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Cecily setzte Cloud auf den Schreibtisch und starrte auf die brennende Kerze. »W-was war das?«, stammelte sie.

Arthur rannte zu der Stelle, wo noch Sekunden zuvor die Treibholztür gewesen war, fuhr mit den Händen über die holzvertäfelte Wand und suchte nach Ritzen. Er traute seinen Augen kaum. »Das verstehe ich nicht. Die Tür kann sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben.« Er presste die Lippen zusammen und ärgerte sich, dass er ein Buch genommen hatte, um sie offen zu halten, und nicht etwas Schwereres, ein Möbelstück zum Beispiel. Ren und Cecily würden bestimmt ihm die Schuld geben.

»War das etwa ein Trick?«, fragte Ren, die sich neben Arthur gekniet hatte. »Es deutet aber nichts auf einen versteckten Mechanismus im Boden hin.« Ihr langer Pony wippte, als sie wieder aufstand und Arthur finster ansah. »Keine Ahnung, wo die Tür hin ist, aber wenn wir hier wieder rauswollen, müssen wir wohl oder übel einen anderen Ausgang suchen.« Ren klang nicht nur besorgt, sondern auch wütend, was Arthur noch mehr beunruhigte.

Er versuchte, das flaue Gefühl im Magen zu verdrängen, und ließ seinen Blick über die dunklen Zimmerwände schweifen. Das konnte doch nicht der einzige Ein- und Ausgang gewesen sein … Zwischen weiteren Bücherregalen entdeckte er ein hölzernes Bett und eine kleine Kommode, aber keine Tür. Einen kurzen Moment lang meinte er, von irgendwoher Seemanns-Musik zu hören. »Hört ihr das auch?«, fragte er.

Cecily rümpfte verächtlich die Nase. Solche Lieder gehörten sicher nicht zu ihrer üblichen Playlist. »Das Haus ist offenbar doch nicht ganz verlassen. Ich rufe lieber die Polizei noch mal an.« Sie nahm ihr Handy heraus und sah ungläubig auf das Display. »Das ist merkwürdig. Mein Handy geht nicht an. Könnt ihr mal eure testen?«

Ren zog ihr Handy aus der Hosentasche. »Meins funktioniert auch nicht.«

Mit wachsendem Unbehagen nahm Arthur den Rucksack von der Schulter, fischte sein gebrauchtes Smartphone heraus und warf einen Blick darauf. Das Display war dunkel, und wenn er den Start-Button drückte, passierte nichts. »Irgendwas muss sie blockieren«, stellte er nervös fest. »Was geht hier bloß vor sich?«

In dem Moment sprang Cloud vom Schreibtisch und sauste auf die gegenüberliegende Zimmerseite, wo ein schwerer Leinenvorhang vor der Wand hing. Er nahm ihn zwischen die Zähne, wackelte mit dem Hinterteil und zog. Der Stoff fiel herunter und gab den Blick auf eine eiserne Tür frei, in deren Schloss ein silberner Schlüssel glänzte.

»Fein gemacht!«, jubelte Cecily. Sie rannte hinüber und drehte den Knauf, aber die Tür bewegte sich nicht. »Ich glaube, das Schloss ist kaputt«, sagte sie und rüttelte an der Tür. Schließlich rammte sie ihre Schulter dagegen, um sie mit Wucht aufzudrücken.

Plötzlich schwankte der Boden unter ihnen.

»Wuaaah!« Arthur breitete die Arme aus, um das Gleichgewicht zu halten.

Ren rutschte gegen den Schreibtisch.

»Was ist denn jetzt los?!«, rief Cecily und klammerte sich an den Türrahmen. Ihr Blick huschte über die Wände ringsum, wo im Dunkeln Gegenstände klirrten und klapperten.

