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Beethovens Verhältnis zur Obrigkeit

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Leider ist die Beethovenforschung nicht darüber informiert, an welchem Tag und auf welchem Weg dem Tondichter das Metronom zugestellt wurde. Sicher scheint zu sein, dass Beethoven es Anfang 1817 vom Hersteller als Geschenk bekam, aber nicht aus den Händen von Mälzel selbst. Zum Einen weilte dieser zu diesem Zeitpunkt nicht in Wien, zum Anderen hätte er es auch wohl nicht gewagt, seinem Kontrahenten unter die Augen zu kommen, denn der Rechtsstreit von 1814 war noch keineswegs beigelegt.

Zwar lässt sich nicht ausschließen, dass Mälzel sein Geschenk auf gut Glück per Post an den berühmten Adressaten geschickt hat, aber dass er dies ohne entsprechendes Begleitschreiben gemacht hätte, ist absolut undenkbar. Ein solches Begleitschreiben liegt der Nachwelt nicht vor, was nicht sagen will, dass es nicht existiert hat. Denn wenn es danach ginge, was von der Korrespondenz Beethovens erhalten geblieben ist, hätte der Komponist nur selten Antwort bekommen auf die zweitausend Briefe und Zettel von seiner Hand, welche uns bekannt sind.

Wegen der Befangenheit Mälzels gegenüber Beethoven und auch wegen der Wichtigkeit, die von den Wiener Behörden dem Metronomprojekt Mälzels beigemessen wurde, ist es wahrscheinlicher, dass Zwischenpersonen eingeschaltet worden sind. So ist gut vorstellbar, dass Mosel und Salieri den Komponisten besucht haben um seine Stimmung zu erkunden und ihn an seine Verantwortung bezüglich des Metronomprojekts zu erinnern. Am wahrscheinlichsten ist aber, dass Mosel sich diese Mühe erspart und Beethoven einfach per Brief mitgeteilt hat, dass „an höchster Stelle“ ein Dekret für die musikalische Fachwelt vorbereitet worden sei mit dem Zweck, die traditionellen italienischen Tempobezeichnungen durch verbindliche Tempovorschriften zu ersetzen. In einem solchen Schreiben wäre Beethoven natürlich aufgefordert worden, selbst am Projekt teilzunehmen und das eigene Oeuvre mit einzubeziehen. Vor allem sollte dies nicht nur für die Werke gelten, die noch geschrieben werden mussten, sondern auch für die bestehenden Kompositionen, insbesondere für Beethovens frühes Oeuvre, das von den Zeitgenossen sosehr geliebt wurde. Nun, auch dieser Brief ist nicht erhalten, aber dafür kennen wir einen Brief von Beethoven an Mosel, der hervorragend als Antwort auf eine solche Aufforderung passt:

Euer Wohlgeboren!

Herzlich freut mich die selbe Ansicht, welche sie mit mir theilen in Ansehung der noch aus der Barbarey herrührenden Betzeichnungen des Zeitmaaßes, denn nur z.B. was kann widersinniger seyn als Allegro welches ein für allemal Lustig heißt, u. wie weit entfernt sind wir oft von diesem Begriffe dieses Zeitmaaßes, so daß das Stück selbst das Gegentheil der Betzeichnung sagt - - - -

