Читать книгу Club Cuffs And Whips - Margaux Navara - Страница 7

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Die Glocke ertönt. Klar, hätte ich mir denken können, dass er mir keine Zeit zum Nachdenken lässt! Er schiebt mich von seinem Schoß, hält mich fest, bis ich stabil stehe, und gibt mir einen kleinen Schubs in die Richtung, die er für mich ausgewählt hat. Ich gehe wie eine Marionette zu dem Stuhl. Keine andere Frau da. Wo sind sie alle? Vielleicht ist auch kein Mann mehr da. Na, das wäre ja mehr als peinlich. Ich sage drei und es ist nur noch einer da. Oder gar keiner mehr? Ist das sein Spiel?

Ich setze mich auf meinen schmerzenden Hintern und schon wieder ist mein Blick von seinem gefangen. „Drei.“ Bin ich so willenlos, dass ich alles tue, was er verlangt? Ich bin doch sonst nicht so willfährig, gehe meinen eigenen Weg, habe mich alleine entschieden, hierher zu kommen und meinen Willen abzugeben an Männer, an einen Mann.

Drei Lose fallen in den silbernen Sektkühler, der als Lostrommel benutzt wird. Ich höre sie, als wären es Pflastersteine, die auf eine Glasplatte aufschlagen. Eine Bewegung an meiner Seite sagt mir, dass da jemand ist. Zumindest einer. Immerhin. Ganz langsam erhebt sich Braunauge und kommt näher. Er greift in den Eimer, ohne den Blick von mir zu lassen. Herausforderung lese ich darin. Er weiß, dass ich immer noch ein Ende setzen kann. Egal wo, ein Wort genügt, um alles zu ändern. Ein Wort, das ich nicht sage. Nicht sagen werde, da bin ich mir sicher. Nicht heute Nacht.

Der Eimer wird weitergereicht und ich folge ihm mit meinem Blick. Ich muss sehen, wer noch ein Los zieht. Einer der Männer, die ich bisher nicht beachtet habe, ein großer, hagerer Kerl mit dunklem Teint, schwarzen Haaren, schwarzen Augen. Dann greift noch jemand zu und meine Augen werden groß. Der Barmann! Mir liegt die Frage auf der Zunge, ob es ihm erlaubt ist, mitzuspielen, aber nein, ich will nichts herausfordern. Ich habe meine Zahl genannt, und ich werde drei Männer haben. Sollen sie eigentlich meine Wünsche erfüllen oder ich ihre? Vordergründig habe ich gewählt, Realität ist, dass ich mich ihnen ausgeliefert habe.

Heute ist die Nacht der Premieren. Eigentlich ist fast alles, was ich bisher getan habe, oder was mir getan wurde, eine Premiere. Auch dies hier. Ich war noch nie mit mehreren Männern zusammen, nicht mit zwei, nicht mit drei, nicht mit mehr. Wie auch? Wie oft trifft man diese Pärchen, von denen in den Romanen geschrieben wird, die sich gemeinsam eine Frau aussuchen und sie dann teilen? Nicht in meiner Welt. Nicht in meiner bisherigen Welt. Aber auch diesen Gedanken verschiebe ich in eine Ecke meines Hirns für später.

Jetzt habe ich alle Hände voll mit diesen Dreien. Mit neunundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit nicht nur die Hände, sondern meine Öffnungen. Drei ist sicher die ideale Zahl, mehr wären überflüssige Zuschauer. Schaffe ich das? Bin ich das, die jetzt aufsteht und der knappen Handbewegung des Barmanns folgt, die uns durch eine Tür in einen Flur weist? Ich muss mir wieder die Codewörter in Erinnerung rufen. Rot werde ich rufen, wenn es mir zu viel wird. Auf jeden Fall Rot. Nicht jetzt, aber ich muss es parat haben, in meinen Gedanken, in meinen Ohren, auf meiner Zunge, damit ich es rufen kann, sobald es nötig wird.

Ein fester Griff um meinen Oberarm sorgt dafür, dass ich nach links in einen Raum abbiege, dessen Tür hinter uns geschlossen wird. Die Einrichtung ignoriere ich, ich habe genug damit zu tun, die drei Männer anzuschauen. Ich habe das unbestimmte Gefühl, als müsste ich sie alle im Blick behalten. Eine Wand im Rücken wäre nicht schlecht. Erst die Kühle an meiner Haut deutet darauf hin, dass ich ohne nachzudenken zurückgewichen bin, bis ich mit dem Rücken zur Wand stehe. Der Hagere grinst hämisch und schaut auf eine Stelle über mir. Ein kurzer Blick zeigt mir schwere Eisenfesseln, die von dort herunterhängen, nur wenige Zentimeter über meinem Kopf.

