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Übereinstimmungen und das Sprechen von Sprachen

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Apropos „glatte Übereinstimmungen“. So etwas gibt es leider auch nicht in Bezug auf die Aussprache der henochischen Buchstaben. Wenn man die henochischen Buchstaben und die henochische Sprache kurz und knapp beschreiben will, kann man ganz einfach sagen, dass es spezifische und gleichzeitig universelle Aussagen über die henochische Sprache zu treffen gibt. Leider kann man mit solchen Berichten nichts anfangen. Das Einzige, was man aus einer solchen Aussage ziehen kann, ist die Feststellung, dass permanent die Filter eines menschlichen Bewusstseins aktiv sind, wodurch oft „Ungereimtheiten“ entstehen – gerade dann, wenn es um eine magische Sprache geht, die sich dem menschlichen Intellekt nicht erschließt. In Bezug auf die henochische Sprache kann man sagen, dass es keine feste Grammatik gibt, bzw. dass es zu wenige Informationen gibt, die man sinnig verwenden kann. Wenn man sich ein paar henochische Sätze anschaut, verliert man vielleicht auch schnell das Interesse, hier eine echte Grammatik und eine unfallfreie Aussprache zu finden. Unfallfreie Aussprache? Ja, denn die henochischen Sätze besitzen teils zungenbrecherische Anhäufung von Buchstabenkombinationen. Hier einmal ein bekanntes Beispiel mit einem Auszug aus einem der henochischen Schlüssel:

Die 1. henochische Anrufung in henochisch mit lateinischen Buchstaben:

Ol sonf vors ge, goho Iad Balt, lonshe calz vonpho; sobra zol ror ie ta nazpes od graata malpreg; des holqu qaa nothoa zimze, od commah ta nobloh zien; soba thil genonpe prege aldi; des urbes oboleh gresam; casarem ohorela taba pir; des zonrensge cab erem iadnah. Pilah farzme zenurza adna gono iadpil, des hom od toh; soba ie pam lu ipamis; des loholo vep zeomde poamal, od bogpa aai ta piap piamol od vooan. Zacare, ca, od zamran; odo cicle qaa; zorge, lap zirdo noco mad, Hoathe Iaida.

Die 1. henochische Anrufung in henochisch mit henochischen Buchstaben:

Ol sonf vors ge, goho Iad Balt, lonshe calz vonpho; sobra zol ror ie ta nazpes od graata malpreg; des holqu qaa nothoa zimze, od commah ta nobloh zien; soba thil genonpe prege aldi; des urbes oboleh gresam; casarem ohorela taba pir; des zonrensge cab erem iadnah. Pilah farzme zenurza adna gono iadpil, des hom od toh; soba ie pam lu ipamis; des loholo vep zeomde poamal, od bogpa aai ta piap piamol od vooan. Zacare, ca, od zamran; odo cicle qaa; zorge, lap zirdo noco mad, Hoathe Iaida.

Original Englisch der 1. henochischen Anrufung:

I rayng ouer you, sayeth the God of Iustice, in powre exalted above the firmaments of wrath: in whose hands the Sonne is as a sword and the Mone as a throwgh thrusting fire: which measureth your garments in the mydst of my vestures, and trussed you together as the palms of my hands: whose seats I garnished with the fire of gathering, and bewtified your garments wth admiration. To whome I made a law to govern the holy ones and deliuered you a rod with the ark of knowledg. Moreouer you lifted vp your voyces and sware [obedience and faith to him that liueth and triumpheth] whose begynning is not, nor ende can not be, which shyneth as a flame in the myddst of your pallace, and rayngneth amongst you as the ballance of righteousnes and truth. Moue, therfore, and shew yorselues: open the Mysteries of your Creation: Be frendely vnto me: for I am the servant of the same yor God, the true wurshipper of the Highest.

Deutsche Übersetzung der 1. henochischen Anrufung:

Ich herrsche über Dich, spricht der Gott der Gerechtigkeit, in erhabener Macht über dem Himmelszelt des Zorns: (Er) In dessen Händen die Sonne wie ein Schwert ist und der Mond wie ein durchdringendes Feuer. (Er) Der Deine Gewänder ausmisst inmitten meiner Gewänder und der Dich zusammenbindet wie meine Handflächen. (Er) Dessen Platz das Feuer der Zusammenkunft ziert und der Deine Gewänder mit Bewunderung verschönert. Dem ich ein Gesetz / Schrift machte, welche(s) die heiligen regiert und dir einen Stab gibt, mit der Lade des Wissens. Überdies erhobt Ihr Eure Stimmen und schwort Gehorsam und Treue zu ihm, der lebt und triumphiert. Der keinen Anfang hat und darum nicht enden kann, der, wie eine Flamme inmitten deines Palastes leuchtet und inmitten von euch herrscht als Gleichgewicht (ggf. Gegengewicht) von Rechtschaffenheit und Wahrheit. Erhebt Euch also und zeigt Euch, offenbart das Mysterium Eurer Erschaffung. Seid freundlich zu mir, bin ich doch der Diener desselben, euren Gottes, der wahre Verehrer des Höchsten.