was diese 4 Haupt Bewegungen betrift, die Aber bey weitem die wahrheit oder Richtigkeit der 4 Hauptwinde nicht haben, so geben wir sie gern Hindan, ein anderes ist es mit den den Karakter des Stücks bezeichnenden Wörtern, solche können wir nicht aufgeben, da der Takt eigentlich mehr der Körper ist, diese aber schon selbst Bezug auf den Geist des Stückes haben ------------was mich angeht, so habe ich schon lange drauf gedacht, diese widersinnigen Benenungen Allegro, Andante, Adagio, Presto aufzugeben, Maelzels Metronom gibt uns hiezu die Beste Gelegenheit, ich gebe ihnen Mein Wort hier, daß ich sie in allen meinen neuern Komposizionen nicht mehr gebrauchen werde – eine andere Frage ist es ob wir hiedurch die so nöthige Allgemeinheit des M. bezwecken werden, ich glaube kaum? daß man unß aber als ZwingHerren ausschreyen wird, daran zweifle ich nicht, wäre nur der sache selbst damit gedient, so wäre es noch immer Beßer als unß des Feudalismus zu beschuldigen ––– daher glaube ich, das beste sey besonders für unsere Länder, wo einmal Musick National-Bedürfniß geworden, u. jedem Dorf Schulmeister der Gebrauch des M gefördert werden muß, daß Maelzel eine gewiße Anzahl Metronome auf Prenumerazion suche anzubringen zu den höheren Preisen, u. sobald diese Zahl ihn dekt, so wird er im stande seyn, die übrigen nöthigen Metron. für das Musikalische National Bedürfniß so wohlfeil zu geben, daß wir sicher die gröste Allgemeinheit u. verbreitung davon erwarten können. ––– Es versteht sich von selbst, daß sich einige hiebey an die spize stellen müßen, um Aneiferung zu erwecken, was an mir liegt, so können sie sicher auf mich rechnen, u. mit Vergnügen erwarte ich den Posten, welchen sie mir hiebey anweisen werden. –

Euer Wohlgeboren

Mit Hochachtung

Ergebenster

Ludwig van Beethoven

Lange wollen wir uns nicht bei diesem höchst informativen Schreiben aufhalten, aber einige Sätze sind der Mühe wert, sie sich näher anzuschauen. Den hoch ironischen Charakter des Briefes erkennt man schon am ersten Satz. Der Ausdruck „aus der Barbarey herrührende Betzeichnungen des Zeitmaaßes“ ist natürlich purer Sarkasmus. Eine Periode der Barbarey hat es in der Musik nie gegeben. Bis zu seinem letzten Atemzug ist Beethoven den traditionellen Bezeichnungen Allegro, Andante, Adagio und Presto treu geblieben. Nur bei einigen Werken, wie bei der Klaviersonate in A-Dur, op. 101, hat er den Versuch unternommen, die italienischen Ausdrücke durch deutsch-sprachige zu ersetzen, aber dieser Ausflug in die Heimatsprache lag 1816 schon einige Jahre zurück.

Trotz der unterschwelligen Bissigkeit lässt sich eine gewisse Absicht aus Beethovens Worten herauslesen. So gibt der Komponist zu, dass für ihn die vier Hauptbezeichnungen weniger wiegen als der Wind, vorausgesetzt, sie dienen dazu, die Geschwindigkeit der Noten anzuzeigen. Die Bezeichnungen Allegro, Andante, Adagio und Presto haben für ihn aber eine zweite Funktion, die sogar wichtiger ist als die erste. Denn die erste Funktion bezieht sich auf die Tempi, d.h. auf den Körper, die Knochen der Musik. Die zweite zielt auf die Beschreibung des Charakters, d.h. des Geistes oder der Seele der Musik. Wegen dieser zweiten Funktion kann und will er mitnichten auf die italienischen Termini verzichten. Damit sagt der Komponist uns zum Beispiel, dass er sogar das Wort „Presto“ nur noch als Charakterbeschreibung benutzen will, obwohl Presto eigentlich „schnell“ bedeutet und sonst nichts.

Manche Wörter und manche Abkürzungen von Wörtern klingen aus Beethovens Feder wie reinster Hohn, wie Metr., M., National-Bedürfnis, Musikalisches National Bedürfnis, Dorf Schulmeister. Es ist hier der Ton, der die Musik ausmacht. Für ein musikalisch geschultes Ohr ist klar, dass ein solcher Briefschreiber um alle Welt nichts vom Optimismus seines Gegenübers hält, was die Verbreitung und Verwendung des Instruments betrifft. Auch lässt er durchblicken, dass er die metronomische Euphorie Mosels auch im politischen Kontext betrachtet. Bekanntlich wurde nach dem Wiener Kongress eine Rückkehr zum Feudalismus betrieben. Deshalb passen die Begriffe „Zwingherren“ und „Feudalismus“ vollkommen zur damaligen Aktualität.