Ich weiche nach rechts aus, dort scheint mehr Platz zu sein. Diesmal grinst der Barmann, und es ist das Grinsen des Wolfs, der vor sich ein vor Angst starres Lamm hat. Ein Rest Verstand sagt mir, dass ich seine Jagdinstinkte anspreche. Nicht nur seine, fürchte ich. Die Männer vor mir sind an einem Abend wie heute vermutlich mehr von ihren Urinstinkten geleitet als zu jedem anderen Zeitpunkt. Nackte Frauen, Schläge, Alkohol, andere Männer als Konkurrenz. Selbst ohne Psychologiestudium weiß ich, dass da Hormone ausgeschüttet werden müssen, die sonst kaum zum Einsatz kommen und die sie in primitive, urzeitliche Jäger zurückversetzen.

Die Tatsache, dass ich die Beute bin, macht mich high. Als würde auch in meinem Körper ein Schalter umgelegt, steigen Hitze und zugleich ein Zittern in mir auf. Ich möchte rennen, mich wehren, meine Krallen ausfahren und ihnen die Gesichter zerkratzen. Ein anderer Instinkt bringt mich dazu, mich aufzurichten, stolz und groß, meine Brüste zu präsentieren und mit der Zunge über die Lippen zu lecken.

Ein Bild blitzt vor meinen Augen auf, drei Männer, die miteinander kämpfen, sich blutig schlagen, schweißglänzende Körper, die um die Herrschaft ringen, um das Recht, mich alleine oder zumindest als Erster zu besitzen. Ich komme beinahe auf der Stelle. Meine Hände zucken in dem inneren Kampf, der mich einerseits auffordert, meine Brüste anzuheben und sie damit zu reizen, mich selbst zu reizen und andererseits mich wie erstarrt an der Wand hält, aus Angst, meinen Trieben freien Lauf zu lassen.

Braunauge beginnt, sich zu entkleiden und die anderen beiden tun es ihm nach. Der Dunkle entpuppt sich als unglaublich drahtiger Typ ohne ein Gramm Fett am Körper. Er sieht allerdings auch aus, als könne ihn ein Windhauch umpusten. Barmann, der Jüngste von allen, ist ein wenig untersetzt, hat ein wenig Bauch, ist sehr hellhäutig und scheint nicht sehr durchtrainiert. Braunauge Jason ist eindeutig der mit der besten Figur. Sportler, eher sogar Bodybuilder. Wow, Muskeln überall und kein Fett. Ich kann kaum erwarten, zu sehen, was er in seiner Hose hat. Bei dem Barmann fällt die Hose zuerst, dann die Boxershorts und ich muss einfach hinsehen.

Er ist hart, was mich mit Stolz erfüllt, auch wenn es nur eine rein körperliche Reaktion ist, wahrscheinlich schon aus der Situation bedingt. Er ist einige Jährchen jünger als ich, da darf ich auf ein solches Zeichen der Erwartung immerhin ein bisschen stolz sein. Er packt seinen Schwanz mit einer Faust und lässt sie mehrfach auf und ab gleiten, was die Länge betont. Ja, er ist sehr lang und dünn, ebenfalls hell, unbeschnitten, die Haut gleitet mit jeder Bewegung ganz über die Eichel und weit hinunter bis beinahe zur Hälfte seines Schaftes.

Er grinst stolz und schaut zu den anderen. Ah, er muss vergleichen! Noch ein Urinstinkt, der da zum Vorschein kommt. Ein kleines Zeichen der Unsicherheit, und das, obwohl sein Teil sicher länger als der Durchschnittspenis eines Europäers ist.

Ich muss ebenfalls Vergleiche ziehen. Immerhin werde ich diejenige sein, die von diesen Schwänzen penetriert werden wird, also will ich auch wissen, was mich erwartet. Ich wäre dankbar, wenn nicht alle eine solche Länge hätten. Der Hagere ist ebenfalls entkleidet. Leider ist sein Schwanz noch weich und deshalb schwer zu beurteilen. Mache ich ihn nicht an? Ein kleiner Stich ist die Folge. Hm.

