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Kapitel 4 Begegnung am Strand

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Anfang September war das Wetter an der kanadischen Küste von Ostneuschottland noch immer unverhofft schön, wenn auch bereits ein wenig windiger, als noch im August.

Jack nutzte die sonnigen Tage nach wie vor zu ausgedehnten Spaziergängen, oder er setzte sich in seinen Mercedes GLS und erkundete die Gegend entlang der Küstenstraße. Dabei hatte er stets seine Malutensilien dabei. Und ganz allmählich wurden seine nächtlichen Albträume in den letzten Wochen immer weniger.

„Es geht langsam voran“, dachte Jack, als er an diesem schönen Herbstmorgen mit seiner mobilen Staffelei auf einen Parkplatz am Atlantic View Trail fuhr und aus seinem Auto ausstieg.

Seine Staffelei stellte er diesmal oberhalb des Strandwegs auf, um das ungewöhnlich klare Licht der Morgensonne über der Küste sowie die vom stürmischen Wind schaumbedeckten Wellen, die geschäftigen Fischerboote und die zahlreich über der Küste schwebenden Seevögel einzufangen.

Tief in seine Malerei versunken, wurde er nach einer Weile plötzlich unerwartet von hinten angesprochen und zugleich an seiner Jacke gezupft.

„Hey Mister – was malst du da?“, fragte das bildhübsche kleine Mädchen, das da auf einmal nahezu lautlos hinter ihn getreten war und seine noch unfertige Zeichnung interessiert betrachtete.

„Ich male das Licht über den Wellen. Im Indian Summer, wenn sich die Bäume so schön gelborange und rot färben, sind das Licht und die Farben nämlich besonders intensiv, weißt du“, antwortete Jack Bishop leise.

„Ich heiße Jack – und wer bist du? Bist du etwa deinen Eltern weggelaufen?“

„Ich bin Elli – und so leuchtende Farben hab’ ich noch nie gesehen. Das Bild, das du da gerade malst, finde ich nämlich sehr schön“, antwortete die Kleine bei einem genaueren Blick auf das fast fertige Aquarell.

„Du bist wohl eine Kennerin, Elli. Freut mich dich kennenzulernen. Willst du es selbst mal versuchen?“, fragte Jack Bishop, während er seine kleine Besucherin ausgiebig musterte.

Wobei er – trotz ihrer abgetragenen einfachen Bekleidung – vor allem ihren dunklen Teint, ihre schulterlangen, zu zwei Zöpfen geflochtenen, dichten schwarzen Haare und die auffälligen smaragdgrünen Augen bewunderte, die ihm jetzt begeistert entgegenstrahlten.

„Darf ich wirklich?“, fragte Elli noch einmal zur Sicherheit.

„Na klar, hier hast du ein neues Malpapier und da sind Farbkreiden“, erwiderte Jack, während er ein neues Blatt in den tiefer gestellten Rahmen seiner Staffelei einspannte und den Klappstuhl für Elli räumte.

Elli begann sofort mit geübten Strichen, die Landschaft vor ihren Augen zu Papier zu bringen, wobei Jack völlig überrascht zusah, über wieviel malerisches Talent die Kleine offenbar verfügte.

„Das machst du nicht zum ersten Mal – oder? Sehr gut, deine Malweise, würde ich mal sagen. Wer hat dir denn beigebracht, so toll zu malen?“, fragte Jack seinen kleinen Gast, der jetzt schon fast eine Viertelstunde mit einer farbenfrohen Skizze der Küstenlandschaft beschäftigt war.

Doch noch ehe Elli ihm antworten konnte, kam von der Straße her eine junge Frau aufgeregt herbeigerannt, der man sofort ansah, dass es sich bei ihr um die Mutter des Kindes handeln musste. Die Ähnlichkeit der beiden war einfach zu frappierend.

Jack Bishop war vom ersten Augenblick an von der zierlichen jungen Frau fasziniert, obwohl auch sie ein offenbar schon oft gewaschenes Kleid und nur eine abgetragene Windjacke anhatte. Wie eine Touristin wirkte sie auf ihn jedenfalls nicht.

