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Frankreich und England

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Die Regierungszeit des Königs Philipp II. August (1180–1223) ist annähernd deckungsgleich mit dem Leben des Franziskus. Schon der Vater Philipps II., Ludwig VII. (1137–1180), hatte in seiner langen Regierungszeit durch seine geschickte Politik und sein hohes persönliches Ansehen die Stellung des Königtums gestärkt. In seiner fast sein ganzes Leben ausfüllenden kriegerischen Auseinandersetzung mit den Königen von England, Richard Löwenherz und Johann Ohneland, gelang es Philipp, das Besitztum der Engländer auf dem Festland, das sogenannte angevinische Reich, welches den gesamten Westen des heutigen Frankreich (Normandie, Bretagne, Anjou, Touraine, Poitou, Aquitanien) umfaßte, aufzulösen und die königliche Domäne beträchtlich zu erweitern.

Im Kampf zwischen Welfen und Staufern ergriff Philipp II. die Partei Friedrichs II., mit dem er 1212 den Vertrag von Vaucouleurs schloß. Durch die siegreiche Schlacht von Bouvines bei Tournai (27. Juli 1214) über Kaiser Otto IV. rückte der König von Frankreich zur ersten Macht des Okzidents auf. Er legte sich den imperialen Titel »Augustus« zu. Der nahezu entmachtete König Johann Ohneland von England mußte 1215 unter dem Druck des Adels der Magna Charta zustimmen, die dem politischen Einfluß des Königs in der Zukunft enge Grenzen setzte.

Ludwig VIII. (1221–1226), verheiratet mit Blanca (Blanche) von Kastilien, und Ludwig IX. der Heilige (1226–1270) setzten die Königsherrschaft in den Gebieten südlich der Loire durch. Ludwig IX. einigte sich mit Heinrich III. von England in dem Vertrag von Paris (1259), mit welchem den territorialen Streitigkeiten beider Länder ein (allerdings nur vorläufiges) Ende gesetzt wurde. In der Auseinandersetzung zwischen Friedrich II. und Innocenz IV. wahrte Ludwig strikte Neutralität. Bis 1262 lehnte er die Kandidatur seines Bruders Karl von Anjou für das Königreich Sizilien ab. Erst der Papst Urban IV. (1261–1265) überzeugte ihn von der Bedeutung Süditaliens als Basis für den Kreuzzug.

Ludwig IX. ist berühmt für die strenge Rechtlichkeit seines Denkens. Er traf wirksame Maßnahmen zur Herstellung von Gerechtigkeit und Frieden in seinen Ländern. Dabei bediente er sich häufig der Minderbrüder, die er beauftragte, Mißstände aufzuspüren. Überhaupt hatte er für die Franziskaner eine besondere Vorliebe.5

Mit dem Namen des heiligen Ludwig sind die beiden letzten größeren kriegerischen Unternehmungen verbunden, die von Europa aus starteten mit dem Ziel, Jerusalem und das Heilige Grab wieder in die Hände der Christen zu bringen. Von 1249 bis 1254 hielt er sich bei einem letztlich erfolglosen Kreuzzug im Orient auf. Während seines zweiten Kreuzzuges starb er am 25. August 1270 vor Tunis.

Franziskus von Assisi

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