Arthur fragte sich, ob es vielleicht in einem anderen Teil des Hauses noch eine Explosion gegeben hatte, konnte sich aber nicht erklären, wie das eine solche Bewegung erzeugen sollte – es fühlte sich an, als stünde der ganze Raum auf einer Wippe. Als er die Hand ausstreckte, um sich irgendwo festzuhalten, stieß er mit den Fingerspitzen an einen kleinen Vitrinenschrank. Durch die Glastüren erspähte er mehrere Tintenfässchen, ein Gefäß mit Schreibfedern und ein paar Laternen. »Hier, nehmt eine.« Er holte eine Laterne aus dem Schrank und reichte sie Ren, eine weitere schob er Cecily über den Tisch. »Wir müssen herausfinden, was hier los ist.«

Sie benutzten abwechselnd die Kerze vom Tisch, um ihre Laternen anzuzünden, und hielten sie vor sich. Die Dunkelheit verschwand, und ein spitz zulaufender, unebener Raum mit holzgerahmten Fenstern, die sich hinter weiteren Leinenvorhängen verbargen, kam zum Vorschein. In den Regalen standen altmodische wissenschaftliche Instrumente wie Stundengläser, Messingwaagen und Mikroskope in Lederkoffern.

Cecily sah sich entsetzt um. »Was ist das hier? Und wieso stinkt es so nach Fisch?« Sie hämmerte mit der Faust gegen die Tür. »Hallo? Kann mich jemand hören? Wir sind eingeschlossen!«

Außer dem Fischgestank stieg Arthur noch ein unangenehmer Salzgeruch in die Nase, aber das war es nicht, was ihn am meisten beunruhigte. Er richtete den Blick auf die Vorhänge. Dem Grundriss des Hauses nach waren das Innenwände – sie dürften keine Fenster haben. Er taumelte durch den Raum und zog an einem der Fenster die Vorhänge zurück. Hinter der Scheibe erstreckte sich ein leuchtend orangefarbener Himmel. Am Horizont ging gerade eine glutrote Sonne auf. Zuerst wusste er nicht, was das für dunkle Streifen waren, die immer wieder auftauchten, doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Das waren Wellen.

»D-das verstehe ich nicht«, stammelte er. »Da draußen ist Wasser.«

»Was?« Cecily stellte sich zu ihm ans Fenster und presste das Gesicht an die Scheibe. »Nie im Leben! Das kann nicht real sein.« Sie drehte den Fenstergriff und schob das Fenster auf. Das Donnern brandender Wellen und das Geschrei von Möwen drangen herein, zusammen mit einem Sprühnebel kalter Tröpfchen, der sich Arthur auf die Wangen legte.

Es war also doch real.

»Seht nur« flüsterte sie. Wir segeln. Auf dem Meer!«

Links von ihnen erstreckte sich bestimmt dreißig Meter lang die Seitenwand eines riesigen hölzernen Schiffs. Der ganze Rumpf war mit Schießscharten durchsetzt, und vom Rand des Decks hingen schwere Netze herunter. Vorne am Bug thronte eine goldene Galionsfigur – in Form desselben Dreieck-Hexagon-Kreuz-Symbols, das Arthur schon an Clouds Halsband aufgefallen war.

»Wir sind in einer Kajüte im Heck eines Schiffes«, sagte er und las den Namen, der in goldenen Lettern auf dem Bug stand. »Es heißt PRINCIPIA.«

Rens Laterne schepperte, als sie von einem Fenster weiter hinten rückwärtstaumelte. »Aber … das kann nicht sein. Gerade waren wir doch noch in einem Haus in Peacepoint Estate. Wie ist das möglich?«

Arthur zuckte mit den Schultern und suchte nach Antworten. Als er an diesem Morgen aufgewacht war, war gerade die Sonne aufgegangen. Und nun dämmerte es schon wieder? Er stolperte zum Schreibtisch, zog einen Stuhl hervor und ließ sich darauf sinken.

Ihm wurde ganz schwindlig von den vielen Fragen, die ihm durch den Kopf schwirrten. Ob sie wohl irgendeinem Stoff ausgesetzt gewesen waren, der sie halluzinieren ließ? Aber das wäre keine Erklärung dafür, dass sie alle drei exakt dasselbe zu genau derselben Zeit erlebten.

»Glaubt ihr, wir sind irgendwie aus Nummer 27 auf die Principia … transportiert worden, als wir durch diese seltsame Tür getreten sind?«, fragte Cecily und biss sich auf die Lippe.

Wenn Arthur an den Rauch dachte, der um die Tür herumgewirbelt war, fühlte er sich an Portal 2 erinnert, eines seiner Lieblingscomputerspiele, in dem die Figuren Teleportation benutzten, um verschiedene Hindernisse zu überwinden. »Die Tür könnte ein Portal gewesen sein, das zwei Orte miteinander verbindet«, antwortete er. »Bloß, dass solche Portale nicht existieren, jedenfalls nicht in der realen Welt.« Er überlegte einen Moment, ob womöglich nichts von alldem real war und sie in irgendeiner VR-Simulation festsaßen.

