Читать книгу Club Cuffs And Whips - Margaux Navara - Страница 6

Оглавление

✖ ✖ ✖ ✖ ✖ ✖ ✖ ✖ ✖

Jason zieht mich nach rechts durch den ersten Bogen. Ein großer Raum, unterteilt von einigen Säulen, die mehr dekorativen Charakter haben, relativ leer. Mit relativ meine ich, dass es zwar Möbel gibt, aber nur wenige und keine, die man im Möbelhaus kaufen kann. Ein Andreaskreuz. Eine Wand mit Stangen, nicht unähnlich einer Sprossenwand. Die senkrechten Stangen haben alle paar Zentimeter Haken und Ösen. Ah. Ein Käfig, in dem man nur zusammengekauert hocken kann. Dann ein Gestell, wie ein Sägebock. Oh Gott, ein spanisches Pferd. Ich habe bisher nur Abbildungen davon gesehen, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was es bedeutet, darauf zu sitzen. Und ich möchte es auch jetzt nicht ausprobieren, aber darüber entscheide ich vermutlich nicht.

Ich werde zu einer Stelle mitten im Raum gebracht, genau zwischen zwei Säulen. Jason zieht mich an den Haaren nach oben. Nur wenige Handgriffe später, unter Mithilfe der Anwesenden, stehe ich mit gespreizten Beinen und Armen zwischen den Säulen. Nur halb freiwillig, denn meine Entscheidung wurde mir abgenommen durch Lederriemen an Hand- und Fußgelenken, die mich festhalten.

Wird er mich schlagen? Mit was? Wohin? Wird es wehtun? Wie arg? Ich zermartere mir den Kopf und schaue mich um, versuche die Männer abzuschätzen, die herumstehen, die Hände lässig in die Hosentaschen gesteckt, manche mit Gläsern in der Hand, der ein oder andere mit der freien Hand an der Ausbuchtung hinterm Reißverschluss spielend. Das Bild von Arroganz gepaart mit blasierter Langeweile. Als würden sie jeden Tag so etwas beobachten, jeden Tag eine andere, aber ach, doch immer das gleiche Spiel. Wo lernt ein Mann, so zu schauen?

Warum sind überhaupt so viele hier? Es gibt doch noch andere Frauen, um die sie sich kümmern könnten. Ich bin hin- und hergerissen. Bade mich in der Aufmerksamkeit, winde mich unter ihren Blicken. Dafür, dass mein Exhibitionismus sich bisher nur in sehr tiefen Ausschnitten oder in sehr kurzen Röcken äußerte, wenn sich die Gelegenheit ergab, ist das hier vergleichbar mit den Gogo-Girls der Diskotheken. Vermute ich einfach.

Ich stehe eine Weile so herum und merke langsam, dass es nicht so einfach ist, mit den hohen Absätzen in dieser Stellung zu bleiben, ohne mir die Bänder zu überdehnen. Aber was nutzt es. Ich habe mich für die Schuhe entschieden, die Männer haben sich dafür entschieden, sie mir anzulassen. Vermutlich sieht es eben besser aus, wenn eine gefesselte Frau mit ihren Absätzen kämpft.

Jason ist aus meinem Blickfeld verschwunden, doch ich habe ihn nicht vermisst, da genügend andere Augen auf mich gerichtet sind. Warum tut denn keiner was?

„Haltet mal!“, kommandiert er hinter mir.

Was sollen sie halten? Jemand macht sich in meinem Rücken zu schaffen, Stoff streift mich hier und dort. Dann sind Hände auf meinem Hintern und ziehen grob meine Backen auseinander. He! Wäre ich nicht so überrumpelt worden, hätte ich protestiert. So fallen mir zwar fast die Augen aus dem Kopf, aber ich gebe keinen Laut von mir. Erst als sich etwas sehr Kaltes an meine Rosette drückt, quieke ich auf. Und quieke noch lauter, als sich das Ding in meinen Arsch schiebt. Ein Buttplug, klar, mit Gleitgel. Verdammt! Ich hatte seit Ewigkeiten keinen Analverkehr mehr und bin es nicht gewohnt, dass irgendetwas in mich gestopft wird wie die Füllung in eine Weihnachtsgans.

