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Vorwort

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„ewig dein

ewig mein

ewig uns“

So endet einer der berühmtesten, romantischsten, zugleich mysteriösesten Liebesbriefe aller Zeiten; Ludwig van Beethoven hat ihn geschrieben, an eine Frau, die er „mein Engel, mein Alles, mein Ich“ nennt; sein „teuerstes Wesen“, seine „unsterbliche Geliebte“. Ihren Namen verschweigt er jedoch, wie den Ort, wie das Jahr der Niederschrift. Nur er weiß, warum.

Nur er weiß, warum man den Brief am 27. März 1827, einen Tag nach seinem Tod, überhaupt finden kann; versteckt in einer Geheimschublade seines Schreibtisches im „Alten Schwarzspanierhaus“, seiner letzten Bleibe. Hat er ihn etwa nie abgeschickt? Hat er ihn zurückerhalten, gelesen oder ungelesen? Ist es am Ende nur eine Abschrift, für sich selbst, zur Erinnerung an sie, an ihre große, ihre unsterbliche Liebe? Die es schließlich gegeben haben muss. – Auch wenn eine gewaltige Menschenmenge, die ergriffen der Grabrede vor den Toren des Währinger Friedhofs lauscht, diesen Satz zu hören bekommt: „Er blieb einsam, weil er kein zweites Ich fand.“ – Doch da weiß die Welt noch lange nichts von dem geheimnisvollen Brief, den Beethoven ihr vielleicht am liebsten vorenthalten hätte. Sie wäre um eines der größten Rätsel der Musikgeschichte ärmer, über das sich bis zum heutigen Tag Generationen von Forschern den Kopf zerbrochen haben.

Fast ein ganzes Jahrhundert wird nach seiner Entdeckung zunächst vergehen, bis man glaubt, ihm annähernd auf die Spur gekommen zu sein. Man findet heraus, dass der Brief im Juli 1812 in Teplitz geschrieben worden ist; dass sich die Geliebte zu diesem Zeitpunkt in Karlsbad aufgehalten haben könnte. – Doch wer ist sie? Wer ist „diese Frau, die in ihm einen solchen Sturm entfachte“, dass er „einen langen Brief schrieb, von solch einer Sehnsucht, von solch einer starken Mischung aus Hoffnung und Traurigkeit erfüllt?“ Das fragt sich seither nicht nur der amerikanische Biograf George R. Marek, der zu einem treffenden Schluss kommt: „Dieser Brief – er entsprang der Tiefe seiner gequälten Seele; er bleibt eines der bewegendsten Dokumente der Liebe und wird es bleiben, ob wir nun je die ganze Wahrheit über ihn entdecken oder nicht.“

Wir werden auf diese Frage zurückkommen. Und auf Ludwig van Beethoven.

Doch der „Titan“ ist beileibe nicht der einzige große Komponist, den die Liebe einerseits mit Leidenschaft, Glück und Schmerz erfüllt, andererseits jedoch auch inspiriert hat … Vor allem die Romantiker haben, jedenfalls wenn man die umgangssprachliche Bedeutung dieses Wortes zu Grunde legt, ihrem Namen in dieser Hinsicht alle Ehre gemacht: In ihren Briefen, Tagebucheinträgen, Memoiren spiegelt sich die Liebe mit all ihren Gesichtern und Facetten wider – und nicht zuletzt in Meisterwerken der Musik, die ohne diese Frauen vielleicht nie entstanden wären. In denen sie verewigt worden sind, zu unsterblichen Geliebten wurden …

Mögen sie niemals in Vergessenheit geraten.

Ewig dein ...

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