Gegen diesen sarkastischen Hintergrund schwingt in Beethovens Angebot, sich an die Spitze der Metronom-Vorantreiber zu stellen, ein unheimlicher, ja bedrohlicher Unterton mit. Mosel und Mälzel hätten gewarnt sein müssen! Sie kannten Beethoven doch! Die vielen Facetten seiner Persönlichkeit hatten sie selbst erlebt, nur eine Facette ganz gewiss nicht. Unter den gegensätzlichsten Charaktereigenschaften, die dem Titanen irgendwann mal zugedichtet wurden, fehlt das folgsame, unterwürfige Gemüt vollends. Wie konnte Mosel glauben, dass der Komponist mir nichts, dir nichts vergessen könnte, was in den letzten drei Jahren zwischen ihm und Mälzel vorgefallen war? Wie konnte es so weit kommen, dass Mosel und Mälzel meinten, Beethoven würde, passiv wie ein Schaf, nur noch Ja und Amen zu ihren Geldgeschäften sagen? Vor allem aber: Was dachten die Herren sich dabei, dass der Tondichter, der das Metronom einst aus voller Überzeugung „dummes Zeug“ genannt hatte, ausgerechnet in ihrem Projekt eine Spitzenaufgabe übernehmen wollte?

Es hatte sich seit Anfang 1814 wirklich nichts getan, was zur Besänftigung des Konflikts zwischen Komponist und Mechaniker hätte beitragen können. Zwar konnte Mälzel die geraubte Schlachtsinfonie nicht in London zur Aufführung bringen, aber Beethoven profitierte von diesem Sieg nicht. Vielmehr musste er die schmerzliche Erfahrung machen, dass er nicht die geringsten Mittel besaß, sein geistiges Eigentum vor unerwünschten Zugriffen zu schützen. Jeder konnte sich zu jeder Zeit über jede seiner Tonschöpfungen hermachen, sie nach Gutdünken entstellen und sich gegebenenfalls, wie George Smart, maßlos mit ihnen bereichern. Wenn er Glück hatte, las er in den Zeitungen vom Erfolg seiner verstümmelten Geisteskinder. Es wäre nicht verwunderlich, wenn der Tondichter als Reaktion auf die Geschichte mit der Schlachtsinfonie angefangen hätte, nach einer Verschlüsselung seines geistigen Eigentums zu suchen. Eher müsste man sich wundern, wenn er es nicht getan hätte.

Auch sonst ging es dem Komponisten im Jahre 1817 nicht besser als drei, vier Jahre zuvor beim Anfang des Konfliktes. Die Uraufführung der Schlachtsinfonie und der Siebten im Dezember 1813 markiert den Höhepunkt in Beethovens gesellschaftlicher Laufbahn. Die Hochstimmung blieb über den Jahreswechsel erhalten und dauerte noch ein halbes Jahr an. Bis zum Sommer 1814 konnte sich der Komponist in seiner eigenen Stadt ungetrübter Beliebtheit erfreuen. Mälzels Weggang aus Wien war nur ein Wermutströpfchen im allgemeinen Glück. So begann das Jahr 1814 mit einer fulminanten Wiederholung der Akademien vom 8. und 12. Dezember. Am 27. Februar dirigierte der Komponist vor tausenden Zuhörern im großen Redoutensaal eine weitere Aufführung der Schlachtsymphonie, diesmal zusammen mit der Weltpremiere der Achten Symphonie. Am 23. Mai leitete er die Uraufführung der endgültigen Fassung von „Fidelio“ im Kärntnertortheater, ebenfalls mit überwältigendem Erfolg.