„Selbst, wenn man diese schlanke exotische Schönheit in einen Kartoffelsack stecken würde, wäre sie nicht zu übersehen. Das scharfe Profil, der bronzefarbene Teint und die schrägstehenden Augen deuten, genauso, wie bei ihrer Tochter, auf indianische Wurzeln hin.

Auch wenn ich die Sorge, die da gerade aus ihren mandelförmigen grünen Augen hervorblitzt, deutlich sehen kann und sie Elli wohl am liebsten ausschimpfen würde, liebt sie ihre Tochter anscheinend über alles“, dachte Jack, als Ellis Mutter auch schon loslegte:

„Elizabeth Mary Ann Baxter, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht einfach weglaufen sollst. Ich hab’ dich jetzt schon fast eine halbe Stunde lang gesucht. So, und jetzt lass’ bitte den Mann in Ruhe und stör’ ihn nicht weiter bei seiner Arbeit.“

„Oh, Elli hat mich gar nicht gestört“, sagte Jack jetzt sofort, wobei er sich einen belustigenden Blick ins bronzefarbene Antlitz der schönen jungen Frau nicht verkneifen konnte.

„Ich bin Jack Bishop – und ich hab’ gerne auf Elli aufgepasst – zumal wir ja anscheinend Malerkollegen sind.“

„Entschuldigen Sie mein unhöfliches Benehmen Mr. Bishop. Ich heiße Shania Baxter – danke, dass Sie meinen kleinen Wirbelwind eingefangen haben. Ich war schon sehr in Sorge, als ich gemerkt habe, dass Elli mal wieder ausgebüxt ist.

Wir zwei sind auf dem Weg zu unseren Verwandten von der Wagmatcook First Nation am Bras d’Or Lake auf der Nordinsel. Anscheinend haben wir uns aber komplett verfahren.

Und zu allem Überfluss hatten wir vorhin auch noch eine Panne. Unser Auto steht ein Stück die Straße runter – und ich schaff’s einfach nicht alleine, den geplatzten Reifen zu wechseln.

Meiner Elli war das Warten – wie schon so oft – scheinbar zu langweilig und da ist sie einfach in Richtung Strand losgewandert, was ich aber erst etliche Minuten später gemerkt habe“, sagte Shania etwas zerknirscht.

Zugleich sah sie ihr Gegenüber jetzt zum ersten Mal genauer an, wobei ihr der Blick in die bernsteinbraunen Augen und das gut geschnittene Gesicht des athletisch gebauten, freundlichen Mannes unwillkürlich einen Stich ins Herz versetzte.

„Nein, das darf nicht sein“, dachte sie atemlos bei sich selbst, als sie ein heftiges Prickeln ganz tief in ihrem Magen verspürte, das sie dennoch nicht ganz ignorieren konnte.

„Ich brauche das nicht noch einmal und ich will auch keine Männerbekanntschaften mehr, selbst wenn dieser Kerl da vor mir noch so gut aussieht und noch so sympathisch rüberkommt.“

Nachdem sich Shania wieder gefangen hatte, sagte sie laut: „Mr. Bishop, Elli und ich müssen so schnell wie möglich weiter. Können Sie mir bitte sagen, wo man in dieser Einöde eine Werkstatt mit Abschleppdienst findet?“

„Sicher kann ich das – aber lassen Sie uns doch zuerst mal zu Ihrem Wagen fahren, vielleicht kann ich Ihnen ja helfen. Und wenn wir die Reparatur zu zweit nicht hinbekommen, rufe ich Hank an.

Der ist ein sehr professioneller Mechaniker für Autos und Boote – und er hat auch einen Abschleppwagen nebst Werkstatt ganz hier in der Nähe. Ich kenne ihn schon seit meiner Jugend und weiß, was er kann. Ich bin nämlich hier aufgewachsen.“

Bei diesen Worten packte Jack seine Malutensilien und den Klappstuhl eilig zusammen und verstaute alles im Kofferraum seines in der Nähe geparkten Wagens.

Dann kam er zurück und nahm Shania und ihre bezaubernde Tochter wie selbstverständlich bei der Hand, um mit Mutter und Tochter zu seinem Mercedes Geländewagen zu gehen.

