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Der Geist taucht auf

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Jack blickte aus dem Augenwinkel zur Säule, hinter der sich die drei Beobachter befanden. Erfreut bemerkte er, dass sie ihn nicht aus den Augen ließen. Langsam holte er die Botschaft aus seiner Hosentasche, die sich in seinem Koffer befunden hatte.

Komme alleine um Mitternacht in die Gruft!“, stand mit Leuchtfarbe auf dem vergilbten Papier. Unterzeichnet war die Botschaft mit: „Der Geistermönch mit dem Dudelsack

Die Schrift wirkte wie zerflossen. Und die Leuchtkraft hatte bereits nachgelassen. Sie schimmerte nur noch ein wenig.

Jack setzte einen weiteren Schritt vorwärts. Unsicher wiederholte er seine Worte: „Hallo! Ist hier jemand?“

Plötzlich tauchte vor ihm ein Licht auf. Es fiel knapp über dem Sarg an die Wand. Woher es kam, war nicht zu erkennen. Doch etwas stimmte nicht!

Obwohl niemand vor dem Licht stand, befand sich ein Schatten genau in der Mitte des Strahls. Dieser sah aus, wie die Silhouette eines Menschen, der eine Kutte anhatte.

Erst durch dieses Licht hatten die heimlichen Beobachter erkannt, dass der Deckel des Sarges zur Seite geschoben war. Vor kurzem war er jedoch geschlossen. Da waren sie sich absolut sicher.

Gänsehaut breitete sich auf ihren Körper aus. Da es so aussah, als verließ ein Geist den Sarg und erzeugte so den Schatten an der Wand!

Es war gespenstisch ruhig in der Gruft. Auf einmal wurde eine heisere Stimme hörbar, die etwas verzehrt klang und flehte: „Junge, bitte hilf mir …“

Es entstand eine Pause, in der die unbekannte Person mehrmals nach Luft rang. Mit schauriger Stimme sprach sie weiter: „... hilf mir und ich werde dir das Geheimnis vom Mönch mit dem Dudelsack verraten!“

Jack musste sich mehrmals räuspern, bevor er wieder sprechen konnte.

„Wo sind Sie?“, stieß er angsterfüllt hervor.

„Hier!“, hauchte die unwirklich klingende Stimme: „Hier, im Sarg!“

Trixi stockte ebenfalls der Atem. 'Das Gebäude sieht tatsächlich wie ein Hexenhaus aus! Warum habe ich mich bloß darauf eingelassen?!?‘, ärgerte sich das Mädchen. Langsam schritt sie über den Platz des Schlosses auf das Haus zu. Dabei dachte sie an die Situation zurück, die sie in diesem Schlamassel getrieben hatte.

„Wetten du traust dich nicht ins Haus schleichen!“, hatte Julian zu dem Mädchen gesagt. Diese wollte nicht als Feigling dastehen, auch wenn ihr bei dem Gedanken daran Bange zumute geworden war.

„Wette angenommen!“, hatte sie lässig geantwortet und war losmarschiert. Doch je näher sie kam, desto mulmiger war ihr geworden.

Mit pochendem Herzen gelangte sie bei der Haustür des verwilderten Gebäudes an. Sie warf nochmals einen Blick zurück. Ein Stück entfernt befand sich Julian und beobachtete sie. Als sie sich wieder umdrehte und die Tür öffnen wollte, wurde diese hastig aufgerissen. Als das Mädchen sah, wer vor ihr stand, begann Trixi laut zu kreischen.

Jack atmete mehrmals tief durch. Er musste erst den Mut aufbringen, um auf den Sarg zuzugehen. Mit langsamen Schritten ging er los. Er ließ den Totenschrein aus Marmor nicht aus den Augen.

Dann blieb er plötzlich stehen. „Ich trau mich nicht weiter, ich will wieder weg!“, gestand sich der Gummibär laut ein. Er drehte sich um und wollte zurückgehen, doch mitten in der Bewegung hielt er inne.

„Was ist mit mir los!“, kreischte der Junge. „Ich kann mich nicht mehr bewegen!“

Es schien, als wollte er flüchten, doch sein Körper reagierte nicht.