Am 11. April trat Beethoven in einem Konzertabend seines Freundes Ignaz Schuppanzigh zum letzten Mal öffentlich als Pianist auf. Er spielte den Klavierpart bei der Uraufführung des grandiosen Klaviertrios in B-Dur op. 97, des sogenannten Erzherzog-Trios. Sein Spiel litt allerdings stark unter der fortschreitenden Gehörkrankheit. Der Komponist Louis Spohr, der bei einer Probe zugehört hatte, berichtet, dass „von der früher so bewunderten Virtuosität des Künstlers infolge seiner Taubheit fast gar nichts übriggeblieben war“. Trotzdem meint der Pianist Ignaz Moscheles, der beim Auftritt selbst zugegen war, „noch viele Spuren eines großen Spiels bemerkt“ zu haben.

Die hohe Rangstellung Beethovens in Wien blieb dennoch unangefochten, wenigstens bis zum 18. Juli 1814. An dem Tag kehrte Österreichs Reichskanzler Fürst Metternich zurück in die Donaumetropole, die er, auf den Fersen Napoleons, im Vorjahr verlassen hatte. Vor der Staatskanzlei wurde Metternich als großer Triumphator vom Grafen Palffy empfangen, der ihm zu Ehren Beethovens „Geschöpfe des Prometheus“ und Kinskys Kantate „Hymnus an die Sonne“ spielen ließ.

Dass diese Musikauswahl ungetrübte Freudegefühle geweckt hat, ist allerdings nicht allzu wahrscheinlich. Das wache Auge Metternichs hat ganz bestimmt sofort wahrgenommen, dass die Beliebtheit Beethovens stark gestiegen war seit seiner eigenen Abreise aus Wien. Wir glauben aber nicht, dass der Staatskanzler, der in allen Biographien als eitel beschrieben wird, besonders darauf erpicht war, die eigene Popularität mit einem anderen Menschen zu teilen, außer vielleicht mit dem Kaiser. Hinzu kommt, dass ihm die Persönlichkeit des Komponisten nicht lag. Welten lagen zwischen den beiden Männern, obwohl sie fast Tür an Tür wohnten und sich bei gesellschaftlichen Veranstaltungen wie auch auf der Straße oft begegnet sein müssen.

Die Folgen der Rückkehr Metternichs blieben nicht aus. Nachdem am 8. September 1814 der Wiener Kongress mit seinen zahlreichen Veranstaltungen begonnen hatte, nahm die Präsenz Beethovens am Kulturbetrieb kontinuierlich ab. Größere Auftritte des Komponisten wurden des Öfteren von Schikanen begleitet. Auch Beethovens Kontakte mit den Staatsoberhäuptern und hohen Vertretern der europäischen Staaten, von denen es in Wien nur so wimmelte, scheinen unter dem rufschädigenden Einfluss des heimlichen Gegners gelitten zu haben.

Selbstverständlich wird man kein schriftliches Dokument finden, welches die Zurücksetzung des weltberühmten Wahlwieners durch die Regierung belegt. Metternich war als Staatsmann und Diplomat zu erfahren um schriftliche Spuren zurückzulassen. Auf Freunde und Verehrer Beethovens konnte man schließlich überall stoßen, sowohl unter dem einfachen Volk als in den höchsten internationalen Kreisen.

Trotz dieser Vorsicht hat Metternich seine Abneigung gegen den freiheitsliebenden Starkomponisten deutlich verraten, schon deshalb, weil für das Gegenteil jeder Hinweis fehlt. Nie hat Metternich in seiner langjährigen Regierungszeit Beethoven auch nur die kleinste Ehrung oder ein einziges Wort des Lobes zukommen lassen, weder zu seinen Lebzeiten, noch posthum.

Beethoven blieb zunächst ziemlich gleichgültig gegenüber dem zunehmenden Druck von oben. Niemals hat er sich bei der Wiener Regierung oder beim Staatskanzler angebiedert. Im Gegenteil, im August 1814 erhob er wegen einer Gehaltsforderung eine Zivilklage gegen die Erben des böhmischen Fürsten Ferdinand Kinsky. Die Tatsache, dass ein bürgerlicher Untertan des Kaisers einen Prozess gegen einen Vertreter des Hochadels eröffnete, war ein Novum in der Geschichte der habsburgischen Monarchie. Dass Beethoven den Prozess auch noch gewann, musste alle reaktionären Aristokraten bis aufs Blut reizen.

