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1. Einführungen in das Franziskanertum

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Eine gute deutschsprachige Einführung in das Franziskanertum und die wichtigsten Probleme der Franziskus-Forschung mit einer Übersicht über Quellen und Hilfsmittel des Studiums lag bislang nicht vor. Wir versuchen, diesem Mangel mit dem vorliegenden Werk einigermaßen abzuhelfen.

Ob seiner Kürze und der Treffsicherheit seiner Fragestellungen noch immer sehr nützlich ist das Werk des anglikanischen Bischofs JOHN R. H. MOORMAN: The Sources for the Life of S. Francis of Assisi, Manchester 1940 (Neudruck Farnborough 1966). Es zeichnet sich aus durch ein scharfsinniges philologisch geschultes Textverständnis und überlegene Sachlichkeit. Nicht alle Thesen MOORMANS fanden jedoch allgemeine Anerkennung in der Forschung.

Weniger perfekt, doch für den Kenner der italienischen Sprache vielleicht als erste Einführung in das Studium des Franziskanertums am besten geeignet ist: TEODOSIO LOMBARDI, Introduzione allo studio del Francescanesimo, Porziuncola-Assisi 1975 (s. auch u. V.2).

Die bereits mehrfach genannte italienische Sammlung der wichtigsten franziskanischen Quellen: Fonti Francescane (FF), Padova 31982. 41990, enthält zu allen ihren Teilkomplexen vorzügliche Einleitungen und Anmerkungen namhafter Forscher, wie FELICIANO OLGIATI, STANISLAO DA CAMPAGNOLA, CHIARA AUGUSTA LAINATI u.a.

Für die Grundbegriffe franziskanischer Theologie und Spiritualität liegt in dem Dizionario Francescano, Padova 1983, ein wichtiges Nachschlagewerk vor, das vor allem auch wegen seiner umfangreichen Literaturangaben wertvoll ist.

Noch immer grundlegend, wenn auch wegen der engagierten und naturgemäß parteiischen Haltung eines Franziskaners des 20. Jahhunderts mit Vorsicht zu benutzen, ist die Studie von KAJETAN ESSER: Anfänge und ursprüngliche Zielsetzung des Ordens der Minderbrüder (Studia et documenta franciscana, 4), Leiden 1966.

An einen weiteren Leserkreis gerichtet und darum bemüht, die Bedeutung des ursprünglichen Franziskanertums (wie es sich in der Regula non bullata spiegelt) für die moderne Welt darzulegen, ist das kleine Buch des Schülers von ESSER, DAVID FLOOD: Frère François et le mouvement franciscain, Paris 1983. FLOOD vertritt die Ansicht, daß Gregor IX. durch die Kanonisierung (1228) und die erste Regelerklärung (»Quo elongati«: 1230) Franziskus, den er nicht verstanden habe, entsprechend seiner eigenen Weltsicht zurechtgestutzt und reduziert habe. Man müsse deshalb Franziskus »entkanonisieren« (S. 161).

Sehr informativ, leider jedoch durch zahlreiche Druckfehler, ungenaue Übersetzungen und sonstige Unzulänglichkeiten entstellt, ist der Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung 1982 in der Minoritenkirche von Krems-Stein an der Donau: 800 Jahre Franz von Assisi. Franziskanische Kunst und Kultur des Mittelalters; darin u.a. die wichtigen Beiträge von HARRY KÜHNEL: Die Minderbrüder und ihre Stellung zu Wirtschaft und Gesellschaft (S. 41–57), ENGELBERT GRAU: Franziskusbiographie (S. 64–78), DERS.: Thomas von Celano. Biograph des heiligen Franziskus (S. 91–98), CHIARA AUGUSTA LAINATI: Die heilige Klara von Assisi. Leben und Schriften (S. 99–121), ELISEO ONORATI: Die franziskanische Bewegung in Italien (1200–1500) (S. 232–269).

Unentbehrlich als Einführung in die franziskanische Forschung ist das Werk von STANISLAO DA CAMPAGNOLA: Le origini francescane come problema storiografico, Perugia 1974. 21979, mit zahlreichen Literaturangaben.182

Erwähnung verdient schließlich noch der Essay von WOLFRAM VON DEN STEINEN: Zum Verständnis der Werke, in dem Band: Franz von Assisi, Die Werke. Sonnengesang. Ordensregeln. Testament. Briefe. Fioretti (Die Blümlein). Übersetzt von Wolfram VON DEN STEINEN und Max KIRSCHSTEIN. Mit einem Essay von Wolfram VON DEN STEINEN (Diogenes Taschenbuch 201), Zürich 1979, 205–247. Der Essay zeichnet sich durch große Einfühlungsgabe und historisches Verständnis aus, obzwar manche der darin enthaltenen Deutungen fehlgehen.

Franziskus von Assisi

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