite Φ

 moderner Ortsname und moderne geographische Länge λ und Breite φ

 transformierte ptolemäische Länge λ und Breite φ; sie wurden transformiert mittelsmit den Maßstäben mΛ und mΦ sowie den Translationen λ0 und φ0; die Parameterwerte sind im Anhang aufgeführt

 Differenz zwischen moderner und transformierter Koordinate λ λ bzw. φ φ

 Transformationseinheit (Spalte TE); sie gibt an, welche Orte einheitlich mit denselben Transformationsparametern zu transformieren sind bzw. dieselben systematischen Verzerrungen (Maßstab, Translation) aufweisen

 Kategorie der Identifizierungssicherheit (Spalte S):s: sicherw: wahrscheinlichu: unsicherFür die Kategorie der Identifizierungssicherheit wurden folgende Kriterien zugrunde gelegt:die Koordinaten,Forschungsergebnisse der Archäologie und Altertumskunde,topographische Gegebenheiten,die Möglichkeit, den modernen Ortsnamen aus dem antiken herzuleiten.Als ”sicher“ identifiziert gelten alle Orte, die aufgrund der Siedlungs- oder Namenskontinuität oder epigraphischer Zeugnisse eindeutig bestimmt werden können. Eine Identifizierung wird als ”wahrscheinlich“ angesehen, wenn die Verortung durch die Koordinaten mit Berichten schriftlicher Quellen und archäologischen Befunden übereinstimmt, wenn die transformierten Koordinaten auf eine Fundstätte von besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung hinweisen oder auch wenn an sich weniger bedeutende archäologische Hinweise in Verbindung mit den transformierten Koordinaten, den topographischen Gegebenheiten der Ortslage und eventuell der Möglichkeit, den modernen Ortsnamen aus dem antiken herzuleiten, die vorgeschlagene Lokalisierung eines ptolemäischen Ortes bestätigen. Alle Orte, die nur anhand der transformierten antiken Koordinaten lokalisiert werden können, oder bei denen nach dem gegenwärtigen Forschungsstand keine genaue Eingrenzung der Lage möglich ist, sind als ”unsicher“ eingestuft worden. Dies ist auch der Fall, wenn eine Identifizierung nur aufgrund angenommener Namensähnlichkeit vorgenommen wurde.

 Quelle der antiken Koordinaten (Spalte Q):Ω: Ω-RezensionΞ: Ξ-RezensionM: Textausgabe von MÜLLERm: unsichere, von MÜLLER im Apparat aufgeführte LesartN: Textausgabe von NOBBEA: alternativer Vorschlag aufgrund eines vermuteten Schreibfehlers

In der Tabelle werden alle von Ptolemaios in dem betreffenden Gebiet erwähnten Orte und topographischen Punkte aufgeführt, d. h. es werden auch Ortsangaben genannt, für die keine Identifizierung vorliegt und die deshalb in der Karte nicht erscheinen.

Anmerkungen zu den Identifizierungen

Dieser Abschnitt bietet einen kurzen Kommentar zu den angegebenen Identifizierungen. Unkommentiert bleiben alle Orte und topographischen Punkte, die sicher identifiziert sind und deren antike Koordinaten keine Widersprüche aufweisen. Bei den häufigen Verweisen auf die Arbeiten von MÜLLER und HANSEN wurde in der Regel auf die Angabe von Seitenzahlen verzichtet, da es sich um fortlaufende Kommentare handelt, in denen die entsprechenden Stellen leicht zu finden sind.

Da in den westlichen Provinzen des römischen Reiches das Lateinische nicht nur Amts-, sondern auch Verkehrssprache war, werden im Folgenden alle Ortsnamen und Namen topographischer Punkte in Gallia Belgica, Raetia und Noricum in lateinischer Form wiedergegeben. Namensvarianten stehen in Klammern. Das Gebiet von Germania Magna lag zwar außerhalb des Römischen Reiches, die topographischen Informationen dazu sind jedoch durch römische Vermittlung zu Ptolemaios gelangt (s. Abschnitt 2.1.2). Deshalb werden auch die Ortsnamen in Germania Magna einheitlich in einer latinisierten Form aufgeführt. Grundlage hierfür ist die lateinische Übersetzung der Ausgabe von MÜLLER. Auf eine Verdeutschung oder Rekonstruktion germanischer Formen wurde verzichtet, eine Erklärung lateinischer geographischer Bezeichnungen findet sich im Sachverzeichnis am Ende dieses Buches. Bei den Orten in Germania Magna wird zudem die griechische Schreibweise des Ortsnamens angegeben, wie sie bei Ptolemaios erscheint. (Ist keine griechische Schreibweise angegeben, sind die lateinische und die griechische Namensform identisch.)

Die im Rahmen unserer Untersuchungen ermittelten Ortsidentifizierungen sind jeweils fett gedruckt. Da in der vorliegenden Arbeit die Identifizierung der antiken Orte auf der Analyse der ptolemäischen Koordinaten beruht, bleiben alle Angaben, die von Ptolemaios nicht mit Koordinaten versehen wurden, wie etwa zu den Siedlungsgebieten der einzelnen Stämme in Germania Magna, unberücksichtigt.

Literatur

Am Ende jedes Kapitels findet sich eine Übersicht über die Forschungsliteratur zu dem betreffenden Gebiet. Die verwendeten Textausgaben sind im Abschnitt 1.4 aufgeführt.

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