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DIE WIEDERGEBURT IN DEN PFAD ZUM EMANATIONSKÖRPER BRINGEN

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Die Wiedergeburt in den Pfad zum Emanationskörper zu bringen ist ein Yoga, dessen Aspekt der Erfahrung der Wiedergeburt gleicht und der erlangt wird, nachdem der Zwischenzustand in den Pfad zum Freudenkörper gebracht wurde, und der außerdem den göttlichen Stolz hat, der Emanationskörper zu sein.

Während wir im Aspekt des Nada im Raum sind, sollten wir denken:

Obwohl ich in einem Formkörper, dem Freudenkörper, entstanden bin, kann dieser nur von hochverwirklichten Wesen gesehen werden. Um gewöhnlichen Wesen direkt helfen zu können, brauche ich ebenfalls einen groben Formkörper. Deshalb werde ich eine Wiedergeburt als ein Emanationskörper-Heruka annehmen.

Mit dieser Motivation schauen wir nach unten in den Raum und sehen den Ort, an dem wir Wiedergeburt annehmen werden. Zuerst beobachten wir den Schutzkreis, der aus Vajragrund, Vajrazaun, Vajrazelt und Vajrabaldachin besteht. Diese bestehen vollständig aus unzerstörbaren fünfzackigen Vajras, der Natur der erhabenen Weisheit Herukas. Der Vajragrund ist riesig und von einem Vajrazaun umgeben, der quadratisch, ebenfalls riesig und sehr hoch ist. Auf dem Vajrazaun ist der Vajrabaldachin, der als Decke dient. Über diesem ist das Vajrazelt.

Die Vajras im Osten sind dunkelblau, im Norden grün, im Westen rot und im Süden gelb. Sie sind ohne Zwischenräume zusammengefügt wie die Schale eines Eies, sodass nichts sie durchdringen kann. Außen herum – oben, unten und rundherum – wirbeln kraftvolle Feuer der fünf Weisheiten in den Farben Weiß, Gelb, Rot, Grün und Blau im Gegenuhrzeigersinn. Alles ist in der Natur von Herukas unteilbarer Glückseligkeit und Leerheit. Unser Geist, das Nada, beobachtet den Schutzkreis und betrachtet ihn als Herukas Reines Land, in dem wir Wiedergeburt annehmen werden.

Auf dem Vajragrund entsteht aus einem Buchstaben YAM ein blaues, bogenförmiges Windmandala, darauf entsteht aus einem Buchstaben RAM ein rotes, dreieckiges Feuermandala, darauf entsteht aus einem Buchstaben BAM ein weißes, rundes Wassermandala und darauf entsteht aus dem Buchstaben LAM ein gelbes, quadratisches Erdmandala. Das Windmandala bedeckt den ganzen Vajragrund, das Feuermandala passt in den Bogen des Windmandalas, das Wassermandala passt ins Dreieck des Feuermandalas und das Erdmandala passt in den Kreis des Wassermandalas. Das Erdmandala stellen wir uns riesengroß vor, da es die Erde ist, auf der Herukas Mandala steht. Alle vier Elemente sind die Natur von Herukas allwissender Weisheit.

Auf dem Erdmandala entsteht aus einem Buchstaben SUM der Berg Meru, der quadratisch ist, aus Juwelen besteht und äußerst hoch ist. Die östliche Seite ist weiß, die nördliche gelb, die westliche rot und die südliche blau. Als Buddha erstmals Herukas Mandala ausstrahlte, geschah dies auf dem Berg Meru. Deshalb visualisieren wir das Mandala auf dem Berg Meru.

Auf dem Berg Meru entsteht aus einem Buchstaben PAM ein Lotos mit vierundsechzig Blütenblättern, der die ganze Oberfläche des Berges bedeckt. Die Blütenblätter im Osten sind weiß, im Norden grün, im Westen rot und im Süden gelb. In der Mitte dieses Lotos ist ein riesiger gekreuzter, fünfzackiger Vajra. Der mittlere Teil des Vajras ist blau und quadratisch; er bildet den weiten Boden des Mandalas. Die fünf Zacken im Osten sind weiß, im Norden grün, im Westen rot und im Süden gelb. Die Mitte des Vajras wird vollständig von einem achtblättrigen Lotos bedeckt. Die Blütenblätter der vier Hauptrichtungen sind rot, die Blütenblätter im Südosten und Nordwesten sind gelb, das Blütenblatt im Südwesten ist grün und das Blütenblatt im Nordosten ist schwarz. In der Mitte des Lotos ist ein weißes Mondmandala mit einem rötlichen Schimmer, das aus den Sanskrit Vokalen und Konsonanten entstanden ist. Wir, im Aspekt des Nada im Raum, beobachten diese Entwicklung unter uns.

