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Mein heiliger Name

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Natürlich steht im Vaterunser nur Eines im Mittelpunkt: der Vater! Es beginnt mit:

Darum sollt ihr so beten:

Unser Vater im Himmel!

Dein Name werde geheiligt

(Mt 6,9 LUT).

Als ich diesen Vers in der Message-Übersetzung las, war ich sehr erstaunt. Dort steht nämlich Folgendes:

Unser Vater im Himmel,

offenbare, wer du bist!3

Als ich diese Übersetzung in The Message las, war mein erster Gedanke: Die Übersetzung kann nicht stimmen, sie kann nicht korrekt sein. Das war so anders als in anderen Übersetzungen. Ich konnte keine Ähnlichkeit zwischen „dein Name werde geheiligt“ und „offenbare, wer du bist“ sehen. Ich habe dann nachgeschlagen, wo in der Bibel von seinem heiligen Namen die Rede ist. Nach nur kurzer Zeit stieß ich auf Hesekiel 36. Dort spricht Gott geradezu überdeutlich von seinem heiligen Namen. Wir finden folgende Situation vor: Israel ist in der Verbannung und über die Nationen zerstreut. Obwohl sie ihr Land verlassen haben, hat Gott sie nicht verlassen. Er gebraucht den Propheten Hesekiel, um sein Wort zu seinem Volk zu sprechen. In Hesekiel 36 geht es unter anderem um den Weg und die Taten Israels, als sie noch in ihrem Land wohnten. Gott benutzt hier einen Vergleich, über den ich erstmal in Ruhe nachdenken musste.

Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: Menschensohn, als das Haus Israel [noch] in seinem Land wohnte, da machten sie es unrein durch ihren Weg und durch ihre Taten, wie die Unreinheit der Absonderung war ihr Weg vor mir (Hes 36,16-17).

Ich musste an die Frau denken, die zwölf Jahre an Blutfluss gelitten hat. In der damaligen Zeit in Israel lebte sie unter dem Gesetz. Und nach dem Gesetz ist man unrein, sobald man einen Blutfluss hat. Mehr noch: Nicht nur du, sondern auch jeder, den du berührst, wird unrein. Es geht sogar so weit, dass du unrein wirst, wenn der andere sich auf den Stuhl setzt, auf dem du saßt, oder sich auf das Bett legt, auf dem du lagst. Für diese Frau bedeutete das, dass sie zwölf Jahre lang in Isolation leben musste. Niemand durfte sie anfassen; es gab niemanden, der ihr einen Arm um die Schulter legen konnte, niemanden, mit dem sie eng vertraut sein konnte. Jetzt verstehe ich auch das Beispiel, das Gott in obenstehendem Vers benutzt. Er verglich den Weg und die Taten Israels mit jemandem, der an Blutfluss leidet, wodurch es ihm nicht möglich war, in Intimität mit seinem Volk zu treten.

Aber auch das ist noch nicht alles. Er macht deutlich, dass es hier um mehr geht als nur die Verunreinigung des Landes. Es geht um etwas, das ihn persönlich zutiefst trifft. Er sagt: „Ich habe euch unter die Völker zerstreut, aber ihr habt weitergemacht. Und dadurch habt ihr, die ihr meinen Namen tragt, meinen Namen entheiligt …“

Und ich versprengte sie unter die Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut; nach ihrem Weg und nach ihren Taten richtete ich sie. So kamen sie zu den Nationen, [aber] wohin sie [auch] kamen, da entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: „Das Volk des HERRN sind diese, und aus seinem Land haben sie hinausziehen [müssen].“ Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel unter den Nationen entweiht hatte, wohin sie [auch] kamen. Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Nicht um euretwillen handle ich, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, zu denen ihr gekommen seid. Und ich werde meinen großen, unter den Nationen entweihten Namen heiligen, den ihr mitten unter ihnen entweiht habt. Und die Nationen werden erkennen, dass ich der HERR bin, spricht der Herr, HERR, wenn ich mich vor ihren Augen an euch als heilig erweise (Hes 36,19-23).

Das ist Gott so wichtig, dass er in nur ein paar Versen fünf Mal (!) erwähnt, dass sie seinen heiligen Namen entheiligt haben. Wenn etwas einmal wiederholt wird, ist uns klar, dass Gott es betonen möchte. Wie wichtig muss das hier also für ihn sein, wenn er es fünf Mal sagt! Ich kenne keine andere Passage in der Bibel, wo dies der Fall ist! Aber wenn es für Gott so wichtig ist, dann ist es auch wichtig zu wissen, warum.

Näher beim Vater

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