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KAIROS ERKENNEN

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Eines der „Zeichen der Zeit“ ist das Ende der konstantinischen Kirchengestalt. Nicht nur Organisations- und Sozialformen gehen zu Ende; der Glaube selbst befindet sich in einem gravierenden Transformationsprozess – außerhalb und innerhalb der Kirche. Darüber wird freilich noch vielfach geschwiegen, zu heftig und irritierend sind die damit verbundenen Fragen und notwendigen Denkanstrengungen.

Organisationstheoretisch nennt man einen solchen Prozess einen „Wandel zweiter Ordnung“: es ändern sich nicht nur die Bedingungen des Rahmens, in dem Veränderung stattfindet; es ändert sich der Rahmen selbst – noch zugespitzter: ein neuer Rahmen wird erforderlich. Die Kirche befindet sich also nicht bloß in einem Prozess des Downsizings, in dem sie Altbewährtes anpassen muss. Gefragt ist, organisationstheoretisch, ein substantieller „Change“; theologisch eine Metanoia, eine Umkehr. Dieser Change betrifft den Glauben selbst: was bedeutet Glauben im 21. Jahrhundert? Wie ist er zu lernen, zu denken, zu leben? Die wichtigste Aufgabe von Leitung in der Kirche besteht daher vielleicht wohl darin, die Notwendigkeit zu dieser Metanoia wahrzunehmen und den Wandel zweiter Ordnung anzudenken und zu riskieren.

Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht? (Jes 43,19)

Lebendige Seelsorge 3/2014

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