Читать книгу Das Medium in dir und wie du es erweckst - Russell Parr L., Gordon Smith V. - Страница 12

Lerne, die Liebe hereinzulassen

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Im oberen Teil unseres Geistes erleben wir die Höhen des Lebens, wie beispielsweise Freude, Glücksgefühle, Mitgefühl und natürlich Liebe. Auch wenn es schön wäre, kann keiner von uns sein ganzes Leben hier oben verbringen. Doch als medialer Schüler ist es dein Ziel, deine Gedanken auf einen Punkt anzuheben, an dem du zumindest das Positive anstatt das Negative sehen kannst. Du musst unbedingt Wege finden, wie du die Liebe in dein Leben hereinlässt!

Als ich mit dem Meditieren zur medialen Entwicklung begann, spürte ich, wie sämtliche Sorgen meiner eigenen Welt an mir zerrten, und die Angst war unterschwellig immer in meinen Gedanken. Schließlich war ich noch sehr jung und hatte eine Frau und zwei kleine Söhne, die ich versorgen musste. Jede Mutter und jeder Vater kennt die schwere Last der Verantwortung, die einen mitunter hinunterziehen kann.

Zwar wollte ich spirituell wachsen und wusste im Inneren meines Herzens, dass ich ein Medium war, doch das Leben war hart und bot nur wenige positive Ziele, nach denen es sich zu streben lohnte. Trotzdem folgte ich dem inneren Drängen und zwang mich, mich meinen Ängsten zu stellen und gegen die innere Stimme anzukämpfen, die flüsterte, dass das Leben einfach zu schwer sei. Zum Glück hatte ich schon immer eine Art geistigen Reflex, der auf natürliche Weise positive Antworten auf Probleme findet.

Ich erinnere mich noch an eine Begebenheit, während ich in einem Friseursalon arbeitete, in dem alle Kunden mehr emotionale Lasten als Haare loswerden mussten. Eines Tages schnitt ich einer Kundin, die Ende dreißig war, die Haare. Sie hatte ihren Mann und ihr Haus verloren und wohnte nun mit ihren zwei Söhnen, die schon Teenager waren, unter beengten Bedingungen im Haus von Freunden. Ihre Situation machte ihr sehr zu schaffen. Sie war in unseren Salon gekommen, um sich die Haare ohne Waschen schneiden zu lassen – der billigste Haarschnitt auf unserer Preisliste. Ich glaube, sie wollte nur mal mit Menschen zusammen sein, die sie von ihren Problemen ablenkten.

Es waren gerade keine anderen Kunden da, und so erzählte sie mir und den anderen Angestellten ihre Geschichte. Sie suchte wohl nicht wirklich nach einer Antwort, sondern wollte sich nur ihre Last von der Seele reden. Zwar fiel es mir schwer, einer Frau zuhören zu müssen, deren Zukunft so düster war und die scheinbar keinen Mut und keine Kraft zum Weiterleben mehr hatte, doch sie berührte etwas in mir und ich wusste, dass es eine Lösung für ihre Probleme gab. Diese Gewissheit rührte nicht etwa von meinem hellseherischen Talent, sondern von meiner Einstellung her, die sich durch meine Teilnahme an dem Entwicklungskurs allmählich änderte, wie mir heute klar ist.

Ich sagte ihr, dass sie ihr ganzes Leben als eine große Episode sah und dass sie immer gegen eine übermächtige Wand der Hoffnungslosigkeit rennen würde, wenn sie damit nicht aufhörte. Ich riet ihr, sich stattdessen anzusehen, was sie als Erstes brauchte, und das zu ihrem Ziel zu machen. Sobald sie das erreicht hätte – und wenn es auch nur ein kleiner erster Schritt war –, könnte sie diesen Erfolg feiern und den nächsten Schritt machen. Ihre Probleme wirkten so riesig, dass sie noch nicht einmal daran denken konnte, sie anzugehen. Daher schien es mir richtig, ihr zu raten, sie in einzelne Schritte zu unterteilen, um kleinere Erfolge zu erzielen, bis ihr Gefühl der Hoffnungslosigkeit durch die Gewissheit, etwas erreicht zu haben, ersetzt wurde.

