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2. Geschichte der franziskanischen Bewegung

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Die erste monumentale Geschichte des Franziskanertums ist zugleich »die größte Anstrengung auf dem Gebiet der franziskanischen Geschichtsschreibung nicht nur des 17. Jahrhunderts, sondern aller Zeiten«.183 Es sind die Annales Minorum des irischen Franziskaners LUCAS WADDING, deren erster Band 1625 in Lyon erschien.184 Die Bände II und III folgten 1628 und 1635. Diese drei ersten Bände enthalten die Chronik der Jahre 1208–1351. Insgesamt schrieb WADDING 16 Bände, welche die Geschichte der Franziskaner bis zum Jahre 1540 fortschreiben. Eine zweite Auflage des gesamten Werkes erschien ab 1731 in Rom. Mit Fortsetzungen umfaßt sie 25 Bände.

Man kann von WADDINGS Werk nicht die Anwendung von Maßstäben moderner historischer Kritik erwarten. Es mutet gelegentlich wie ein riesiger gelehrter Schuttabladeplatz an, auf dem zuverlässig Überliefertes und Legendäres kritiklos gemischt sind. Die Annales bleiben trotzdem eine wertvolle Fundgrube für viele Einzelheiten der franziskanischen Geschichte, die an keinem anderen Ort anzutreffen sind.

Noch immer nützlich, wenn auch an einzelnen Punkten überholt, ist das »Handbuch der Geschichte des Franziskanerordens« von HERIBERT HOLZAPFEL (Freiburg Br. 1909), das wir bereits erwähnt haben.185 HOLZAPFELS Werk ist die einzige bislang in deutscher Sprache vorliegende umfassende Geschichte des Franziskanertums und seiner verschiedenen Zweige.

Die Geschichte des ersten franziskanischen Jahrhunderts bis zum Ende der Spiritualen (d.h. bis zu ihrer Verdrängung ins häretische Abseits: 1318) umfaßt das monumentale Werk des Kapuziners GRATIEN DE PARIS: Histoire de la fondation et de l’évolution de l’Ordre des Frères Mineurs au XIIIe siècle, das 1928 zum ersten Mal erschien.186 Eine zweite Auflage erschien 1982 in der Reihe: Bibliotheca Seraphico-Capuccina (Bd. 29). Sie enthält zu den einzelnen Kapiteln Spezialbibliographien von MARIANO D’ALATRI und SERVUS GIEBEN, die bis zum Jahre 1982 fortgeführt sind.

Die gesamte mittelalterliche Geschichte des Franziskanertums (1209–1517) behandelt FR. DE SESSEVALLE in seiner zweibändigen Histoire Générale de l’Ordre de Saint-François (Paris 1935/1937). Eine Fortsetzung bis in die Neuzeit war vom Autor wohl geplant, wurde aber nicht ausgeführt.

Besonders wertvoll wegen seiner reichen Quellenangaben ist das Werk von RAPHAEL M. HUBER aus dem Orden der Franziskaner-Konventualen: A Documented History of the Franciscan Order. From the Birth of St. Francis to the Division of the Order under Leo X. 1182–1517 (Milwaukee, Wis. and Washington, D.C. 1944).

Den gleichen Zeitraum umfaßt die übersichtliche und sprachlich klare Darstellung in dem Buch des Bischofs JOHN MOORMAN: A History of the Franciscan Order. From its Origins to the Year 1517, Oxford 1968. Das Werk enthält (S. 593–613) eine nach Sachgebieten geordnete Bibliographie.

TEODOSIO LOMBARDI hat seine oben erwähnte kurz gefaßte Einführung in das Franziskanertum mittlerweile zu einer ausführlichen Geschichte erweitert. Sie enthält auch ein Kapitel über Leben und Wirken der franziskanischen Gemeinschaften in der Gegenwart: Storia del Francescanesimo, Padova 1980.

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