So, wie werden aber jetzt diese henochischen Wörter bzw. „Buchstabenkombinationen“ ausgesprochen? Gibt es da eine Regel bzw. eine Mundart, die von den Engeln verwendet wird? Wurde diese gechannelt und aufgeschrieben? Nein! Engel kommunizieren NICHT verbal. Wenn es eine Ausspracheregel aus der geistigen Welt geben sollte, dann nur für die Menschen selbst. In diesem Fall gaben John Dee und Edward Kelley die Aussprache vor, die später vom Hermetic Order of the Golden Dawn „individuell“ verändert wurde. Diese „individuelle Veränderung“ ist gut, zeigt dies doch, dass hier kein Kadavergehorsam an den Tag gelegt wurde, denn in Bezug auf die Aussprache des Henochischen, spielt das menschliche Ego immer wieder eine sehr starke Rolle. Zwar gaben John Dee und Edward Kelley in ihren Aufzeichnungen Hinweise darauf, wie man die einzelnen Buchstaben aussprechen soll bzw. wie sie „klingen“ sollen, doch muss man berücksichtigen, dass man einen „Klang“ nicht 1:1 beschreiben kann. Man kann immer wieder nur Analogien verwenden, jedoch keine Audioaufnahme in einen Text einfügen. Ferner muss man bedenken, dass jeder Mensch seine Mundart hat und mit „besonderen Buchstabenkombinationen“ mal mehr und mal weniger zu kämpfen hat. Ein Engländer wird die henochischen Calls anders aussprechen, als ein Deutscher oder ein Isländer oder ein Japaner. Natürlich ist es korrekt, wenn man allgemein sagen kann, dass einige Menschen eine wirklich bemerkenswerte Sprachauffassung besitzen, sodass sie eine fremde Sprache doch akzentfrei aussprechen können, vielleicht sogar so perfekt, dass man als Zuhörer denken kann, dass es sich um die eigentliche Muttersprache handelt. Doch wie verhält es sich mit einer fremden Sprache, für die es letztlich keine Ausspracheregeln oder bekannte Grammatik gibt? Ist es hier nicht eher so, dass der Mensch automatisch in seine Muttersprache (oder von mir aus auch in seine „Lieblingssprache“) zurückfallen wird?! Bei John Dee und Edward Kelley war es zumindest so, denn die Aussprache des Henochischen hat deutliche Züge des mittelalterlichen Englisch.

Gut, dies ist jetzt nicht sonderlich überraschend, denn dies hat letztlich wieder etwas damit zu tun, wie die verschiedenen henochischen Texte übermittelt wurden. Während sie am Anfang nach der Buchstabe-für-Buchstabe-Methode übermittelt wurden – wodurch eine sinnige Aussprache erschwert wird – wurden die henochischen Calls später flüssig diktiert, was wiederum bedeutet, dass hier eine (innere / unbewusste) Ausspracheregelung existierte. Der menschliche Verstand sucht immer „Muster im Chaos“, was bedeutet, dass man automatisch nach einer Aussprache sucht, wenn man fremde (henochische) Wörter Buchstabe für Buchstabe diktiert bekommt. Das menschliche Gehirn wird stets versucht, sich einen „Reim“ auf das Gesehene zu machen, sodass ein „Sinn“ erkannt werden kann.

Dies alles endet jedoch in einer Kreisbewegung, vielleicht sogar in einem gedanklichen Hamsterrad. Man wird niemals wissen können, ob die korrekte Aussprache getroffen wurde, selbst wenn man die Worte in seinem Geist hört. Noch viel schwieriger wird es werden, wenn man in einer magischen Sitzung nur die Buchstaben „gezeigt“ bekommt. Woher soll man wissen, wie die Wörter der „himmlischen Sprache“ einwandfrei ausgesprochen werden – wie will man überhaupt wissen, dass Engeln, also rein energetische Prinzipien, etwas aussprechen!? So ist und bleibt das größte Problem der henochischen Sprache, dass es kein System ist, in der eine phonemische Notation mitgeliefert wurde. Es wurde keine „Lautsprache“ diktiert, so wie man sie heute in Wörterbüchern findet, wodurch die Aussprache korrekt definiert wird.

