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Zeit zum Nachsinnen

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Vielleicht hilft es, an dieser Stelle eine Pause einzulegen oder sich das Gelesene nochmals vorzunehmen. Wie wunderbar, zu erkennen, was hier geschrieben steht! Welche Tiefe steckt doch in den Worten „Unser tägliches Brot gib uns heute“ aus dem Vaterunser! Wie sehr bin ich dem Baptistenpastor aus Veendam doch dankbar, dass er mich damals bat, über das Vaterunser zu sprechen! Was für ein großartiges Gebet!

Aber es geht noch viel weiter.

Gott wollte den Israeliten in der Wüste beibringen, dass sie ihm vertrauen können. Darum durften sie immer nur Manna für einen Tag sammeln. Nun möchte der Vater uns dasselbe Vertrauen beibringen. Er möchte so gerne, dass du weißt, dass er jeden Tag für dich da ist, um für dich zu sorgen.

Unser tägliches Brot gib uns heute (Mt 6,11 LUT).

Wir haben schon darüber gesprochen, dass Jesus uns nicht einfach für uns selbst beten lässt. In dem gesamten Gebet betont er das Wort uns in der Mehrzahl. Darauf geht auch Paulus im Korintherbrief weiter ein.

Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist’s. So sind wir, die vielen, ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben (1 Kor 10,16-17 LUT).

Wunderbar! Wir dürfen zusammen teilhaben an Jesus, der das Brot des Lebens ist.

Zu guter Letzt schauen wir uns noch etwas an, das Jesus uns über „Brot“ sagt. Das war, als er in der Wüste vom Teufel versucht wurde.

Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: „Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben.“ (Lk 4,4).

Dieser Vers verweist auf das 5. Buch Mose, wo Gott mit der Wiederherstellung begonnen hatte.

Und er demütigte dich und ließ dich hungern. Und er speiste dich mit dem Man, das du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch (5 Mose 8,3).

Die Passion-Übersetzung drückt es auf eine wunderschöne Weise aus:

Leben entspringt nicht nur dem Essen von Brot, sondern Gott. Leben fließt aus jeder Offenbarung, die aus seinem Mund kommt (Lk 4,4 TPT).2

Es ist natürlich großartig, hier das Zusammenspiel zu sehen, das in Jesus zu finden ist. Ja, er ist das Brot des Lebens, und ja, er ist auch das lebendige Wort! Und beide möchte er nicht für sich behalten. Nein, er möchte alles, was er ist, mit uns teilen.

Jesus verbrachte, vom Heiligen Geist geführt, vierzig Tage in der Wüste. Dort aß er nichts. In Jesu schwächstem Moment versuchte der Teufel, ihn zu verführen. Nämlich als er Hunger hatte. Er sagte zu Jesus: „Wenn du wirklich der Sohn Gottes bist, dann beweise es und verwandle diese Steine in Brot!“ Wo ist hier der Haken, der „giftige Stachel“? Jesus hat gesagt, dass er aus sich selbst nichts tun kann und dass er nur das tut, was er den Vater tun sieht. Darin versucht Satan, ihn zu verführen. Satan versucht, Jesus dazu zu bringen zu beweisen, dass er Gottes Sohn ist. Er will ihn dazu verführen, die Kraft, die der Vater ihm gegeben hat, eigenmächtig zu benutzen. Dasselbe hat Satan, mit Erfolg, bei Adam und Eva getan. Aber bei Jesus misslingt sein Plan. Denn Jesus ließ sich die Intimität mit seinem Vater nicht streitig machen. Genau davon ist im Philipperbrief die Rede.

… der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein (Phil 2,6).

Jesus hat seine Herrlichkeit, seine Kraft, seine Majestät, ja, alles was er war und was er besaß, im Himmel zurückgelassen, als er als Mensch auf die Erde kam. Er ist uns in allem gleich geworden. Als Mensch empfängt er dann, hier auf Erden, von seinem Vater den Heiligen Geist. Damit empfängt er alles, was der Vater im Grunde seines Wesens ist. Er kann jetzt also alles tun. Er kann Blinde heilen, Lahme wieder gehen lassen, Tote auferwecken, Stürme stillen, Brot und Fisch vermehren. Er kann alles! Doch jetzt kommt es: Jesus ist durch den Heiligen Geist zwar fähig, dies zu tun, doch mit seinem freien Willen entscheidet er sich trotzdem dafür, auch weiter in Abhängigkeit vom Vater zu leben. Dadurch wird er uns zum Vorbild. Er zeigt uns, dass wir, genau wie er, eine intime Beziehung mit dem Vater haben können, wenn wir aus dem Geist geboren werden. Aber auch, dass der Vater durch diesen Geist mit seiner Kraft durch uns wirken will. Der Vater stellt uns genau dieselbe Frage, die er Jesus stellte: „Wirst du dich trotz der Kraft, die ich dir gebe, weiterhin auf mich verlassen?“

Satan fordert Jesus dazu auf, Gottes Kraft eigenmächtig zu benutzen, indem er die Steine in Brot verwandelt. Damit kann er beweisen, dass er der Sohn Gottes ist. Das ist Satans alter Trick. Derselben Verführung hat er sich auch bei Adam und Eva bedient. Dort sagte er: „Esst von den Früchten des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse. Dann werdet ihr wie Gott sein.“ Damit meinte er eigentlich: Dann könnt ihr werden wie Gott, ohne von ihm abhängig zu sein! Jesus kam, um diesen Irrtum zu korrigieren. Daher sagte er zu Beginn seines Wirkens:

Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn (Joh 5,19).

Satan versucht, Jesus dazu zu verführen, die von Gott gegebene Kraft aus eigenem Antrieb zu benutzen. In dem Moment hätte Jesus die Abhängigkeit vom Vater verlassen. Adam und Eva sind darauf reingefallen, aber Jesus nicht. Stattdessen benutzt Jesus das Wort Gottes, um Satan Kontra zu geben.

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