Es ist nicht so leicht nachzuvollziehen, warum der Komponist, der nach eigener Aussage Geld verachtete und einen ausgesprochen kargen Lebensstil hatte, einen so hohen Wert auf die materielle Vergütung seiner Leistungen legte, dass er dafür seine guten Beziehungen mit der Aristokratie aufs Spiel setzte. Obwohl Beethoven oft über Geldnot klagte, war er nie arm. Zwar gab es noch keine Aufführungsrechte, die ihm zu wirklichem Reichtum verholfen hätten, aber für seine Kompositionen bekam er von den Verlegern die höchsten Preise, und wenn er selbst auftrat, wie im ersten Halbjahr 1814, verdiente er die hübschesten Summen. Sogar wenn er nicht komponierte oder konzertierte, bezog er ein stattliches Jahresgehalt, das ihm per Dekret von 1809 zuerkannt und von seinen Mäzenen Erzherzog Rudolf, Fürst Kinsky und Fürst Lobkowitz bis zu seinem Lebensende garantiert worden war.

Diese Besoldung betrug ursprünglich 4000 Gulden jährlich, was einem heutigen Jahresgehalt von 1.200.000 E entspricht. Durch das Devaluationspatent von 1812 war der Wert dieses Betrages bis auf ein Fünftel seiner Kaufkraft zusammengeschrumpft. Hinzu kamen weitere Ereignisse, die man nicht hätte vorhersehen können. Im November 1812 starb Fürst Kinsky bei einem Reitunfall und etwa gleichzeitig musste Fürst Lobkowitz Insolvenz anmelden. So gab es zwischen 1812 und 1815 keine Zahlungen mehr von Kinsky und Lobkowitz. Nur Erzherzog Rudolf blieb seinen Verpflichtungen treu, obwohl gerade er von seiner direkten Umgebung bearbeitet wurde, den Umgang mit seinem Lehrer zu beenden, wie sich aus einem Brief Beethovens vom 3. April 1820 an den Erzherzog schließen lässt.

Der Rechtsanwalt, der in Prag die Interessen Beethovens gegen die Erben Kinskys vertrat, hieß Dr. Johann Kanka. Gegenüber ihm hat der Komponist sich in einem Schreiben aus dem Jahre 1817 über seine Beweggründe ausgelassen. Für ihn sei die materielle Kehrseite des Lebens wichtig, damit er „sich in seinem kleinen Reich der Töne reich zeigen kann“. Es sieht so aus, als würden die ständigen Geldforderungen wie auch seine gesundheitlichen Lamentos stellvertretend stehen für einen generellen Gemütszustand, den er als große Disharmonie bezeichnet. Kleinere Reibungen mit der Umwelt nennt er mit Vorliebe „Dissonanzen“. So heißt es in einem Brief an den Erzherzog, der aus der gleichen Periode, Herbst 1814, stammt, über den Rechtsstreit mit Kinsky:

– und in Prag (Du lieber Himmel, was die Geschichte Von Fürst Kynsky anbelangt), kennen sie noch kaum den Figural-Gesang, denn sie singen in ganz langsamen Choralnoten worunter es welche von 16 Täkten gibt - Da sich alle diese Dissonanzen scheinen sehr langsam auflösen zu wollen, so ist’s am besten solche hervorzubringen, die man selbst auflösen kann – und das übrige dem unvermeidlichen Schicksaal anheim zu stellen.

Diese Zeilen sollte man sich merken, denn sie verraten einen geheimnisvollen Charakterzug Beethovens. Außerdem liefern sie den Nachweis, dass das Wort „Täkte“ damals „Achtelnoten“ und nicht „Takte“ bedeutete.

Der andere Beethoven

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