Jason streift sich gerade die Boxershorts ab. Heraus kommt ein Prachtstück. Nicht so lang wie der Barmann, aber dafür erheblich dicker, steht er steil nach oben. Beschnitten, und deshalb gut zu beurteilen, da er nichts zu verbergen hat. Die Eichel ist ausgeprägt und hat nochmals einen dickeren Durchmesser als der Schaft, und ich bin unsicher, ob ich meine Finger um diesen schließen könnte. Oh Gott! Und der will in eine meiner Öffnungen? Hoffentlich nicht in meinen Arsch, den er mir mit dem Plug gestopft hat. Hat er das deshalb gemacht?

Der Plug kommt mir wieder in den Sinn. Ja, er steckt noch. Sicher verankert hinter dem Muskelring. Es war unangenehm, solange ich auf dem Stuhl saß, aber beim Laufen und Stehen trage ich ihn wie eine Selbstverständlichkeit. Dass man sich so schnell an so ein Teil gewöhnt, hätte ich nicht erwartet. Wir haben es damals ohne Plug getan, mein Freund hatte mir einfach seine Finger reingesteckt, dann später eben seinen Schwanz. Mir gefällt Analsex, ja, sogar sehr gut, da ich immer wieder überrascht werde von den Empfindungen, die die Berührungen an meinem Arschloch auslösen. Am Anfang zumindest, als es noch neu war, bin ich auf der Stelle gekommen, wenn er in mich eingedrungen ist. Später nicht mehr, man gewöhnt sich anscheinend an alles, stumpft vielleicht auch ab.

Wird es heute wieder wie beim ersten Mal sein oder so, als wäre es das hundertste Mal? Wie geht es überhaupt weiter? Ich habe mich wieder beruhigt, bin nicht mehr so sehr erregt, nicht mehr so sehr im Flucht- oder Verteidigungsmodus. Soll ich mich nun einfach hinlegen und sie machen lassen, oder was?

Jason gibt anscheinend die Anweisungen, auch wenn er sie nicht ausspricht. Er winkt mit einem Finger und zeigt auf den Dunklen. Der gleiche Finger weist auf einen Punkt vor dessen Füßen. Soll ich ihn verweigern? Nein, hier ist nicht die Stelle für Verweigerung und Bestrafung oder Überredung. Hier tue ich, was verlangt wird. Ich gehe also auf die Knie vor dem großen Kerl. Ich muss meinen Oberkörper gestreckt lassen und auch die Oberschenkel gerade halten, damit ich in der richtigen Höhe bin.

Der Schwanz vor mir zuckt. Na Gott sei dank! Ich lecke ihn einmal über die ganze Länge ab. Männer mögen das. Dieser auch. Jeder weitere Zungenschlag erweckt ihn ein bisschen mehr zum Leben. Er zuckt und ich zucke mit, denn die größte Reaktion zeigt er, als der Kerl meine Nippel packt und zerquetscht. Verdammt, das tut richtig weh! Bisher waren meine Brüste noch einigermaßen vorsichtig behandelt worden, selbst dort oben an den Ketten. Nun ist offenbar die Schonfrist vorbei. Er packt wieder zu und zieht, bis ich glaube, dass er gleich beide Nippel alleine in den Händen hält. Au, au, au!

Es ist vorbei mit der Konzentration und dem sanften Lecken. Anscheinend fährt dieser Typ mehr auf andere Sachen ab.

„Los, nimm mich in den Mund, Spitztitte!“

Ich blase die Backen auf vor Empörung. Mag ja sein, dass meine Brüste nicht jedem gefallen, aber ich muss mich doch nicht beleidigen lassen! Der Versuch eines Protests wird erstickt mittels eines besonders fiesen Drehers, der eine Welle des Schmerzes durch meinen ganzen Körper schickt. Mein Schrei kommt gar nicht erst heraus, da ich nun den Schwanz im Mund habe. Beinahe beiße ich zu vor Schreck.

„Wehe, ich spüre auch nur einen Zahn!“

Ein weiterer Dreher unterstreicht die Drohung. Oh Gott, bitte mach, dass er loslässt! Das tut so weh! Und ich brauche alle Konzentration für meine Aufgabe. Dieser hier gibt sich nicht mit meinen Bewegungen zufrieden. Er stößt. Und stößt. Bis zum Anschlag, gefühlt noch tiefer. Ich kann mich nicht darauf konzentrieren, muss alles daransetzen, durch die Nase zu atmen, den Rachen offen zu halten, die Zähne zu bedecken.

