Читать книгу Fastenaktion 2022: Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand. Zutaten Themenheft - Группа авторов - Страница 3

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Liebe Übende,

darf ich Sie so ansprechen? Seit ich mich mit dem Fastenmotto beschäftige, wurde mir das immer klarer: Das Üben ist eine der Hauptbeschäftigungen von uns Menschen. Entweder üben wir etwas Neues ein. Oder wir üben aus, was wir können. Oder wir machen all die Dinge, die sprachlich mit dem Wort verbunden sind, üben also Geduld, Kritik, Rücksicht, Widerstand …

Martin Luther sagt es so: Das Leben ist „kein Wesen, sondern ein Werden. Keine Ruhe, sondern ein Üben“ (das ganze Gedicht im Fastenkalender am 21. März). Klingt mühselig. Aber auch entlastend, weil wir eben nicht alles können müssen. „Ich übe doch noch“ – das steht auf dem Papierflieger, den Sie aus der letzten Heftseite falten können. Wenn’s mal hakt bei Ihnen, lassen sie ihn eine Runde fliegen! Das Papier ist recht stabil, es hält Bruchlandungen aus. Überhaupt hoffen wir, dass Sie in diesem Heft vieles finden, was Sie weiterbringt. Und was Ihnen hilft, die Fastenzeit in Ihrer Gemeinde zu gestalten. Fehlt Ihnen etwas? Lassen Sie es uns wissen!

Der Begriff Üben hat viele Ebenen, Theologin Silke Harms bringt da Licht ins Dunkel (S. 12). Eine davon ist, sich etwas Neues anzueignen. Das wiederum ist ein Prozess, bei dem wir verschiedene Phasen durchlaufen. Wir haben diese Phasen in den sieben Wochenmottos aufgegriffen, durchschreiten also gemeinsam einen Übungsweg. Am Anfang steht eine Vision: Wo will ich hin? (1. Woche: Mein Ziel) Dann wagt man die ersten holprigen Schritte. Hinfallen gehört dazu. Wieder aufstehen auch (2. Woche: Loslegen). Unweigerlich kommen die Durststrecken. Man übt und übt, es geht nicht voran, und der innere Schweinehund ruft: Lass es bleiben! (3. Woche: Dranbleiben) Aber die kleinen und großen Erfolgserlebnisse, die kommen auch (4. Woche: Freuen). Irgendwann wird man sicherer, und es öffnet sich der Blick: Wie kommen die anderen denn so zurecht? Können wir uns gegenseitig helfen? (5. Wochen: Knoten lösen) Wenn ich klug bin, gönne ich mir auch Ruhe. Nur so kann das Gelernte wirklich in mir ankommen. In der Stille könnte aber auch die Erkenntnis wachsen, dass ich diese Idee begraben muss (6. Woche: Stille). Gescheitert. Was nun? Der Zukunft neu zu vertrauen, trotz schlechter Erfahrungen, ist eine der schwersten Übungen. Und eine echte Auferstehung (7. Woche: Neu vertrauen).

Wir freuen uns darauf, mit Ihnen den Weg zu gehen – inklusive Um- und Schleichwegen, Sich-verlaufen. Wir üben doch noch! Sieben Wochen „ohne Stillstand“ heißt übrigens nicht, dass wir ständig rennen müssen. Im Gegenteil. Üben heißt auch, das Tempo zu finden, mit dem man langfristig gut vorankommt. Legen wir los?

Herzlich,



HANNA LUCASSEN

„7 Wochen Ohne“-Team

www.7-wochen-ohne.de

Fastenaktion 2022: Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand. Zutaten Themenheft

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