Ich glaube, jetzt ist es eher Grunzen, das ich produziere. Kein Wunder. Das Ding ist riesig, und es tut erst einmal weh; dann erst, ganz langsam, als ich mich krampfhaft entspanne, kommt der angenehme Aspekt, wenn auch nur marginal. Ja, ich mochte es schon immer, wenn ein Mann mit meinem Arschloch spielte. Ich hatte für zwei Jahre einen Freund, der mich gerne dort benutzt hat, zuletzt so oft, dass es mir zu viel wurde. Irgendwann ist das Loch kein Loch mehr, und der Reiz lässt extrem nach. Nein, dies ist eine Öffnung, die mit Vorsicht und als Sahnehäubchen genossen werden und nicht wie die tägliche Scheibe Brot als Unterlage für alles dienen sollte.

Wieder passiert nichts weiter, aber mir reicht es schon. Mit so einer Wurst im Hintern ist das Herumstehen nicht einfach und nicht nur angenehm. Erst recht nicht, wenn sonst nichts geschieht. Ich bräuchte ein wenig Stimulation. Nur ein bisschen. Gerne auch ein bisschen mehr. Verdammt, will mich denn niemand anfassen?

Aktion. Unter mir, auch hinter mir. Leider kann ich nichts erkennen, da ich ein wenig in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt bin. Etwas Kühles berührt mich, aber diesmal ist es an meinen Labien. Nein, bedauerlicherweise keine Finger. Es drückt sich von unten nach oben, schiebt sich wohlgeschmiert in mich hinein. Ein Dildo? Das Gleitmittel hätten sie sich schenken können, ich bin nass genug für jeden Eindringling. Was ich nicht bin, ist weit genug. Oh Gott, das ist ultra-irre-unglaublich-mega-eng. Das Ding schiebt sich ungeniert in mich hinein, ohne Zögern, ohne Vorsicht. Als ich mich endgültig gestopft fühle, hört es auf und bleibt genau so stehen.

„So, nun gehört sie euch.“

Was? Wie meint er das? Jason kommt in mein Blickfeld und setzt sich bequem in einen Sessel, der an der Wand vor mir steht. Er schlägt die Beine übereinander und legt die Arme auf die Armlehnen. Er hat es sich gemütlich gemacht. Ein Zuschauer, ein Genießer.

Ein Klatscher auf meinem Hintern lässt den Plug in mir vibrieren. Finger zwirbeln meine Nippel, die noch überaus empfindsam sind von den vielen Mündern. Ein Stock trifft meinen Oberschenkel, ein flacheres Stück meinen Venushügel. Ich tanze auf meinen Schuhen, allerdings kaum einen Zentimeter, mehr erlauben meine Fesseln, aber vor allem das Ding in mir drin nicht. Nein, so habe ich mir den Abend nicht vorgestellt. Noch nicht einmal erträumt.

Aber ich bin offen für alles. Wer weiß, was bei dieser Behandlung mit mir passiert? Vielleicht entdecke ich völlig neue Seiten an mir, Stellen, die ich noch nie gespürt habe, Berührungen, die ich mir nicht vorstellen konnte, Schläge, die mich mehr anmachen, als ich es erhoffte. Ich halte still, lasse alles mit mir geschehen. Ein Finger dringt zusätzlich zu dem Dildo in mich ein, hart und schnell stößt er auf und ab. Dieses fiese kleine Lederstück, anscheinend eine Gerte, klatscht unablässig auf meinen Venushügel und trifft immer wieder meine Klit, wenn der Finger sie gerade freigelassen hat. Der Stock muss inzwischen meine Oberschenkel von oben bis unten mit Streifen verziert haben.

Es scheint nur eine Regel zu geben: kein Blut! Dafür bin ich dankbar. Aber noch dankbarer bin ich für die braunen Augen, die meine nicht loslassen. Er will nicht sehen, was die Männer mit mir machen, er will sehen, wie ich darauf reagiere. Er schaut nur, wartet ab, genießt. Meine Schmerzen, meine Lust, die aus irgendwelchen Tiefen auftaucht wie die Blasen vom Grund des Champagnerglases.