„Das kriegen wir bestimmt wieder hin“, meinte er aufmunternd zu der unsicher und ein wenig gehetzt blickenden Shania, die Mühe hatte ihre plötzliche Erregung bei der schlichten Berührung ihrer Hand zu verbergen.

Doch die plötzlich in ihr aufkeimende innere Wärme und das Prickeln in der von Jack gepackten Hand fühlte sich ausgesprochen gut an, so dass sie auch nicht vor diesem ungewohnten Körperkontakt zurückzuckte, obwohl sie das eigentlich spontan vorgehabt hatte.

„Außerdem haben sie eine entzückende Tochter“, fuhr Jack Bishop jetzt leise fort, weil er den Widerstreit der Gefühle in Shanias Augen sehr wohl registriert hatte.

„Übrigens, sehr bemerkenswert, wie gut die Kleine schon malen kann. Aber müsste sie um diese Zeit nicht eigentlich in der Schule sein?“

„Ich bin Lehrerin und ich unterrichte Elli aus ganz persönlichen Gründen selbst. In den ersten Grundschuljahren geht das noch, allerdings wird sie später bei meinem Volk eine richtige Schule besuchen müssen, bei der ich hoffentlich auch eine neue Anstellung finde.

Zu Ihrer anderen Frage von vorhin – ihre besondere Art Dinge zu betrachten und zu malen habe ich Elli beigebracht.

Und Sie – sind Sie hauptberuflicher Maler?“, fragte Shania gleich weiter, um Jack und auch sich selbst von dem für sie ungewohnten Kontakt ihrer linken Hand abzulenken.

„Nein, nein“, lachte Jack. „Im derzeitigen Beruf bin ich eigentlich Schriftsteller. Ich schreibe schon seit etlichen Jahren Kriminalromane. Das Malen ist nur ein Hobby von mir, das ich manchmal zum Ausspannen benutze.“

Als Jack seinen Geländewagen in Bewegung setzte, fuhr er gleich darauf mit viel ernsterer Miene und erkennbarem Schmerz in den Augen fort:

„Früher mal war ich Arzt und Psychiater bei der Armee, aber diesen Beruf habe ich aus sehr persönlichen Gründen vor einer Weile an den Nagel gehängt und ich bin nach meiner plötzlichen, leider aber ziemlich schmutzigen Scheidung wieder hierher in meine alte Heimat gezogen.“

Shania spürte sofort, dass sie mit ihrer Frage einen wunden Punkt bei Jack Bishop berührt hatte. Deshalb sagte sie nach einem Moment der Stille: „Bitte entschuldigen Sie, Jack. Ich wollte nicht neugierig sein und in Ihr Privatleben eindringen.“

„Wenn ich das denken würde, hätte ich nicht auf Ihre Frage geantwortet. Irgendwie scheinen wir beide Seelenverwandte zu sein.

Denn auch bei Ihnen habe ich sofort gesehen, dass es Ihnen seelisch nicht ganz so gutgeht, wie Sie nach außen hin den Anschein zu erwecken versuchen. Und auch mir ging es, was das betrifft, noch vor ein paar Wochen ziemlich schlecht.

Das ist halt der Seelendoktor in mir, der seine neuen Bekanntschaften immer automatisch analysiert – und deshalb muss wohl eher ich mich bei Ihnen entschuldigen“, fügte Jack Bishop gleich noch erklärend hinzu, wobei sich bereits wieder ein leises Lächeln in seine Gesichtszüge stahl.

Shania Baxter sagte während der kurzen Fahrt dazu nichts. Stattdessen zeigte sie nach einigen Minuten auf einen ziemlich heruntergekommenen Ford Fairlane, der einsam und verlassen am Straßenrand stand.

Als Jack mit Shania und Elli das alte Auto erreichten, meinte Jack: „So, dann wollen wir mal sehen, ob wir diese Kiste wieder zum Laufen bringen können.“

„Den Reifen hat es plötzlich zerfetzt“, berichtete Shania. „Ich hab’ das leider zu spät gemerkt, denn vorher hat es schon mal heftig gekracht.