Allerdings spürte er immer noch die Gischt auf der Wange und schmeckte das Salz in der Luft, und soweit er wusste, waren zu so etwas nicht mal die höchst entwickelten Virtual-Reality-Headsets in der Lage. Abgesehen davon, wie um alles in der Welt sollten sie in Nummer 27 in eine VR-Simulation geraten sein? Das war alles völlig verrückt.

Bevor sie die Sache weiter besprechen konnten, änderte die Principia plötzlich ihren Kurs und schleuderte sie alle nach Steuerbord. Cloud gab ein panisches Bellen von sich, als er auf mehreren Büchern surfend über die Dielen schlitterte. Ein paar der alten Instrumente rutschten aus den Regalen und landeten scheppernd auf dem Boden. Arthur schaffte es gerade noch, den Stapel cognacfarbener Notizbücher aufzufangen, bevor sie vom Schreibtisch rutschten.

»Irgendjemand muss dieses Schiff steuern«, stellte Ren fest. »Wenn wir einen Weg finden, auf uns aufmerksam zu machen, können sie uns vielleicht helfen. Ich könnte versuchen, mich durch eines der Fenster zu quetschen und an Deck zu klettern, was meint ihr?«

Arthur runzelte die Stirn. Mochte ja sein, dass Ren auf einem Motorrad durch die Schulkantine gefahren war, aber auf offener See an der Seitenwand eines Schiffes hochzuklettern, war eine andere Nummer. Er balancierte zum Fenster zurück und inspizierte den Rumpf der Principia. Mit seiner dicken Schicht Schiffslack und nass von der Gischt schien er extrem glatt zu sein. »Zu gefährlich«, sagte er. »Wir müssen einen anderen Weg finden.«

Während er das Fenster wieder schloss, konzentrierte sich Rens Blick auf die Eisentür. »Okay. Hast du zufällig Haarklammern dabei, Cecily?«

»Ähm …« Cecily kramte in ihrer Tasche. »Ein paar hab ich, warum?«

»Eine meiner Mums betreibt in ihrer Freizeit Lockpicking«, erklärte Ren und hockte sich vor die Tür, um das Schlüsselloch zu inspizieren. Sie zog ein Multifunktionstaschenmesser – mit integriertem Flaschenöffner, Schraubenzieher und Laserpointer – aus ihrer Gesäßtasche und fing an, daran herumzuwerkeln. »Beim Lockpicking versucht man in Wettbewerben, so schnell wie möglich Schlösser zu knacken. Meine Mum hat mir einiges beigebracht, vielleicht kriege ich das hier ja auf. Kommt drauf an, wie kaputt es ist.«

Arthur hatte noch nie etwas von Lockpicking gehört, aber es klang interessant; er nahm sich vor, es sich mal auf Youtube anzuschauen, sobald er wieder die Gelegenheit dazu hätte.

»Das ist komisch«, murmelte Ren. Sie legte das Ohr an die Tür und drehte langsam den silbernen Schlüssel herum. Dann wischte sie die Schlüsselplatte mit der Fingerspitze sauber. »Das Schloss ist gar nicht kaputt«, stellte sie fest. »Es ist bloß nicht das, wonach es aussieht. In Wirklichkeit ist es ein Kombinationsschloss. Rund um das Schlüsselloch sind die Ziffern null bis neun eingraviert. Wenn man den Schlüssel in der richtigen Reihenfolge dreht, müsste die Tür aufgehen.«

»Dann brauchen wir also nur die passende Kombination zu finden«, folgerte Arthur, während er versuchte, ruhig zu bleiben und logisch zu denken. Bald schon würde das alles vorbei sein. Sie mussten sich nur befreien und denjenigen suchen, der hier verantwortlich war, damit er ihnen half, zu Nummer 27 zurückzukehren. So weit konnten sie ja nicht entfernt sein. »Kannst du es knacken?«

»Ich versuch’s «, antwortete Ren. »In der Zwischenzeit solltet ihr zwei euch mal nach etwas mit Ziffern drauf umschauen. Ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber wer auch immer die Kombination eingegeben hat, gehört ja vielleicht zu denen, die ihre Passwörter irgendwo aufschreiben, weil sie sie sich nicht merken können.«

Während Ren sich weiter um das Schloss kümmerte, durchsuchten Arthur und Cecily Bücher, Regale, Schubladen und Schrankfächer nach Zetteln oder Notizen. Cloud schnüffelte auf dem Boden herum und wedelte jedes Mal freudig mit dem Schwanz, wenn er ein paar Kekskrümel fand.