Es dauert eine Weile, bis ich merke, dass er meine Nippel losgelassen hat und stattdessen meinen Kopf gepackt hat. Er zieht mich nach vorne, auf seinen Schwanz, hält mich dort, bis ich zu ersticken glaube, und zieht sich dann höchstens für ein paar Millimeter zurück. Ich schnappe nach Luft, ich sabbere, ich stöhne um seine Eichel, ich presse die Augen zusammen und bin nur noch Öffnung, die zu atmen versucht.

Ich reiße die Augen wieder auf, als er mich besonders tief über sich zieht, die Hand auf meinem Hinterkopf. Sein Schwanz dringt weiter ein, gleitet noch ein kleines Stück tiefer und noch tiefer, mein Brummen und Stöhnen wird immer verzweifelter. Diesmal schaue ich, versuche mit einem Blick um Gnade zu betteln, aber außer seinem Bauch sehe ich nichts. Auch der verschwimmt vor meinen Augen, und dann endlich ist er weg, ich huste und spucke und würge und keuche und atme – endlich!

Er hat mich losgelassen und ich liege in einem Haufen auf dem harten Boden. Es dauert eine ganze Weile, bis ich wieder zu mir gekommen bin, halbwegs präsentabel, halbwegs bei Verstand. Ein Blick zeigt mir, dass die drei Männer mit etwas Abstand um mich herum stehen. Sie schauen. Alle Schwänze sind jetzt steif und zucken vereinzelt, auch der von meinem Peiniger. Dass er hart wurde, habe ich gemerkt. Anscheinend braucht er mehr als den Anblick einer Frau, eher den Anblick einer unterworfenen Frau, hilflos, misshandelt. Ein Gefühl sagt mir, dass er sich zurückhält. Vielleicht macht er üblicherweise viel mehr, behandelt die Frauen noch härter, traktiert sie mit üblen Beschimpfungen, fügt ihnen schlimmere Schmerzen zu.

Mir reicht es so schon. Für das erste Mal. Wie oft habe ich mir solche Szenen angeschaut im Netz? Hundert mal? Tausend Mal? Wie oft wollte ich anstelle der Frau sein? Genauso oft oder öfter. Ich stelle fest, dass die Wirklichkeit anders ist. Schmerzhafter. Angsteinflößender. Erregender.

„Steh auf!“

Anscheinend ist man der Ansicht, ich hätte mich zur Genüge erholt. Ein kurzes Nicken untereinander, und der Hagere packt zu, wirbelt mich herum und hält mich vor sich fest. Meine Arme hat er an den Ellbogen hinter dem Rücken gepackt, die andere Hand liegt an meiner Kehle und zwingt meinen Oberkörper in voller Länge an seine Brust.

Der Barmann steht vor mir und packt meine Titten. Er hebt sie hoch und zieht sie ein wenig nach vorne. Etwas Raues wird drum herum gelegt. Ein Seil? Ich kann den Kopf nicht bewegen, um hinzuschauen. Ich erkenne, was Jason tut. Der Barmann hält nur fest, damit Jason das Seil besser um den Ansatz meiner Brüste legen kann. Das Seil zieht sich zusammen, wird verknotet, wird enger gezogen. Es presst sich tief in mein Fleisch, schmerzt erst noch nicht, dann doch, aber der Schmerz vergeht irgendwie, oder verkümmert und verflüchtigt sich. Nein, nicht das Seil schmerzt. Meine Brüste schwellen an, ich spüre, wie sich Blut in ihnen staut, wie sie dicker werden, runder, voller. Sicher stehen meine Nippel noch mehr ab als sonst.

Ich dachte bisher immer, dass Männer das nur mit vollbusigen Frauen tun würden. Sieht das nicht viel besser aus? Aber egal, sie tun es mit mir. Ich kann und will es nicht verhindern. Zum ersten Mal überlasse ich mich bewusst diesem Gefühl, völlig hilflos zu sein. Es fühlt sich so gut an! Trotzdem versucht mein Verstand, mich an dem Eintauchen zu hindern. Warum nur? Ach ja, weil ich sonst alles mit mir machen lasse. Wirklich alles. Nein, natürlich sollte ich das nicht tun. Müsste mich wehren, müsste dem vielleicht ein Ende setzen. Zumindest, wenn es zu arg wird. Jetzt noch nicht. Später.