Aber irgendwas quietscht und scheppert an diesem Auto immer. Nach dem Reifenplatzer bin ich wohl noch etliche Meter gerutscht und hatte Mühe, nicht von der Straße abzukommen.“

„Man sieht die Schleifspur des rechten Hinterreifens ziemlich deutlich. Anscheinend hat das rechte Hinterrad blockiert und das hat dann den Reifen letztendlich zum Platzen gebracht“, erwiderte Jack mit einem Nicken, während er auf den deutlich sichtbaren Gummiabrieb deutete, der noch immer auf der Straßendecke haftete.

„Ich bin zwar kein Kfz-Mechaniker, aber ich denke, mit einem bloßen Radwechsel ist es in diesem Fall nicht getan. Ich rufe gleich mal Hank Burton an. Hier brauchen wir nämlich fachmännische Hilfe vor Ort.“

Sofort zog Jack sein Handy aus der Jackentasche und telefonierte eine Weile. „Das war gerade Hanks Frau. Sie sagt, ihr Mann sei noch unterwegs. Er hat heute Morgen das Auto eines Touristen nach Halifax geschleppt und ist bereits auf dem Rückweg.“

Als Jack die angstvoll geweiteten Augen seiner Begleiterin bemerkte, nahm er ihre Arme in beide Hände, um sie ein wenig zu beruhigen.

„Keine Sorge Shania. Hank wird schon bald hier sein. Zu unserem Glück befindet er sich ganz in unserer Nähe und seine Frau will ihm über Funk Bescheid sagen.“

Nach einer halben Stunde Wartezeit, in der Shania erzählt hatte, dass sie vorher in der Nähe von Winnipeg gewohnt habe und schon seit vorgestern auf dem Weg nach Neuschottland sei, traf das Abschleppfahrzeug mit kreisenden gelben Warnlichtern an der Pannenstelle ein.

„Freut mich, dich endlich mal wiederzusehen, alter Junge. Bis jetzt haben wir uns ja ständig verpasst“, sagte Hank erfreut, ehe er sich dem Fahrzeug der jungen Frau widmete.

„Was haben wir den denn hier – oh, das ist ja ein richtiger Veteran aus dem Hause Ford. Baujahr 1970, wie’s scheint. Ich hab’ schon so eine Idee, aber ich werd’ mir die Bescherung sicherheitshalber mal von unten angucken.“

Damit lud er einen großen Hydraulikwagenheber aus seinem Abschleppwagen aus, mit dem er das Heck des Fords in Nullkommanichts aufbockte.

Als Hank Burton wenig später wieder unter dem Wagen hervorkroch, meinte er bedauernd: „Junge Lady, das ist leider ein Fall für die Werkstatt.

Ihre Bremse hat blockiert und wahrscheinlich hat auch die Achse und das Getriebe was abgekriegt. Ich schleppe Ihren Wagen jetzt erst mal in meinen Laden, schaue ihn mir heute Nachmittag auf der Hebebühne an. Morgen sehen wir dann weiter.“

„Und, wie teuer schätzen Sie, wird die Reparatur werden?“, fragte Shania Baxter jetzt mit ängstlich stockender Stimme.

„Das kann ich im Moment nur schwer abschätzen, also nageln Sie mich bitte nicht darauf fest. Aber ich denke, so ungefähr mit 1.000 bis 1.500 Dollar müssen Sie grob rechnen“, entgegnete Hank.

„Wär’ vielleicht besser, das Auto zu entsorgen und gegen einen neueren Gebrauchten einzutauschen, das kommt Sie am Ende auf längere Sicht sicher billiger.

Warten wir aber erstmal ab, bis ich die Kiste heut’ Nachmittag auf der Bühne inspiziert habe, danach kann ich Ihnen das dann genauer sagen.

Von einer Freundin vom Doc nehme ich übrigens für so eine Erstinspektion kein Geld – und dann können Sie ja morgen noch immer entscheiden, wie es danach mit Ihrem Oldtimer weitergehen soll.