Nachdem Arthur die Bücher in den Regalen, die komischerweise alle unbedruckt waren, durchgesehen hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit dem halben Dutzend Notizbüchern zu, die auf dem Schreibtisch lagen. Als er eins nach dem anderen in die Hand nahm, fiel ihm auf, dass die Rücken in derselben akkuraten Handschrift von eins bis sechs nummeriert waren, die auch im Inneren quer über die Seiten floss. Er schlug das erste Notizbuch in der Mitte auf und schaffte es überraschend mühelos, einen kleinen seltsam formulierten Textabschnitt zu lesen:

bedenke man: daß es einen geringsten Anstand, eine geringste Progression in der Bewegung gibt & ein geringstes Zeitintervall … In jedem Zeitintervall, in dem sich ein Ding bewegt, wird es Bewegung geben oder aber in allen jenen Intervallen zusammengenommen wird …

Es schien um Physik zu gehen, aber Arthur war noch zu aufgeregt, um dem Text richtig folgen zu können. Er hielt das Buch kopfüber und schüttelte es, für den Fall, dass etwas zwischen den Seiten steckte. Es fiel zwar nichts heraus, doch Arthur bemerkte, dass eine der Seiten umgeknickt war. Als er die anderen Notizbücher überprüfte, stellte er fest, dass in jedem davon eine Seite entweder halb umgeknickt war oder ein Eselsohr hatte.

»Scheint ein ziemlich bedeutender Typ zu sein«, sagte Cecily.

Als Arthur den Kopf hob, sah er, dass sie ihre Laterne hochhielt und ein gerahmtes Porträt an der Wand anleuchtete. Es zeigte einen grauhaarigen Mann in dunkelblauem Brokatmantel mit Goldknöpfen. Er hatte ein schmales Gesicht, eine markante Nase und ein Grübchen im Kinn.

Cecily rieb unten über den Bilderrahmen und musste husten, als sich eine kleine Staubwolke löste. »Hier steht Captain. W. Saint-Ocean. Kennt einer von euch den Namen?«

Arthur betrachtete das Porträt. Irgendwie kam ihm das Gesicht des Kapitäns bekannt vor.

»Nie von-m gehört«, nuschelte Ren, zwischen deren Lippen mehrere Haarklemmen herausschauten. »Dav Schloff if nich tu knacken«, fügte sie hinzu und ließ die Schultern sinken. Sie nahm die Haarklemmen aus dem Mund. »In dem Mechanismus sind sechs Rädchen zu hören, also müssten es sechs Ziffern in Folge sein. So was Kompliziertes krieg ich nicht auf. Sorry.«

Arthur wollte gerade die Notizbücher weglegen, da merkte er, dass er eins davon auf einer umgeknickten Seite aufgeschlagen hatte. Die umgefaltete Ecke sah aus wie ein Pfeil und zeigte auf ein Wort: fünf.

Er dachte nach. Sechs Notizbücher. Eine Kombination aus sechs Ziffern. Arthur zählte eins und eins zusammen. Rasch schaute er die anderen Notizbücher noch einmal durch und benutzte einen Stift und das Hausaufgabenheft aus seinem Rucksack, um die Wörter zu notieren, auf die die umgeknickten Ecken jeweils zeigten. Als er sie nacheinander las, fing seine Haut an zu kribbeln:

1 – vier

2 – zwei

3 – null

4 – drei

5 – fünf

6 – sechs

»Ich glaub, ich hab was gefunden!«, verkündete er und präsentierte Ren und Cecily sein Hausaufgabenheft. »Die Seiten in den Notizbüchern waren umgeknickt, um eine Folge von sechs Ziffern zu markieren; das könnte die Kombination sein.«