Sie lassen mich los, ihr Werk ist vollbracht. Meine Hände werden nach vorne befördert und dort zusammengebunden, mit einem Seil werden die Handgelenke umwickelt und ich bin gezwungen, meine Hände in Gebetsstellung vor mir zu halten. Mir erscheint wichtig, dass sie meine Brüste und besonders meine Brustwarzen nicht berühren. Wie sehr mich das einschränkt, werde ich erst noch ausprobieren müssen.

Der Barmann hebt mich hoch und trägt mich ein paar Schritte, dann werde ich auf einer kalten Unterlage abgelegt. Mich schaudert und ich bekomme Gänsehaut, die noch verstärkt wird durch den Griff, den der Hagere wieder an meinen Nippeln ausprobiert. Wieder drückt er sie unnachgiebig zusammen, doch es wird noch schmerzhafter, als er sie wieder loslässt. Blut schießt hinein, lässt sie anschwellen. Ich traue mich, hinzuschauen. Meine Brüste sind viel größer als üblich. Sie sind rund, wirken nicht mehr so spitz. Die Nippel sind doppelt so groß, dunkelrot und scheinen zu pochen, vielleicht ist das aber nur mein Herzschlag, der sich durchpaust.

Ich kann nicht entscheiden, ob mir der Anblick gefällt oder nicht. Der Hagere lenkt mich von nutzlosen Überlegungen ab. Er drückt meinen Kopf nach unten. Ich liege anscheinend über der Kante dieses Tisches, der mit Leder bezogen zu sein scheint, das sich unter mir schnell aufgeheizt hat. Der Geruch steigt mir in die Nase, ein Aroma, das ich immer gerne mochte.

„Mund auf!“

Mir wäre es so viel lieber, wenn sie richtig mit mir reden würden! Ich würde mich sehr viel wohler fühlen, wenn ich wüsste, was sie vorhaben, aber das scheint nicht der Plan zu sein. Für mich gilt ausschließlich, die Anweisungen zu befolgen. Ich öffne den Mund und erwarte, einen Schwanz zu schmecken, aber es sind nur Finger, die mir den Kiefer weiter öffnen. Etwas wird zwischen meine Lippen geschoben, sogar hinter die Zähne. Noch eine Premiere! Eine Mundsperre, die er dann hinter meinem Kopf befestigt, indem er eine Schnalle fest anzieht. Nun stehe ich offen, mein Mund ist ein Scheunentor, er kann mit mir machen, was er will. Konnte er sowieso schon, aber nun ja, eben noch mehr, noch tiefer eindringen, ungehindert.

„Streck deine Zunge raus!“

Blöde Anweisung. Ich strecke sie trotzdem raus. Bin nicht in der Position zu verhandeln. Auch Beschwerden wären schlecht zu verstehen. Und die Ampelfarben erst recht, wie mir bewusst wird. Ich versuche mich zu erinnern, ob es Anweisungen gab für den Fall, dass die Frau nicht mehr sprechen kann. Mir fällt absolut nichts ein. Klopfen? Husten? Kopfwackeln? Nein, keine Ahnung. Ein Moment der Panik, ein Aufstöhnen, das untergeht in einer anderen Art von Stöhnen, da ich Finger in meiner Möse habe. Sie berühren meinen G-Punkt, reiben darüber, führen zu meiner üblichen Reaktion – Abdriften ins Nirwana.

Ich war schon immer empfänglich; nachdem ich die Stelle erst einmal lokalisiert hatte, konnte ich kaum noch die Finger davon lassen. Es funktioniert wie ein Schalter: Berühren - ein, nicht berühren – aus. Leider kann ich es nur eine bestimmte Zeit ertragen, irgendwann ist es einfach zu viel, überreizt, unangenehm. Aber noch nicht. Noch lange nicht.

Er hat wohl wieder losgelassen, weil ich mich auf der Liege wiederfinde. Meine Schuhe scheinen abgestreift worden zu sein, da ich durch die sehr dünnen Strümpfe hindurch das Leder unter meinen Sohlen spüre. Ein Seil legt sich um Oberschenkel und Wade und bindet beide aneinander, erst auf einer, dann auf der anderen Seite. Ich stelle mir vor, dass ich jetzt wie ein dressiertes Huhn auf der Platte liege. Den Hals offen, den Arsch offen, die Beine zusammengeklemmt, die Flügelspitzen, äh, Arme zusammengebunden. Sollte man ein Huhn nicht auf der Brustseite garen? Werden Hühner nicht gerne gespickt? Oh nein, bitte nicht! Nadeln sind nichts für mich, aber das habe ich auch angekreuzt auf dem Fragebogen. Wieder Panik. Vielleicht habe ich es falsch herum gemacht. Vielleicht sollte ich die Spielarten ankreuzen, die ich mochte, während ich die markiert habe, die ich nicht mochte!

