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1. Kapitel

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HIER STINKT'S!

Und mir stinkt es auch … und zwar gewaltig!

Missmutig stütze ich im Sitzen meine Ellenbogen auf die Knie und mit den Händen mein Kinn. Ein schwacher Schimmer, der durch das herzförmige Loch in der nur wenige Zentimeter entfernten schäbigen Holztür auf mein Gesicht fällt, sagt mir, dass Beta Zaneta, der Zentralstern des hiesigen Sonnensystems bald wieder sichtbar werden würde. Dann muss dringend eine Lösung gefunden werden, denn dann würde der Gestank hier drinnen mit Sicherheit unerträglich, mal ganz von den Fliegen abgesehen.

Wie konnte ich nur wieder in so eine verdammt unangenehme Situation kommen? Es war zum aus der Haut fahren! Und das Schlimmste war: Mir kommt alles irgendwie so bekannt vor. Als hätte ich dies alles schon einmal erlebt.

Ach was, als hätte ich dies alles schon hundertmal erlebt. Ich zermartere mein Gehirn, wie schon seit den zwanzig Standartzeiteinheiten, die ich bereits hier bin, ob mir irgend etwas entgangen ist, was mich hätte einer Lösung näher bringen können.

Fest steht, so wie die Dinge jetzt liegen, kann ich nicht einmal meinen Raumanzug wieder ordentlich zu machen, geschweige denn vor die Tür treten. Ich taste im Halbdunkel nach meinem Raumhelm, der irgendwo an meinen Füßen in der Dunkelheit zwischen Matsch, Urinresten und Rattenkot liegen muss, und stoße dabei unangenehm mit der Stirn an die Holztür vor mir. Dabei gleiten meine Finger über irgend etwas Glibbeliges, Feuchtes, was möglicherweise einmal ein Stapel alter Zeitungen gewesen sein musste oder die Reste feuchten Toilettenpapiers. Angeekelt ziehe ich meine Hand zurück und stoße dadurch mit dem Ellenbogen schmerzhaft an die Holzwand hinter mir.

Diese verdammte Enge hier!

Mit dem rechten Fuß, der noch in dem klobigen Raumanzug steckt, gelingt es mir schließlich, den Helm zu ertasten, der auf den Boden gefallen sein muss.

Wie um alles in der Welt war ich nur auf die Idee gekommen, in einem Plumpsklo mal wieder richtig austreten zu können und nicht nur in die in den Raumanzug integrierte Windel zu machen?

Schon das teilweise Herausschlüpfen aus dem Raumanzug hatte sich in der Enge dieser Bretterbude als äußerst zeitraubend und enervierend mühselig erwiesen.

Aber wer hatte nicht schon einmal an den Folgen des Weltraumkollers gelitten, wenn er monatelang allein in der Schwärze des Alls treibt?

Dann wünscht du dir einfach die aller kleinste Annehmlichkeit. Wenigstens das, einmal wieder normal scheißen zu gehen!

Und dann war es plötzlich da, ein ganz normales, vergammeltes, stinkendes hinterbayrisches Plumpsklo. Und anstatt mich zu fragen, wie es plötzlich so mutterseelenallein im All treiben könnte …, da bin ich halt hingerudert und hab mich gefreut wie ein kleines Kind.

Nur eins ist klar, wenn ich es schaffen sollte, die Raumkombi wieder anzuziehen und den Helm dann noch aufzusetzen und dann vor die Tür in den Normalraum zu treten, würde ich ins All stürzen!

*

Ribor Raskovnik's merkwürdige Reise

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