Nach unserem Gespräch kam sie von Zeit zu Zeit auf eine Tasse Tee in den Friseursalon, unterhielt sich mit uns und berichtete von ihren Fortschritten. Durch eine Reihe von Ereignissen, die sich über ein halbes Jahr erstreckten, änderte sich ihr Leben zum Besseren. Zuerst schaffte sie es, für sich und ihre Jungen eine hübsche Sozialwohnung zugewiesen zu bekommen. Kurz darauf fand sie eine Teilzeitstelle und fand ihren Lebensmut wieder.

Ich freue mich, sagen zu können, dass die Frau eine gute Freundin von mir wurde und noch heute ist. Mittlerweile hat sie ein Studium abgeschlossen und berät heute Frauen, die das Gleiche durchmachen, was sie durchgemacht hat.

Meiner Meinung nach ist es genau das, was medial Begabte tun: Sie verwandeln Finsternis in Licht. Wie jeder weiß, besteht das Leben aus Höhen und Tiefen – ein Leben muss beides haben –, doch um sich spirituell weiterzuentwickeln, muss man einen Weg finden, wie man das Leben trotzdem meistern und ein gewisses Maß an Kontrolle darüber haben kann. Das gehört zur Aufgabe eines Mediums. Wenn sich also alles in einer Abwärtsspirale zu befinden scheint, dann schaue nach oben. Allein durch diese kleine Handlung kann sich die ganze Richtung ändern.

So wie das Wort „Gleichgewicht“ zwischen den Spitzen der beiden Dreiecke verläuft und zeigt, wo unser Bewusstsein sein muss, wenn wir mit der feinstofflichen Welt arbeiten, steht das Wort „Liebe“ über dem oberen Dreieck und zeigt an, womit wir arbeiten. Dieses Dreieck zeigt nach unten und die Seiten verlängern sich nach außen; sie illustrieren die Ausdehnung des oberen Teils des Geistes. Wenn du lernst, deine Gedanken anzuheben, bereitest du deinen Geist darauf vor, zu lieben und geliebt zu werden.

Meistens arbeitet das Medium in der Energie eines Menschen, der von den Dramen des Lebens sehr niedergeschlagen oder traurig oder gar daran zerbrochen ist. Für diese Arbeit braucht man viel geistige Kraft und eine äußerst positive Einstellung – ein Medium sollte immer nach oben schauen können, wenn der Empfänger seiner Gabe das nicht schafft.

Wenn du deinen Geist darauf trainierst, dich auf einer höheren Schwingung zu halten, dann kannst du gleichzeitig auch damit anfangen, dich selbst zu lieben. Es ist ganz wichtig, die Liebe in sich zu kennen, bevor man sie mit anderen teilt, da es bei der Arbeit eines Mediums im Grunde darum geht, Liebe zu teilen und die Bindungen der Liebe, die durch den irdischen Tod durchtrennt wurden, wieder zusammenzufügen.

Ich erwarte nicht etwa von dir, schon am Anfang deines Entwicklungsprozesses eine starke Verbindung zum Geist zu erreichen, aber ich erwarte von dir, es zu versuchen. Damit meine ich, dass du in einer Meditationsgruppe oder -praktik mit Herz und Seele dabei bist und lernst, den Alltag beiseitezuschieben und diesen heiligen Raum und die gesegnete Zeit zur Stärkung, Klärung und Ausgewogenheit deines Geistes zu nutzen. Bei jedem Versuch, das zu tun, ermöglichst du den Geistführern in deiner Nähe, auf einer höheren Ebene – einer Liebesebene – eine Bindung zu dir aufzubauen.

Wenn du merkst, dass du mit ausgewogenem Geist still dasitzen kannst und deine alten Ängste und Gewohnheitsgedanken unten lassen kannst, dann bist du so weit, den Weg der medialen Entwicklung ein Stück weiterzugehen.

Das Medium in dir und wie du es erweckst

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