Der Schutzkreis, die vier Elemente, der Berg Meru und der vierundsechzigblättrige Lotos symbolisieren den Ort, an dem wir als Emanationskörper wiedergeboren werden. Der Vajra symbolisiert den Körper der Mutter und der achtblättrige Lotos ihren Mutterschoß. Der weiße, rötlich schimmernde Mond symbolisiert die Vereinigung des Spermas des Vaters mit der Eizelle der Mutter. Seine Natur ist Weisheit, doch seine Substanz sind die weißen Tropfen von Vater Heruka und die roten Tropfen von Mutter Vajravarahi. Der weiße Teil des Mondes ist die spiegelgleiche Weisheit Herukas und der rote Teil ist seine Weisheit der Gleichheit.

Wir, das Nada im Raum, entwickeln mit der Motivation, allen Lebewesen zu helfen, den starken Wunsch, in dieser Vereinigung von Vater Herukas Sperma und Mutter Vajravarahis Eizelle wiedergeboren zu werden. Kraft dieser Motivation sinken wir hinab durch den Raum zum Punkt gerade oberhalb des Mondes. Dann entwickelt sich allmählich ein Tropfen aus dem Nada, eine Mondsichel aus dem Tropfen, eine waagerechte Linie aus der Mondsichel, ein Buchstabe HA aus der waagerechten Linie und ein Shabkyu aus dem Buchstaben HA. In dieser Weise entsteht der Buchstabe HUM in der Mitte des Mondes. Er ist weiß mit einem rötlichen Schimmer und hat die Größe eines Menschen.

Das Hinabsinken des Nada in die Mitte des Mondes symbolisiert die Empfängnis im Schoß der Mutter und die Entwicklung des HUM symbolisiert die Entwicklung des Säuglings im Mutterschoß. Das HUM ist die Natur von Herukas Weisheit der individuellen Verwirklichung. Nun denken wir, dass wir im Begriff sind, geboren zu werden.

Wir visualisieren fünffarbiges Licht, das aus dem Buchstaben HUM in alle Richtungen strahlt und den ganzen Raum füllt. An den Spitzen der Lichtstrahlen sind Gottheiten aus Herukas Mandala, die zu den Scheiteln aller Lebewesen kommen und ihnen Ermächtigung gewähren, wodurch sie ihre zwei Behinderungen vollkommen reinigen. Alle diese Wesen erlangen den Zustand von Heruka und ihre Umgebungen verwandeln sich in das Reine Land Herukas. Dann schmelzen alle diese Wesen und ihre Umgebungen zu Licht. Zur gleichen Zeit werden alle Helden und Heldinnen aus allen Buddhaländern der zehn Richtungen eingeladen. Sie schmelzen zu roten und weißen Bodhichittas und mischen sich mit den Wesen, die zu Licht geschmolzen sind. Dieses Licht sammelt sich nach innen, bis es sich in das Nada des HUM auflöst. Infolgedessen wird unser Geist im Aspekt dieses HUM die Natur spontaner großer Glückseligkeit. Alle Welten und ihre Wesen und alle Buddhas in der Form der Helden und Heldinnen haben sich in dieses HUM aufgelöst. Dies ist Herukas Weisheit des Vollendens von Tätigkeiten.

Jetzt verwandeln sich Mond, Vokale, Konsonanten und HUM in das tragende Mandala und die getragenen Gottheiten Herukas, die vollständig und gleichzeitig erscheinen. Wir stellen uns vor, dass wir alles vollkommen klar sehen können, den Schutzkreis, das Mandala und alle Gottheiten, und wir denken: «Nun bin ich als Emanationskörper-Heruka geboren worden.» Wir meditieren eine Weile über dieses Gefühl. Der Schutzkreis, das Mandala und die Gottheiten, die vollständig und gleichzeitig erscheinen, sind Herukas Weisheit des Dharmadhatu. Obwohl sie als Formen erscheinen, sind sie in Wirklichkeit die Natur von Herukas allwissender Weisheit.

Durch diese Meditation können wir unsere Erfahrung der Wiedergeburt in die Erfahrung des groben Gottheitskörpers umwandeln, was der schnelle Pfad zum Emanationskörper eines Buddha ist. Aus diesem Grund wird sie «die Wiedergeburt in den Pfad zum Emanationskörper bringen» genannt. Indirekt reinigt sie gewöhnliche Wiedergeburt, bringt die Vollendungsstufenverwirklichung des groben Gottheitskörpers zum Reifen und sät ein kraftvolles Potenzial in unseren Geist, in der Zukunft den eigentlichen Emanationskörper eines Buddha zu erlangen. Sie ist auch die Hauptmethode, um Wiedergeburt in Keajra, Herukas Reinem Land, zu erlangen.

Essenz des Vajrayana

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