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Prolog

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Da steht sie, die einst stolze Burg, Liebstein. Es ist nicht viel von ihr übrig geblieben. Vom Ort Bad Liebenstein aus, war es keine halbe Stunde Fußmarsch, was heißt Fußmarsch, ein gemütlicher Spaziergang war es.

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Zur Rehabilitation, – fürchterliches Wort-, Kur klingt viel gemütlicher, bin ich hier. Bewegung ist alles – sagen die Ärzte. Vor allem, in Rehakliniken wird besonderer Wert daraufgelegt. Meine beiden Zimmernachbarn, von der Kurparkklinik, koronare Abteilung, so wie ich, haben es vorgezogen ihren Bewegungsdrang, im Kaffee Ernst, ausklingen zu lassen. So bin ich allein weiter.

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„Nichts zu sehen dort,“ gab mir meine Tischnachbarin, heute früh noch zu verstehen, „alles kaputt dort, nur ein kleiner Turm, aber viel zu eng, um da hoch zu kommen!“ sagte sie und biss noch einmal recht kräftig in ihr doppelt belegtes Schinkensalamikäsebrot! Das Frühstück, hier in der Klinik, ist wirklich sehr reichhaltig. Wie im Hotel bedient man sich am Buffet. Nur mit eisernem Willen, oder guten Genen, kann man das Gewicht halten, abnehmen, sehr schwierig! Etwas traurig habe ich meine Tischnachbarin angeschaut, hoffentlich passt sie noch in das Auto, dass sie heute abholen soll. Ihre Reha Zeit geht zu Ende. Hat mich immer mit frischer Wurst, vom Fleischer, mitversorgt.

„Dieses Sülz-zeug kann man ja nicht essen!“ Damit meinte sie, die angebotenen kalorienreduzierten Wurstwaren des Buffets. Zu Hause, keinen Fleischer um die Ecke, hat sie berichtet, man muss in die Stadt fahren! Hat also auch seine Vorteile, wenn auf den Dörfern alles dicht macht, … wegen der Gesundheit!

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Es war ein herrlicher Tag. Kein Mensch weit und breit! Ich kam gut voran mit meiner einsamen Wanderung. Und dann, der Wald öffnete sich und gab den Blick auf die Ruine Liebstein frei. Da eine Spendenbox. Ein kleines Schild: Der Förderverein der Burg dankt und verwendet die Mittel ausschließlich zur Restaurierung. Tatsächlich wenn man genau hinschaute, dort eine Treppe, hier der Fensterrahmen alles frisch bearbeitet. Zwei Euro wanderten in die Box.

Die Vorburg war tatsächlich total zerstört. Der Förderverein hatte zahlreiche Schilder angebracht die über die Historie berichten. Also, bis hier ging die Vorburg, Donnerwetter! Über einen kleinen Steg, gelangte ich in den Palas. Die Öffnungen im Mauerwerk verrieten, drei Stockwerke hat es gegeben. Die Sonne schien genau durch eine Fensteröffnung. Ich ging bis zum nächsten Fenster, dass sich in einem kleinen Erker befand. In einer Wandnische konnte man sogar sitzen und in die Weite sehen. Ach dahinten, der kleine Turm. Eine Tür stand offen. Ein Vorhängeschloss beendet abends die Besucherströme. Innen, tatsächlich, sehr eng. Dick durften die damaligen Bewohner nicht sein! Oben angekommen, die Aussicht, herrlich! Durch die Bäume schimmerte das Städtchen. Voll mit Eindrücken stieg ich wieder hinab. Ganz dahinten, kommen da nicht ein paar Leute? Wieder zurück, über das Brückchen. Dann lief ich um die Burg herum, auf einer Wiese ließ ich mich nieder. Den Rücken an einen Baum gelehnt sah ich zur Burg hinüber…Wer mag hier gewohnt haben? Ich höre ein Frauenlachen, Ottilie, oder war das gar Isabella?

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Des Kaisers Inquisitor

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