Der Plug, der sich in meinem Arsch bewegt, entlockt mir nicht nur ein Stöhnen, sondern lenkt mich erfolgreich von meinem Gedankengang ab. Eben wollte ich noch protestieren gegen die falsche Behandlung, schon protestiere ich gegen die falsche Behandlung. Der Plug wird rausgezogen. Nein! Ich will das nicht! Erstens fühlt er sich inzwischen gut an. Zweitens heißt das, dass da was anderes reingesteckt werden soll. Hoffentlich nicht Jasons Baseballschläger!

Zuerst wird wieder mein Schalter umgelegt, die effektivste Methode, mich hochzubringen. Ja, noch ein bisschen, und ich explodiere in tausend kleine Sternchen. Kurz vorher – aus! Mist. Ich wäre zu gerne gekommen. Ich habe es mir verdient, wie ich finde. Aber danach fragen die Kerle sicher nicht. Warum musste ich ausgerechnet in einen BDSM-Club gehen? Hätte es nicht ein Swinger-Club sein können oder eine Bar oder ins Kino? Kino wäre nicht schlecht. Der Film wäre jetzt aus. Ich würde nach Hause gehen, in meine einsame Wohnung, selbst die Katze geht um diese Zeit auf Streifzug.

Blödsinn. Ich will hier sein. Ich will misshandelt werden. Na gut, behandelt eher. Vielleicht hätte ich wirklich noch das ein oder andere wegstreichen sollen auf dem Fragebogen. Aber wo setzt man an, wenn man es noch nicht ausprobiert hat? Wie soll man die Stärke des Einsatzes eines Paddels bestimmen, wenn man nicht weiß, wo der niedrigste und wo der größte Impact liegen? Ich habe drei von fünf möglichen Sternen gewählt bei allen Instrumenten außer Peitsche. Nein danke, ich habe mir ein paar fiese Dinger im Internet angeschaut. Ich will nicht bis aufs Blut gepeitscht werden. Haben sie vorhin auch nicht. Hoffe ich.

„Vera, bist du noch da?“

Ich schaue mich zu der Stimme um. Jason steht neben mir und schaut mich zweifelnd an.

„Bist du eingeschlafen?“

Ich kann nur meine Augenbrauen hochziehen. Was glaubt er denn, wie gut man schlafen kann, wenn man wie ein Huhn zurechtgebunden ist, das darauf wartet, in den Ofen geschoben zu werden? Er grinst. Er weiß sehr wohl, wie ich mich fühle. Während ich noch zu ihm schaue, trifft mich ein Schlag.

Wenn ich könnte, wäre ich jetzt vom Tisch gesprungen. Es schmerzt. Oh Gott, ja, es schmerzt. Wer auch immer es war, hat auf meine Klit geschlagen. Die in dieser Stellung und in dem Zustand, in dem ich mich befinde, fast frei daliegt oder eher steht. Sie muss geschwollen sein durch meine Erregung und die verschiedenen Torturen, denen sie heute schon unterworfen wurde. Wieder ein Schlag. Mit was? Etwas Glattes, Hartes, Kleinflächiges. Vielleicht wieder eine Gerte oder ein Lineal. Das Ding schlägt wieder und wieder zu. Trifft immer die gleiche Stelle, reizt mich immer mehr, schmerzt immer mehr und ich schreie nach immer mehr. Spitze, undefinierte Schreie durch meinen weit geöffneten Mund, manchmal ein wenig gurgelnd, wenn ich gleichzeitig versuche, meine Spucke zu schlucken, die sich an den falschen Stellen sammelt.

