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PROZESSGESTALTUNG

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Um eine Vision des Reiches Gottes vor Ort gemeinsam zu entwickeln, braucht es entsprechende Kommunikations- und Lernprozesse. Leitung initiiert, gestaltet und begleitet solche Prozesse. Auch und gerade innerhalb dieser Prozesse kann sich Reich Gottes realisieren. Theologisch lassen sich solche Prozesse als „Weg“ verstehen. Auf diesem Weg wird wie in der Apostelgeschichte gebetet und gefeiert, werden Gemeinden gegründet und wieder aufgelassen, engagieren sich ChristInnen in der Welt. Der Weg führt durch die konkrete Geschichte. Es gibt Irrwege, Abwege, Umwege – und in jedem Fall begegnet man unterwegs anderen Menschen. Sind Prozesse innerhalb der Kirche, an denen sich nur die Zugehörigen beteiligen, daher nicht eine Verzerrung des christlichen Weges? Müssen die „Anderen“ der Kirche nicht notwendig Teil jedes kirchlichen (Reform)Prozesses sein? Die Reich-Gottes-Vision bezieht sich ja auf die Menschheit, die Kirche ist „nur“ Zeichen und Werkzeug auf dem Weg dorthin (LG 1).

Leitung begleitet den Weg der Gläubigen inmitten der Geschichte. Der gemeinsamen Identifikation der „Zeichen der Zeit“ kommt dabei eine besondere Relevanz zu: sie lassen jene konkreten Aufgaben erkennen, die Gott der Kirche stellt. Dies geschieht gemeinsam mit jenen, die auf diesem Weg unterwegs sind und mit jenen, denen man unterwegs begegnet (vgl. Ruggieri, 61–70). Benötigt dafür nicht jede Leitungsperson in der Kirche Erfahrungen mit der Welt jenseits der Kirche? (vgl. dazu GS 44). Unternehmen achten heute bei Bewerbern darauf, ob sie Erfahrungen nachweisen können, die nichts mit Ausbildung und Geldverdienen zu tun haben.

Lebendige Seelsorge 3/2014

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