Im Folgenden will ich kurz die Aufzeichnungen von John Dee und Edward Kelley, in Bezug auf die Aussprache der henochischen Buchstaben, wiedergeben, sodass man sich selbst einen Eindruck machen kann, wie Dee und Kelley die henochischen Wörter aussprachen:

A (A) – lange Betonung wie in „Pfad“ / kurze Betonung (fast unbetont) wie in „Pass“.

B (B) – normale Betonung, unbetont, wenn es zwischen M(M) und einem weiteren Konsonanten steht, bzw. wenn es am Ende, nach einem M(M), eines Wortes steht (wie z. B. im henochischen Wort NIMB (NIMB) = Jahreszeit, Staffel, Serie, Zeitabschnitt).

C (C) – Betonung als K, wenn der Buchstabe vor a, O, U steht. Es wird als S betont, wenn es vor I oder E steht oder in Konsonantenansammlungen (wie z. B. im henochischen Wort Crcrg (Crcrg) = bis, bis (dass) so weit (bis), bis in, bis zu oder in NONCF (NONCF) = Du, sie, ihr, dich, dir, ihnen, euch, man).

CH (CH) – Betonung als K in fast allen Positionen, außer am Ende als CH (Kehllaut).

D (D) – Betonung als „normales“ D in allen Positionen.

E (E) – lange Betonung wie in „Gebet“.

F (F) – Betonung als „normales“ F in allen Positionen.

G (G) – Betonung als hartes G, wenn es vor a, O, U steht wie in „Garten“, Betonung als J wenn es am Ende vor I oder e in Endpositionen (wie z. B. im henochischen Wort Caosgi (Caosgi) = Erde, Boden, Acker, Natur, Grund, Erdreich, Unterwelt, Raum, Land etc.) steht und eine Betonung als D wenn es in nach und in Konsonantenansammlungen vorkommt (wobei dies schwer zu beurteilen ist, da es kein einziges henochisches Wort gibt, wo G nicht durch eine der anderen Regeln verändert wird und wo es keinen Vokal gibt).

H (H) – Betonung als „normales“ H in allen Positionen, außer nach einem Vokal. Hier ist es stumm und verlängert den Vokal.

I (I) – lange Betonung wie in „fies“, kurze Betonung wie in „bitte“, in Kombination mit Vokalen, wird das „I“ normal gesprochen – ai, ei, ui, oi. Wenn es am Anfang steht, wird es etwas länger gezogen – ähnlich einem Y.  J gibt es im henochischen nicht.

K (K) – Betonung als „normales“ K in allen Positionen.

L (L) – Betonung als „normales“ L in allen Positionen.

M (M) – Betonung als „normales“ M in allen Positionen.

N (N) – Betonung als „normales“ N in allen Positionen.

O (O) – lange Betonung wie in „Hose“, unbetont wie in „noch“. In Kombination mit Vokalen werden beide „normal“ ausgesprochen „OA“, „OE“, „oI“ und „OU“. Wenn ein „OO“ vorkommt, dann wie in „Boot“.

P (P) – Betonung als „normales“ P in allen Positionen, außer als PH.

PH (PH) – Betonung als „normales“ F in allen Positionen.

Q (Q) – Betonung als „normales“ Q, wie in „Quelle“.

R (R) – Betonung als „normales“ R in allen Positionen, kann aber etwas „gerollt“ werden.

S (S) – Betonung ist eher weich wie in „selten“, manchmal aber auch stimmhaft wie in „Fluss“.

SH (SH) – Betonung wie ein SCH, wie z. B. „Schuss“.

T (T) – Betonung als „normales“ T in allen Positionen.

TH (TH) – Betonung auf das T wie in „Thron“, was in Bezug auf die englische Sprache mit dem „th-Laut“ (wie in „the“) zu verstehen ist.

U (U) – lange Betonung wie in „Jugend“, aber auch kurze Betonung wie in „Mutter“. Wenn das U in am Anfang steht, dann wird es wie ein „JU“ ausgesprochen, wie in „Jude“. Es wird als V oder W ausgesprochen, wenn es vor anderen Vokalen steht.

X (X) – Betonung als „normales“ X in allen Positionen.