Oh Gott, es fühlt sich unglaublich an. Der Schmerz verschmilzt. Die Schläge verbinden sich, verglühen, backen zusammen zu einer einzigen Tortur. Hitze strahlt aus, als wäre ich zu nahe an einen Hochofen geraten. Ich bin der Hochofen, ich bin aufgeheizt auf tausend Grad. Ich brauche einen Schwanz in mir, eine Hand, Finger, nur ein einziges Glied, damit ich endlich kommen kann. Die Schläge hören auf, pausieren, wie ich hoffe. Ich will mehr. Mehr von allem. Der Hagere ist wieder an meinem Kopf, rammt seinen Schwanz in mich. Diesmal hört er nicht auf an meiner Kehle, sondern presst weiter, schiebt sich vor, in mich hinein, lässt sich nicht von seinem Kurs abbringen. Zum Glück ist er nicht so umfangreich, aber letztlich fühlt es sich trotzdem an, als würde ich ersticken. Wahrscheinlich wäre es bei einem dickeren Gerät auch nicht einfacher. Selbst das Herausziehen ist schrecklich, aber das Eindringen auch. Er tut es trotzdem. Er fragt nicht nach, er prüft nicht, er nimmt keine Rücksicht.

Mir fällt ein, dass ich das irgendwo auf meiner Anmeldung formuliert hatte. Ohne Rücksicht genommen werden. Nicht als Tabu, sondern als Traum. Ich blöde Kuh! Auch wieder eines dieser Dinge, die sich so gut anhören, in der Vorstellung so antörnend sind. Und nun?

Ich weiß jetzt, dass kein Codewort der Welt mich hier rausholen wird, wenn nicht einer der Herren entscheidet, dass ich genug habe. Ich hoffe nur, dass sie nicht abstimmen müssen und es am Ende zwei zu eins ausgeht fürs Weitermachen. Also muss ich wohl das Beste aus dieser Situation machen.

Okay, entspann dich und lass es geschehen. Ha, als wäre es meine Wahl, es geschehen zu lassen. Wieder wird ein Schalter umgelegt, diesmal wieder der in meinem Hirn. Ich muss es geschehen lassen, ich habe keine Wahl. Dieser Satz wiederholt sich wie ein Mantra, bis ich keinen Satz mehr denken kann. Das Klatschen auf meiner Klit setzt wieder ein, diesmal aber untermalt von den Stößen des Schwanzes. Sein Geschmack auf meiner Zunge, in mir, überall in mir. Sein Geruch in meiner Nase, die manchmal verschlossen wird von seinen herunterhängenden Eiern. Rasierten Eiern mit gepflegtem Geruch, aber eben hängenden Eiern.

Er befiehlt mir, endlich meine Zunge einzusetzen, ein fast unmögliches Unterfangen. Wie soll ich mich auf die Zunge konzentrieren, wenn überall etwas geschieht, das mich ablenkt? Ich versuche, sie schwer auf dem Glied liegen zu lassen, um ihm das Gefühl zu vermitteln, dass ich seinen Anweisungen folge.

Dass zwischen meinen Beinen nun abgewechselt wird zwischen Schlagen und einem pumpenden Schwanz in meiner Möse, kriege ich kaum noch mit. Ich bin inzwischen in einer anderen Welt, auf einem anderen Planeten. Berauscht. Hocherregt. Psychedelisch. Vielleicht vergleichbar mit den LSD-Träumen, von denen ich gelesen habe, vielleicht auch eher Ecstasy, das ich nie genommen habe. Keine Ahnung. Ich komme. Glaube ich. Nicht mehr differenzierbar. Nicht mehr lokalisierbar. Nur noch fühlbar. Noch einmal. Immer noch.

Das Würgen, eine unbewusste Reaktion auf die Menge an Ejakulat in meinem Hals, bringt mich wieder zu mir, und ich spüre, wie es in mir zuckt und bockt, oben und unten zugleich. Auch ich zucke und bocke. Allerdings schwächer, schlaffer, völlig geschafft. Ich klebe an der Lederbank, nicht nur von meinem Gewicht, sondern von meinem Schweiß. Meine Beine sind weit auseinandergefallen, haben dem Mann da unten, vermutlich also dem Barmann, Platz gemacht für seine breiten Hüften. Hat er etwas anderes getan, außer zu stoßen? Hat er mit der Gerte geschlagen oder Jason? Ich kann es nicht mehr nachvollziehen. Dann eher noch mich an die Hände erinnern, die meine Brüste gepackt hatten, immer wieder quetschten, zum Teil kniffen, meine Nippel in die Länge zogen. Sie schmerzen, überall, sind prall und rund und fühlen sich an, als würden sie gleich platzen.

