Читать книгу Das Medium in dir und wie du es erweckst - Russell Parr L., Gordon Smith V. - Страница 8

Den Kopf leeren

Оглавление

Heute blicke ich zurück auf das, was Mrs. Primrose mir über das Zuhören und Beobachten ohne Gedanken oder Beurteilungen beigebracht hat, und verstehe den wahren Wert dieser Fähigkeit. Das Problem, das die meisten Schüler am Anfang haben, ist, dass sie glauben, mehr Botschaften aus der feinstofflichen Welt zu empfangen, als sie tatsächlich erhalten. Sie gehen davon aus, dass jeder Gedanke, der ihnen durch den Kopf geht, wenn sie mit verschlossenen Augen dasitzen, von einer anderen Quelle als ihrem eigenen denkenden Geist kommen würde.

Wie meine Lehrmeisterin es tat, höre auch ich jedem Schüler zu und versuche aus ihrer Stimmlage herauszuhören, von wo aus sie wirklich zu mir sprechen. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, auf alles, was sie mir sagen, zu achten – selbst wenn ich weiß, dass das, was sie sagen, mit der feinstofflichen Welt und ihrer spirituellen Entwicklung nichts zu tun hat. Ein guter Lehrmeister sollte seine Schüler immer beobachten und ihnen aufmerksam zuhören.

In diesem frühen Stadium erhalten die meisten Menschen einen winzigen Anteil an medialen Mitteilungen durch den Geist und einen hohen Prozentsatz an eigenen Gedanken und Fantasien, je nach Gefühlszustand vor Beginn der Übung. Wenn dir von alltäglichen Dingen der Kopf schwirrt, während du zu meditieren anfängst, und du diese Gedanken nicht abschalten kannst, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit die Sitzung auf diese Dinge konzentrieren, und dann kannst du nicht wirklich meditieren und schon gar nicht Botschaften aus der feinstofflichen Welt empfangen.

Deshalb ist es in der Anfangszeit ratsam, den Alltag, aus dem du gerade kommst, erst einmal in Gedanken abklingen zu lassen, bevor du mit dem Meditieren beginnst. Es hilft auch, sich eine Weile mit anderen zu unterhalten, um einfach alles loszulassen, was womöglich im vorderen Bereich deines oberen Verstands festsitzt. Das ist der Teil deines Verstands, den du tagsüber normalerweise nutzt. Wenn du zehn oder zwanzig Minuten vor Meditationsbeginn ankommst, gibt dir das die Zeit, Dampf abzulassen, vielleicht auch mit anderen über deinen Alltag zu reden, während du dich bei der Vorstellung entspannst, um aus der Alltagssituation in die Meditation überzugehen. Nimm den Alltag nicht mit an den stillen Ort deines meditativen Geistes, wenn du es irgendwie verhindern kannst.

Eine der besten Übungen vor Beginn meines wöchentlichen Entwicklungskurses war, nach der Arbeit ganz bewusst hinzulaufen, statt mit dem Bus zu fahren. Beim frühabendlichen Spaziergang vom Norden in den Westen von Glasgow wurde mein Kopf klar und ermöglichte es mir, viele wirre Gedanken, die sich tagsüber angesammelt hatten, loszulassen. Ich bin überzeugt, dieser Spaziergang war meine erste echte Achtsamkeitserfahrung: Ich ging nur und beobachtete, ohne irgendwas zu bewerten oder zu beurteilen. Als ich die Kirche erreicht hatte, war mein Kopf schon fast leer.

Auch die Einstellung, dass dein Entwicklungskurs auf einer anderen Ebene als der des Alltags stattfindet, hilft. Schon allein die Vorstellung, dass du an einen besonderen Ort gehst, kann deinen Geist in eine höhere Schwingung versetzen, noch bevor du im Zirkel Platz nimmst. Wenn du das schaffst, versetzt du dich gleich in den richtigen geistigen Zustand, den du zur Weiterentwicklung brauchst.

Bei jeder Form der medialen Verbindung geht es darum, dein Bewusstsein auf eine höhere Ebene zu bringen. Da Geistwesen Teil des Göttlichen sind, existieren sie in diesem höheren Zustand.

Das Medium in dir und wie du es erweckst

Подняться наверх