Z (Z) – Betonung eher einem langen S wie in „Super“.

Spannend ist bei dieser Aufzählung, dass Dee und Kelley im Grunde sogar mehr als „unsere“ 26 Buchstaben berücksichtigen, obwohl das henochische Alphabet nur 21 Buchstaben besitzt. Dies mag daran liegen, dass der menschliche Verstand eine „affektierte“ bzw. vorbestimmte Aussprache nicht sofort akzeptiert. Es werden eigene Muster eingeflochten, Muster, die man von der Pike an gelernt hat. Fremde Sprachen basieren zu Beginn auf ein permanentes Abrufen der Grundinformationen, welche im Tagesbewusstsein gespeichert sind. Bis diese Grundinformationen dann endlich mal ins Unterbewusstsein dringen, um sich dort festzusetzen, dauert es seine Zeit – bei manchen ist es sogar nie der Fall. Doch gilt dies auch für eine himmlische oder magische Sprache?

Nun, es wird immer Menschen geben, die diese Frage mit einem klaren „JA!“ beantworten. Ich will diese Frage jedoch bewusst mit einem „NEIN!“ beantworten, denn es geht in der phonemischen Magie um ein intuitives, nicht aber um ein deduktives Erfassen. Vielleicht ist dies sogar der Grund dafür, dass Dee die Buchstaben „C“ und „K“ getrennt aufgeführt hat und die Buchstaben „U“, „V“ und W zusammenfasst.

Wie ich schon erwähnt habe, hat auch der Golden Dawn eine Ausspracheregelung erschaffen. Aus Gründen der Vollständigkeit will ich diese hier kurz anschneiden. Der Golden Dawn arbeitete ausschließlich mit den lateinischen Buchstaben, was sinnig ist, da es natürlich nicht so einfach ist, eine Sprache mit vollkommen fremden Zeichen zu verwenden. Ferner versuchte der Golden Dawn die verschiedenen henochischen Zungenbrecher (und davon gibt es einige) mit einer „Vereinfachung“ zu versehen. Diese Vereinfachung wurde von MacGregor Mathers und William Wynn Westcott (zwei der drei Gründer des Hermetic Order of the Golden Dawn) geschriebenen und besteht darin, dass das lateinische Alphabet und die englische Aussprache genommen werden sollen. Das passt und man kann diese Regel letztlich in jede Sprache „mitnehmen“ – statt „englische Aussprache" setzt man einfach „deutsche Aussprache“. Zusätzlich schlug MacGregor Mathers vor, dass den Konsonanten der henochischen Wörter, stets besondere Vokale folgen sollten. Diese Vokale sollten sich dann aber auf das hebräische Alphabet bzw. auf die hebräische Sprache beziehen. Die Grundidee kommt daher, dass es auch im hebräischen eigentliche keine Vokale gibt und die entsprechenden Betonungen via Punktierung vollzogen werden. Dies bedeutet aber, dass es jetzt doch etwas komplizierter wird, denn irgendwie muss man jetzt ja doch die hebräische Sprache auch kennen, oder? Zusätzlich muss man immer berücksichtigen, dass in der Phonemik des Golden Dawn jedes „Z“ als ein „SOD“ ausgesprochen wird, was sich damit erklären lässt, dass die englische Sprache „ungern“ ein „Z-Laut“ verwendet. Ferner wird das „G“, als hebräisches „Gimel“ (g) verstanden, welches aber in seiner Betonung manchmal ein „DSCH-Laut“ besitzt. Ich will hier einfach mal ein Beispiel wiedergeben, und ein paar henochische Wörter nach der Methode des Golden Dawn abdrucken:

Text aus dem 19. Henochischen Schlüssel:

Elzap tilb parm gi Piripsax […] ( Elzap tilb parm gi Piripsax )

Übersetzung des Textes:

Der Weg ihres Eilen samt den Himmeln […]

Phonemische Veränderung des Golden Dawn

El-sod-a-pe til-be par-me dschi Pi-riep-zax

Phonemische Veränderung, auf die deutsche Sprache gemünzt, die „auch“ möglich ist:

El-zap til-b e par-m e gi Pir-ip-sax

El-zap til-b a par-m a gi Pir-ip-sax

Jeder soll erst einmal selber schauen, welche Version individuell „leichter“ ist.