Die Fesseln um meine Beine werden gelöst, die anderen nicht. Barmann und Jason helfen mir, mich aufzusetzen. Eine Flasche Wasser ist vor meinen Augen. Ach ja, die Mundsperre muss erst noch entfernt werden. Mit dem Wasser spüle ich mir die Reste des Spermas aus den Mundwinkeln. Mein Hals fühlt sich rau an, wie bei einer Erkältung. Erst als ein Tuch mir über das Gesicht wischt, weiß ich, dass ich verschmiert bin mit einem Mix aus meiner Spucke und dem Ejakulat des Hageren. Ich will nicht darüber nachdenken, wie ich aussehe. Gefickt halt. Doppelt gefickt, um genau zu sein. Und dabei dachte ich noch, dass ich dreifach dran wäre, aber bei diesem Braunauge scheint nichts sicher zu sein. Genügt es ihm, zuzuschauen? Oben in dem Playroom hat er das auch getan, hat selbst kaum Hand angelegt.

Wie er mag. Ich kann es nicht ändern, auch wenn es mich auf unbestimmte Art und Weise enttäuscht, sogar ein bisschen ärgert. Er ist der mit den Ideen, der mich durch die Gegend zerrt und mir befiehlt, was ich zu tun habe, und dann will er nur zuschauen. Aber das ist ja das Besondere an dieser Szene – jeder versteht etwas anderes unter BDSM. Wirklich jeder. Auch ein Fragebogen sagt nicht alles, kann nicht alles darlegen, wie ich eben erfahren habe.

Der Barmann zieht mich von der Bank und hält mich, bis ich wieder auf eigenen Füßen stehe. Es dauert eine Weile und ich bin dankbar, dass ich nicht in meinen Killerabsätzen stehe. Es ist so schon schwer genug. Die drei Männer, die alle um mich herum stehen, sehen jetzt noch beeindruckender aus, viel größer, weil ich nun kleiner bin und zu ihnen aufsehen muss.

Trotz der verletzenden Passivität muss ich Jason anschauen und mich an ihm orientieren. Jetzt gehe ich ihm nur noch bis an sein Kinn, vorhin konnte ich ihm immerhin beinahe in die Augen schauen. Zumindest solange er mich nicht an den Haaren gehalten und auf den Knien die Treppe hoch bugsiert hatte.

Mir ist noch genug Energie geblieben oder wieder zugeflossen, um bei der Erinnerung ein verdächtiges Zucken in meiner Möse hervorzurufen. Schade, dass er mich nicht will. Es tut weh, es mir einzugestehen. Ich hatte mich wirklich schon beinahe in ihn verliebt. Er wirkte auf mich nicht so passiv. So kann man sich täuschen.

Sie gehen langsam vor. Eben durfte ich mich noch anlehnen, jetzt muss ich selbst stehen. Ich bin kein Weichei, der Sport macht sich hier doch bezahlt. Ich kann stehen, ohne in die Knie zu gehen. Ich halte ihnen meine Hände hin, um sie daran zu erinnern, dass ich da noch gefesselt bin. Wieder gibt es einen kleinen Stich der Enttäuschung, als der Barmann meine Fesseln löst. Ich will gar nicht sehen, welche Spuren sie hinterlassen, also nutze ich die Gelegenheit, mich im Raum umzuschauen. Wer weiß, ob ich noch einmal hierherkomme.

Er ist überraschend groß und auch mit den üblichen Paraphernalien des BDSM ausgerüstet. Außer der Liege noch ein flacheres, breiteres Art Sofa, das auch ein schmales Bett sein könnte. Ein an die Wand geschraubtes Andreaskreuz, ein schmaler Käfig, überall an den Wänden und zum Teil auf dem Boden Haken und Ösen. Sogar an der Decke gibt es Seile, die über Rollen laufen und von der Wand aus die Höhe von verschiedenen Griffen und Ringen regeln können. Hängebondage. Vielleicht wäre das einmal was zum Ausprobieren. Es sieht so toll aus im Internet.

An den Wänden hängen jede Art von Paddel, Flogger und Peitschen und natürlich Gerten. Ein Regal enthält Seile verschiedener Farben und Stärken, eine Kommode zeigt ihren Inhalt nicht, wird aber vermutlich Toys und Kondome enthalten. Ach ja, Kondome. Der Barmann scheint eins benutzt zu haben, da sonst wahrscheinlich sein Saft aus mir rinnen würde.

Eine Hand greift in mein Haar und zerrt meinen Kopf herum. Ich schaue Braunauge in die Augen. Ja, sie sind immer noch braun, aber auch leicht zusammengekniffen.

„Ist dir langweilig?“, fragt er sarkastisch.

Club Cuffs And Whips

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