Читать книгу Zauberseele - Ingrid Mohr - Страница 12

Lilly und Amely und Tanja

Оглавление

Altweibersommer. 25 Grad wurden uns versprochen. Dabei habe ich die Sommer- und Winterklamotten schon umgeschichtet. Egal, ich trage Zwiebellook, wenn es mir zu warm wird, blättere ich ab. Froh gelaunt ging ich durch den Klinikpark zur HNO-Kinderstation.

Total aufgelöst kam Lilly von der Toilette und schluchzte gottserbärmlich: „Das Loch vom Klo war so schräg, ich hab gewühlt und geangelt, ich konnte meine Zahnspange nicht finden. Ich hab alles versucht, ganz doll. Nun ist sie verschwunden und gleich kommen meine Eltern.“

„Beruhige dich, du kannst doch nichts dafür, das ist nicht deine Schuld. Dir war halt von der Narkose noch schlecht und dann hast du die Spange ins Klo erbrochen. Ich rede gleich mit deinen Eltern.“

Lilly lehnte sich an mich, schlang ihre Ärmchen um meinen Körper und machte einen tiefen Seufzer: „Dann ist es ja gut. Hoffentlich kaufen die bloß keine neue!“

Die kleine rothaarige Amely plapperte sehr viel. Auf ihrem Bett lagen mehrere Kinderbücher und Malhefte mit Buntstiften. Sie hatte ein Ohr verbunden, zog mich zu sich herunter, deutete auf das Nebenbett und sprach leise hinter vorgehaltener Hand: „Die Tanja neben mir, die ist ganz traurig. Ihr Papa ist zu Hause ausgezogen und kommt nie mehr wieder. Muss ihre Mama die Tanja ganz allein in die Länge ziehen?“

Der Tag fing gut an. Kindermund ist was Herrliches. Frohgemut ging ich zum Einkaufen und setzte mich auf die Parkbank, die letzten 25 Grad wollte ich schnell noch genießen, bevor mein gekauftes Gefriefgut auftauen würde.


Zauberseele

Подняться наверх