»Wow. Das ist ja eine ganz schön ausgeklügelte Eselsbrücke!«, bemerkte Cecily. Sie sah sich nachdenklich in dem Raum um. »Wisst ihr, langsam fühle ich mich an diese Escape-Room-Challenge erinnert, die meine Freundinnen und ich letztes Jahr an meinem Geburtstag gemacht haben. Dabei wird man in ein Zimmer mit lauter Spuren und Hinweisen gesperrt und muss Rätsel lösen, um wieder herauszukommen.«

Ren ließ sich gegen die Tür sinken. »Du denkst also, wir sitzen in einer Art Spiel fest?« Sie verzog das Gesicht. »In … Peacepoint Estate

»Du hast recht, sehr wahrscheinlich klingt das nicht«, antwortete Cecily. »Aber wenn es ein Spiel ist, dann müssten wir uns doch den Weg nach draußen erspielen können – versuch mal die Zahlenkombination.«

Arthur stellte sich neben Ren an die Tür und las nacheinander die Ziffern aus seinem Hausaufgabenheft vor, während sie den Silberschlüssel drehte. Nach der letzten Drehung passierte: nichts.

»Na toll«, sagte Ren. »Das war dann wohl ein Satz mit …«

In dem Moment gab die Tür einen Summton von sich, und ein Strahl blutrotes Gas schoss aus dem Schlüsselloch. Alle drei wichen zurück.

»Was ist denn das?«, fragte Cecily.

Der rote Dampf verwandelte sich wirbelnd in ein Dreieck-Hexagon-Kreuz-Emblem.

»Keine Ahnung«, antwortete Arthur, »aber das ist dasselbe Zeichen, dass ich am Bug der Principia und auf Clouds Halsband gesehen habe.«

Während sie weiter den Dampf anstarrten, veränderte das mysteriöse Symbol seine Form und teilte sich wirbelnd in einzelne Wörter. Nur Sekunden später schwebte ein Schriftzug vor ihnen in der Luft.


REALM 33: REISE DES KAPITÄNS

Loot: 150 Wondercoins, Wonderskill und Weltenschlüssel

Travel with wonder!


»Wer oder was ist Hxperion?«, fragte Cecily. »Und glaubt ihr, dass Wonderscape der Name dieses Spiels ist? Hab ich noch nie gehört.«

Arthur strich mit den Fingern durch den Farbnebel. Er war kalt und feucht, wie Schnee. »Keine Ahnung, aber dieses rote Zeug widerspricht sämtlichen Gesetzen der Naturwissenschaft, die ich kenne. Vor allem ist es ein Gas; es dürfte nicht in der Lage sein, eine bestimmte Form anzunehmen.«

»Wie kann es dann Wörter bilden?«, fragte Ren.

Bevor Arthur antworten konnte, löste sich der Dampf plötzlich auf, und eine vergilbte Papierrolle erschien an seiner Stelle. Arthur fing sie schnell auf. Als er sie entrollte, kamen sechs Textzeilen zum Vorschein, die in derselben Handschrift geschrieben waren wie die Aufzeichnungen in den Notizbüchern.

Stecht in See und geratet nicht in Panikmit dem Begründer der klassischen Mechanik.Um bei mir anzuheuern, braucht es eine Sache bloß: Findet erst die Leiter schwerelos. Dann segeln wir durch eine schicksalhafte Bucht,wo’s regnet Eis und Feuer kracht mit Wucht.

»Das ist ein Rätsel«, stellte Arthur fest, während er die Verse aufmerksam durchlas. »Du könntest recht haben, Cecily. Langsam kommt mir das Ganze auch wie ein Spiel vor – in der anderen Nachricht stand sogar was von Loot. Aber … ich verstehe immer noch nicht, wie das alles möglich ist.«

Ren betrachtete argwöhnisch die Schriftrolle, bevor sie die Hand auf den Türknauf legte. »Das Schloss ist jetzt auf. Soll ich?«

Von der anderen Seite kam kein Laut. Arthur umklammerte die Papierrolle und versuchte, Ruhe zu bewahren. Seine Nerven lagen blank.

»Was immer mit uns passiert ist«, antwortete Cecily zaghaft, »von dieser Kajüte aus kommen wir wohl nicht direkt zurück nach Peacepoint. Wir müssen mehr über das Spiel herausfinden, in dem wir gefangen sind.« Sie nahm Cloud auf den Arm und drückte ihn an sich. Was, seinem Zappeln nach zu urteilen, offenbar eher sie als ihn beruhigen sollte.

Ren holte tief Luft und drehte den Türknauf.

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