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JANUAR

25

Kuscheln

Na, sind Sie auch so ein Kuschler? Jemand, der andauernd kuscheln will und nichts mehr genießt als Nähe, Hautkontakt und ausführliche Streicheleinheiten? Ich bin einer. Ein echter Powerkuschler. Und wenn es im Radio Kuschelmusik gibt, schmiege ich mich eng an meine Frau und höre ganz gemütlich zu. Mmh.

Ich begreife gar nicht, dass es so viele Kuschelmuffel gibt. Irgendwie ist Kuscheln für mich der Inbegriff von Vertrautheit. Schließlich lehnt man sich ja nicht bei jedem an. Wenn ich kuschele, dann verlasse ich meinen Schutzraum und gebe meine ganze Verletzlichkeit in die Hände meiner Liebsten. Ich kuschele einfach gerne mit meiner Frau. Ich kuschele auch gerne mit meinen Kindern, natürlich auf andere Weise. Kuscheln und Schmusen gehören in eine Familie hinein.

Als Jesus einmal erzählte, wie man mit Gott umgehen soll, sagte er: »Nennt ihn Papa!« Ja, Papa. Das war schon damals eine ganz liebevolle, persönliche und kuschelige Bezeichnung. Ist doch eine nette Vorstellung: Glauben ist so etwas wie Kuscheln mit Gott. Da geht es auch darum, seinen Schutzraum zu verlassen und sich jemandem anzuvertrauen. Sich mit seinen Schwächen in die Hände Gottes zu begeben und sich von ihm die Seele streicheln zu lassen.

Insofern kann man nur allen, die immer noch ein irgendwie fernes, übermächtiges oder gar bedrohliches Gottesbild mit sich herumschleppen, sagen: Jesus hat Mut gemacht, mit Gott zu kuscheln. Das finden Sie ungewöhnlich? Ich nicht. Ich bin ja ein Powerkuschler. Den Helden spielen, das kann ich woanders.

Moment mal!

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