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I. Einleitung

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Quelle

Dionysios von Halikarnassos (ca. 54 v. Chr.–7 v. Chr.), Römische Altertumskunde 1,3,3:

Der Staat der Römer gebietet der ganzen Erde, soweit sie nicht unzugänglich ist und von Menschen bewohnt wird; er beherrscht das ganze Meer, nicht nur das innerhalb der Säulen des Herkules, sondern auch den Ozean, soweit er schiffbar ist, und machte – nach der Kunde aller Zeiten – zuerst und allein den Aufgang und Niedergang (der Sonne) zu den Grenzen seines Reichs.

Expansion

Rom, die Hauptstadt des Imperium Romanum, entstand aus dem Zusammenschluss einiger dorfartiger Kleinsiedlungen, die auf Anhöhen auf dem Boden der späteren Stadt lagen. Die ersten Siedler waren, soweit sie sich archäologisch fassen lassen, Latiner. Der Palatinhügel soll den Kern Roms gebildet haben. Als Grund für die besondere Bedeutung der Kleinsiedlungen wurde angeführt, dass ungefähr dort, wo später eine erste Holzbrücke über den Tiber gebaut wurde, seit alters her eine Furt bestand. Noch um 450 v. Chr. umfasste das römische Staatsgebiet auf dem Ostufer des Tiber lediglich eine Fläche mit einem Durchmesser von etwa 8 km. Die Zahl der Angehörigen des Gemeinwesens dürfte ca. 10.000–15.000 betragen haben. Das heißt, die literarische Überlieferung, die für 508 v. Chr. 130.000 und für das Jahr 392 v. Chr. 152 573 Bürger tradiert, ist stark übertrieben. Nach Kai Ruffing war das römische Staatsgebiet um 338 v. Chr. 5525 km2, 264 v. Chr. bereits 26.805 km2 groß (Wirtschaft in der griechisch-römischen Antike 2012, S. 89). Zwischen 340 und 290 v. Chr. setzten Landvermessungen ein, die auf eine intensive Nutzung der neu hinzugekommenen Gebiete weisen. Zudem wurden durch Meliorationsmaßnahmen, etwa Trockenlegungen, weitere Nutzflächen gewonnen. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. begann man den Raum durch den Bau großer Überlandstraßen zu erschließen. Mit dem Sieg (275 v. Chr. bei Benevent) über König Pyrrhus von Epirus (319/318–272 v. Chr.) hatte sich Rom als regionale Großmacht etabliert, der im Westen allein Karthago gegenüberstand. Im späteren 3. Jahrhundert v. Chr. dehnte Rom infolge der Punischen Kriege seinen territorialen Machtbereich über die italische Halbinsel hinaus aus. Die ältesten Provinzen Roms bilden die Inseln Sizilien, Sardinien und Korsika sowie Hispanien; diese Territorien kamen infolge des Kampfes gegen die Karthager unter römische Oberhoheit. Um 200 v. Chr. überwachten die Römer und ihre Verbündeten eine Fläche von ca. 130.000 km2 mit einer Bevölkerung von etwa 3 Millionen Freien. Mit der Ausdehnung des Imperium Romanum stieg die Bedeutung Roms von einem kleinen Gemeinwesen über das caput Italiae (Hauptstadt von Italia) zum caput orbis, zur Hauptstadt des Erdkreises.

Die Provinzen des Imperium Romanum

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