Nur für die nächsten Nächte werden Sie jedenfalls wohl oder übel eine passable Unterkunft brauchen, soviel steht jetzt schon mal fest.“

„Ich bin nicht seine Freundin“, sagte Shania Baxter etwas patziger, als sie das eigentlich hatte sagen wollen.

„Aber danke Hank – auch wenn das, was Sie mir gerade mitgeteilt haben für mich äußerst schlechte Nachrichten sind. Das heißt dann wohl, dass die Reparatur länger dauern wird. So ein Mist – und das ausgerechnet jetzt.

Diesen alten Wagen hab’ ich mir nämlich vor meiner Abreise von einem Großteil meiner Ersparnisse gekauft – und für einen neuen hab’ ich momentan nicht genug Geld. Ich bin schon froh, wenn ich am Ende die Reparaturrechnung bezahlen kann.“

Hank kratzte sich nachdenklich über seinen wikingerroten Haarschopf, ehe er vorsichtig antwortete: „Na ja, schöne Frau – sehen Sie, dieses Fahrzeug hat schon mehr als 40 Jahre auf dem Buckel. Und da muss ich erst mal nachforschen, wo ich Ersatzteile herbekomme.

Vielleicht hab’ ich Glück und finde auf einem Schrottplatz noch was Passendes. Aber versprechen kann ich das im Moment noch nicht.

Heute ist Dienstag. Morgen früh wissen wir genauer, was der Kiste fehlt und ob sich eine Reparatur noch lohnt.

Ersatzteile besorgen und dann noch die Arbeitszeit für die Instandsetzung – also vor Ende der Woche wird das leider nix mit der Weiterfahrt.

Immer vorausgesetzt alles läuft glatt, und ich finde die benötigten Teile irgendwo. So leid mir das tut, aber schneller geht’s wirklich nicht. Ich bin zwar ein leidlicher Mechaniker, aber zaubern kann ich leider auch nicht.“

„Wenn einer Ihr Auto nochmal hinbekommt, dann ist es Hank. Er spricht nämlich mit den Maschinen, die er repariert. Auch wenn er gerade gesagt hat, er könne nicht zaubern – ich bin aber der Meinung, er kann das doch.

Der würde sogar einen alten Ford T von 1928 irgendwie wieder zum Laufen kriegen“, mischte sich jetzt Jack in den Dialog ein, weil er die von Hanks Antwort überaus verzweifelte Miene der jungen Frau richtig interpretiert zu haben glaubte.

Shania schien ihre noch verfügbare Barschaft im Kopf zu überschlagen, Gleich darauf wandte sich dann noch einmal an die beiden jetzt schweigenden Männer:

„Also gut, kann mir einer von Ihnen eine preisgünstige Pension empfehlen, in der ich mit meiner Tochter solange übernachten kann?“

„Könnten wir“, mischte sich Dr. Jack Bishop jetzt ein. „Aber das kommt überhaupt nicht in Frage. Sie können solange bei mir wohnen, mein Haus ist dafür groß genug und zwei Gästezimmer hat es auch.

Also kommen Sie mit – bis zu mir nachhause ist es gar nicht weit. Und irgendwo müssen Sie und Ihre kleine Tochter in den kommenden Tagen ja schließlich bleiben.

Was Ihren fahrbaren Untersatz angeht, haben Sie keine Angst – Hank und ich finden schon eine Lösung. Für unsere Hilfsbereitschaft sind wir in dieser Region ja schließlich schon immer berühmt gewesen, nicht wahr, Hank?“

„Der Doc hat recht“, kommentierte der ca. 50-jährige Mechaniker diese Aussage seines Vorredners. „Und Sie brauchen sich vor ihm nicht zu fürchten – er ist nämlich ein richtig netter Kerl.

Ich kenne ihn schon seit der Zeit, als er die Nachbarschaft noch mit seinen Jugendstreichen genervt hat.

Früher war er zwar manchmal ein ziemlicher Filou, aber man konnte ihm schon damals bedenkenlos vertrauen. Also nehmen Sie sein Angebot ruhig an. Vor allem, weil es Sie nichts kosten wird. Und ein netter Kerl ist er ja schließlich auch.“

Im Wirbelsturm der Gefühle

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