Wo war sie eben noch? Ich war so sicher, keine Lust zu empfinden, dass ich beinahe gelacht hätte und drauf und dran war, die Männer für ihre fruchtlosen Bemühungen auszulachen. Und dann – blubb! – da ist sie. Wärme in mir, auf mir. Breitet sich aus, strömt durch die Adern, pulsiert in mir in einem Rhythmus, schneller als mein Herzschlag, eher wie der Beat aus den Lautsprechern. Drängend, dräuend. Sich steigernd, meinen Atem kontrollierend. Ja, die Lust übernimmt meinen Körper wie ein außerirdischer Körperfresser. Dringt durch meine Poren, breitet sich mit jedem keuchenden Atemzug in meinen Lungen aus, fließt durch die Haarwurzeln bis in die Spitzen jedes einzelnen Haars, lässt meine Ohren heiß werden, meine Zunge trocken und meine Vagina nass.

Nur meine Augen kann ich noch steuern. Eigentlich nicht, da sie festgeklebt sind an seinen. Auch noch, als ich komme. Ich weiß nicht, was mich kommen lässt. Ist es der Schmerz? Der Dildo, der Finger in mir? Seine Augen?

Er springt auf, als ich zusammensacke. Ich schwöre es, genau in dem Moment, als meine Beine nachgeben und ich drohe, mit vollem Gewicht an meinen Handgelenken zu hängen, hält er mich fest. Ich zucke noch immer, als die Fesseln gelöst werden, er mich von dem Dildo zieht und auf den Arm nimmt. Schwach wie ein kleines Kind bin ich, und er ist stark, trägt mich mit Leichtigkeit, alle meine Kilos, meinen geschrumpften Hüftspeck und die schweren Schuhe, deren Absätze jetzt wie Betonwürfel an meinen Füßen hängen.

Er bringt mich nach unten, setzt sich mit mir zusammen in einen der Loungesessel, lässt mich aus einem Glas trinken. Wasser - danke! Dann drückt er meinen Kopf an seine Brust, achtet nicht darauf, dass ich vermutlich Flecken auf seinem feinen Stoff hinterlasse, bringt mir nur den Gegensatz zwischen meiner erhitzten, beinahe glühenden Haut und dem kühlen Stoff seines Anzugs ins Bewusstsein. Er hält mich so, bis ich wieder halbwegs gleichmäßig atme, nicht mehr tropfe, meinen Speichel wieder selber schlucken kann und überhaupt sich meine Augäpfel wieder aus meinem Hirn nach vorne gedreht haben.

Nein, ich will nicht darüber nachdenken, was eben geschehen ist. Das werde ich zuhause tun, irgendwann in den nächsten Wochen, dann, wenn ich wieder denken kann. Jetzt nicht.

Ich komme zu mir, fühle mich geschüttelt und gerührt zugleich, aber jetzt bin ich wieder beieinander. Arme, Beine, Kopf, alles noch dran. Plug auch noch. Drin, um genau zu sein. Hat er damit sein Territorium markiert? Aber nein, auch sonst hat mich niemand gefickt, obwohl es dort oben erlaubt gewesen wäre. Und ich nicht mehr in einem Zustand war, in dem ich hätte Nein sagen können, wenn ich es gewollt hätte. Auch nicht Rot, Gelb oder Gänseblümchenweiß oder was auch immer.

„Wie heißt du?“

„Vera.“

„Ist das dein richtiger Name oder ein Alias?“

Ach Gott, das habe ich ja ganz vergessen. Ich sollte doch meine richtigen Namen nicht nennen.

„Alias“, murmle ich.

Ich spüre, dass er lacht, zumindest deute ich seine Zuckungen so. Egal, es ist nur ein Vorname.

„Nun denn, Vera, die Nacht ist noch nicht zu Ende. Wenn das nächste Mal die Glocke schlägt, wirst du zu dem Stuhl dort gehen und laut und deutlich die Zahl drei nennen. Mehr kannst du noch nicht verkraften.“

Mehr als drei? Überhaupt, wieso drei? Ich? Mit drei Männern? Kann ich das? Will ich das?

Club Cuffs And Whips

Подняться наверх