Doch damit es nicht „zu leicht“ wird, existieren im Golden Dawn noch Ausspracheregeln, die sich von denen von MacGregor Mathers etwas entfernen. Sie stammen aus der Feder von William Wynn Westcott. Hier einmal seine „zusätzlichen“ Ideen bzw. seine Änderungen:

Das „M“ stets als „eM“ aussprechen.

Das „N“ mal als „eN“ und mal als „Nu“ aussprechen.

Das „S“ als „eS“ aussprechen.

Das „D“ als „De“ aussprechen.

Das „Y“ und das „I“ dem hebräischen „Jod“ ( y ) angleichen und als „JO“ aussprechen.

Das „U“ und das „V“ dem hebräischen „Vau“ ( w ) angleichen und als „Waw“ aussprechen.

Das „X“ soll manchmal dem hebräischen Samech ( s ) angeglichen werden und ist somit als „S“ auszusprechen, manchmal wird es aber auch dem Tzade ( c ) angeglichen und muss dann als ein „TZ“ ausgesprochen werden!

Ferner wollte William Wynn Westcott jeden Buchstaben einzeln auszusprechen – wobei das im Grunde dann kein Lesen, sondern einfach ein Buchstabieren ist und daher wirklich albern.

So viel zu den Aussprachen der henochischen Wörter und Buchstaben. Wenn man sich die bisherigen Punkte anschaut, kann man alles dahingehend zusammenfassen, dass man sich erst einmal selbst eine eigene Ausspracheregel erschaffen muss, eine Ausspracheregel, die ein inneres und energetisches Wohlgefühl erschafft. Man kann nicht einfach fremde Sprachen miteinander vergleichen und auch wenn Englisch sprechende Menschen mit dem Buchstaben „Z“ anders umgehen als Deutsch sprechende Menschen, muss die Frage erlaubt sein, warum man dann das henochische Wort „ZIRDO“ (ZIRDO) dann als „Sod-ir- redo“ aussprechen soll (nach den Ausspracheregeln des Golden Dawn) und nicht als „ZIR-DO“?

Die henochische Sprache muss im Inneren des Menschen schwingen, in einem henochischen Ritual oder bei der Verwendung der henochischen Schlüssel, um die entsprechenden Pforten und Portale zu öffnen, müssen die Schwingungen so geformt und artikuliert werden, dass das Energiesystem darauf reagieren kann. Der Intellekt ist hierbei irrelevant. Es geht nicht um „richtig“, „falsch“, „cool“ oder „magisch“, es geht um eine energetische Reaktion im eigenen System, sodass die Energien fokussiert verwendet werden können. Eine individuelle Aussprache ist 1000mal wertvoller und effektiver, als ein gestottertes Ablesen, welches mehr die Ratio und die Zunge fordert, als die Energie seines eigenen Energiesystems. Erlaubt ist, was dazu führt, dass das eigene Empfinden sich passend anfühlt. Wie einfach oder wie kompliziert man sich selbst die Aussprache gestalten will, hängt vom eigenen Sein ab. Ich selbst kann sagen, dass meine Aussprache schon deutsch ist und ich Vokale einfüge, wo es lange Konsonantenreihen in den henochischen Wörtern gibt.

Natürlich sollte man darauf achten, dass man es nicht zu kompliziert macht – auch wenn es einen „coolen Faktor“ bekommt, wenn man mit fachspezifischen Ausdrücken um sich werfen kann oder wenn man in „fremden Zungen“ schwer magisch reden kann. Dieser Faktor wird aber schnell ins Lächerliche abgleiten, so wie es immer der Fall ist, wenn ein Möchtegern-Spezialist auf echte Fachleute trifft. Halbwissen ist nicht „cool“. Leider sieht das menschliche Ego dies sehr oft anders und es wird wie wild nach möglichen Verbindungen, Mustern und inneren Netzwerken gesucht, mit der Hoffnung, dass man irgendetwas Bahnbrechendes findet. Dies sind echte Gefahren, Gefahren, die auch bei der henochischen Sprache, den henochischen Symbolen und den henochischen Energien existieren. Man sollte daher stets auf der Hut sein, dass man nicht zwanghaft Muster sucht und literarische Anweisungen befolgt, ohne einen eigenen Überblick zu besitzen. In der Magie sind Übertreibungen meist sehr kontraproduktiv, gerade wenn es in den Bereich der „gewaltsamen Zusammenführung“ geht, d. h., wenn man alles berücksichtigen und unter einen Hut bringen will. Dies führt dazu, dass man irgendwann „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht mehr sieht und die ganze henochische Magie wertlos wird.

Enochian Light Source - Band I - Theorie

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