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Verlobung wider Willen

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Karl ging hinaus und vor der Tür stand die Zofe, mit Isabella, der Hofdame. Das wunderte Karl zunächst nicht, denn er wusste ja, dass Isabella eine Vertraute der hohen Herrin ist.

„Wisst Ihr, wen ich heiraten soll?“ fragte er, die erstaunend blickende, Isabella. Und schob noch nach: „Das ist wohl Eure Rache?“ Der Isabella blieb der Mund offenstehen.

„Heiraten?? Ich weiß von nichts, die Herrin hat mich aus dem Bett…“ weiter kam sie nicht, denn die Zofe zog sie ins Schlafgemach. Karl verwehrte der Tür ein zufallen, in dem er geschwind den Fuß dazwischen hielt. So konnte er hören, was innen geredet wurde.

Er vernahm wie die Hoheit fragte:

„Isabella de la Ribera seid Ihr bereit mir zu helfen, auch wenn es scheint, dass es Unmögliches ist was ich von Euch verlange?“

Karl konnte nicht anders und spähte durch den Spalt. Er sah wie Isabella auf die Knie sank und dann mit leiser Stimme sprach:

„Ja natürlich, Eure Gnaden, ich bin Euch mein Leben lang dankbar. Ich bin für immer Eure ergebene Dienerin!“

„Sehr gut meine Isabella, ich hatte Euch aufgetragen den Karl von Wechsungen Manieren beizubringen, wie findet Ihr ihn?“ fragte die Hoheit. Isabella fühlte wohl, dass Unangenehmes sich anbahnte. Auch Karls Frage, wen er heiraten soll, schoss ihr durch den Kopf. Wie ein scheues Reh drehte sie den Kopf zur Seite und sprach mit leiser aber fester Stimme:

„Der Herr scheint mir eine gute Erziehung genossen zu haben, er besitzt eine leichte Auffassungsgabe, ist von seiner Art freundlich und wie mir scheint auch ritterlich.“ Ofterdingen unterbrach sie:

„Die Herrin will wissen, wie ihr ihn als Weib seht! Findet ihr ihn anziehend?“

„Entschuldigt mein Herr,“ sprach Isabella ihre Stimme noch leiser werden lassend, „mir steht es nicht zu, solche Gedanken zu haben…“

Die Kunigunde nahm Isabella hoch umarmte sie und sagte:

„Stellt Euch vor, er hätte bei mir um Euch angehalten!“

„Ganz ehrlich, hat er das?“ flüsterte Isabella fast. Angst schwang in Ihrer Stimme mit.

„Ich will wissen was sagt Ihr dazu!“ fragte Kunigunde nun mit ernster Stimme.

„Habt erbarmen, ich kenne diesen Menschen doch kaum, gut der Schlechteste scheint er nicht zu sein, aber ich möchte ihn doch erst noch besser kennen lernen, dann kann ich Euch antworten.“ flehte die Isabella.

„Die Zeit haben wir nicht!“ Kunigundes Stimme hatte das wohlwollende verloren.

„Ihr verlobt Euch, jetzt sofort, mit dem Karl von Wechsungen. Morgen wird er der Inquisitor Karl sein. Heute Nacht schlaft Ihr in einem Bette mit ihm, was Ihr auch unter Eid, überall bezeugen werdet.“

Ganz entsetzt fragte Isabella:

„Wieso?“

„Weil es um Leben und Tod geht, um sein oder nicht sein!“ polterte Ofterdingen los. Isabella brach in ein fürchterliches Weinen aus und schüttelte sich vor Schmerz.

Da konnte Karl nicht anders, trat ein und rief jegliche Etikette missachtend:

„Hochverehrte Isabella, wenn Ihr nicht wollt, braucht Ihr mich nicht heiraten. Die Wahrheit über den Tod des Bruders Severus wird an den Tag kommen und lieber sterbe ich…!“

Weiter kam er nicht denn Ofterdingen brüllte:

„Auf die Knie, seid ihr des Wahnsinns!“ Kunigunde bot ihm mit einer Handbewegung Stille.

„Karl erzählt, Isabella was heute in der Sakristei geschehen ist.“ Karl wollte die Hände von Isabella ergreifen, aber diese zog sie zurück. Er berichtete aber dennoch, was vor kurzem erst geschah.

Als er geendet sprach Kunigunde mit fester Stimme: „Tust du nun, was von Dir verlangt? Willst du deiner Herrin helfen? Wenn hier der junge Herr gefangen wird, unter Folter wird oft was gestanden. Irgendjemand will uns vernichten, selbst Ofterdingen weiß nicht wer. Ist Karl erst Inquisitor, sind wir in einer besseren Lage. Ihr Karl schwört mir, dass Ihr nichts tun werdet was Isabella schadet, oder Ihren Ruf abträglich ist!“

Isabella die ihre Tränen getrocknet hat schaute Karl mit einem forschenden Blick an und als sie merkte, dass er nicht auswich, wie es unehrliche Menschen tun, sprach sie zu Kunigunde gewandt:

„Herrin, Ihr habt mir in tiefster Not geholfen, so bin ich bereit Eurem Wunsch nachzukommen. Ich bitte Euch aber, wenn es sein muss, diese Verlobung auch wieder aufzuheben, und ich bin überzeugt, dass der Herr Karl von Wechsungen ein Ritter von Ehre ist, und diese Situation niemals ausnutzen wird.“ Karl sprach „Ich schwöre niemals werde ich, dieser hier anwesenden Dame, in irgendeiner Weise schaden!“

„Sehr gut!“ warf Ofterdingen ein.

Kunigunde von Österreich erhob sich von Ihrem Lager und stellte sich neben Ofterdingen.

„Kniet beide hier nieder, rasch zwei Kissen! Ihr sollt später nicht sagen können, dass die Verlobung nicht rechtmäßig war,“ dabei grinste sie Ofterdingen an und flüsterte diesen ins Ohr: „Wenn ihre Kinder erst durch die Gegend sausen, gewiss wird es so!“

Laut aber sagte sie: „Vor mir Kunigunde von Österreich sind erschienen, Herr Karl von Wechsungen sowie Isabella de la Ribera um sich zu Verloben. In dieser Zeit wollen sie prüfen, ob sie den heiligen Bund der Ehe eingehen können. Der Herr Karl von Wechsungen hat, der guten Sitte folgend, bei mir um die Hand der Isabella angehalten. Den Herr Georg von Ofterdingen, haben wir, als Verwalter der Verlobung eingesetzt. Ihm obliegt die geschäftliche und gesellschaftliche Zusammenführung! Erhebt euch! Schreiber, sind die Dokumente abgefasst?“

Erst jetzt bemerkten die anderen Anwesenden, dass ein Schreiber am Pult in der Ecke stand und die Feder schwang. Dieser nickte und überreichte Ofterdingen die Pergamente, die dieser auch sogleich siegelte. „Zofe Erika, wer hat heute Kammerdienst?“

Die Zofe machte einen Knicks und sagte:

„Der Kammerherr Julius…!“

„Sehr gut, seht zu, dass der Julius unsere Verlobten beieinander sieht!“ sagte Ofterdingen und fuhr fort: „Der Julius der Spion, des Kardinals, wenn der wüsste, dass wir ihn durch schaut haben… er wird die Meldung machen die wir brauchen! Erika führt die beiden in das Gemach der Isabella, passt auf, es darf niemand bemerken!“

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Des Kaisers Inquisitor

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