„Nein, ich will hier weg!“, brüllte der Junge verzweifelt. Langsam wandte sich der Juniordetektiv wieder dem Sarg zu. Es wirkte jedoch, als wollte er das nicht. Seine Arme erhoben sich wie von selbst. Sein Gang sah aus wie ferngesteuert. Wie ein Roboter näherte er sich dem Sarg.

„Hilfe! Was ist nur mit mir los?“, sprach Jack verzweifelt. Wie durch einen unsichtbaren Magnet angezogen, kam der Junge dem Podest immer näher.

Auch die drei Gestalten hinter den Säulen konnten nicht fassen, was sie beobachteten. Sie waren wie gelähmt und konnten dem Jungen nicht zu Hilfe eilen. Sie standen unter Schock und mussten zusehen, wie Jack, wie durch unsichtbare Hände in den Sarg gezogen wurde. Er konnte sich jedoch nicht gegen diese unsichtbare Macht helfen. Zuerst wurde sein Oberkörper in den Totenschrein gezogen. Es folgten seine Beine. Letztendlich verschwand der Gummibär zur Gänze aus dem Sichtfeld der Beobachter.

„Nein! Hilfe, ich will raus! Was passiert mit mir?", schrie Jack entsetzt. Der Deckel schob sich langsam zu. Und plötzlich riss sein Schrei abrupt ab.

„Du kommst hier nicht mehr weg!“, hallte die unheimliche Stimme den Wänden wider und lachte schaurig.

Nur langsam traten die drei Schatten hinter der Säule ins Licht hervor. Es handelte sich um Neyla, Mao und Sam, die Gummibärkumpels von Jack. Sie zitterten am ganzen Körper. Verängstigt und hilfesuchend sahen sie sich gegenseitig an. Keiner konnte fassen, wovon sie soeben Zeugen geworden waren. Es hätte alles nur ein Scherz sein sollen und nun war so etwas geschehen!

Es war Neyla, die sich als erste von dem Schock erholte. Sie schupste ihre Freunde vor sich her. Alleine hätte sie sich nicht getraut, sich dem Podest zu nähern. Aber zusammen waren sie immer stark und mutig gewesen.

„Los kommt, wir können Jack nicht im Stich lassen!“, verlangte sie von den Jungs. Diese Worte wirkten.

Hochaufgerichtet stand eine Hexe vor Trixi und kicherte angsteinflößend. Sie wirkte wie aus einem Bilderbuch: Buckel, lange Hakennase mit Warze darauf und eine schwarze Katze saß auf ihrer Schulter.

Ein Gestank nach Schwefel und Rauch schlug dem Mädchen entgegen. Ihr blieb das Herz stehen und war wie versteinert. Sie starrte auf die unheimliche Gestalt, die langsam ihre verdreckten Finger nach ihr ausstreckte. Dicke, schwarze Warzen waren auf den dicht behaarten Fingern zu erkennen.

Nun hielt es das Mädchen nicht mehr aus. So schnell sie konnte lief sie davon.

Noch immer verängstigt, aber dennoch geschlossen, schritten die drei Gummibären auf den Sarg zu. Keiner wagte es ein Wort zu sprechen. Alle waren angespannt und nervös. Was würde sie erwarten?

Als sie den halben Weg hinter sich gebracht hatten, erlosch das Licht, in dem die Silhouette noch immer zu sehen gewesen war. Nur die Kerzen erhellten die Gruft.

Jacks Stimme wurde hörbar. Ein Gänseschauer nach dem anderen jagte über die Körper seiner Freunde. Das Wimmern von Jack wurde immer lauter und lauter.

„Taschenlampen an!“, befahl Neyla. Ihre Angst war deutlich in ihrer Stimme zu hören. Doch sie ahnte noch nicht im Geringsten, was ihnen gleich bevorstand!

Keuchend und schnaufend kamen Julian und Trixi vor dem Tor des Schlosses an. Es war der Horror gewesen, die Hexe hatte sie ein Stück verfolgt und ihnen einen Fluch nachgerufen.

So schnell sie konnten waren sie hierhergelaufen und versteckten sich in einer dunklen Nische. Immer wieder spähte der Junge um das Eck. Verfolgte die Hexe die beiden Gummibären noch immer?

„Was war das?“, konnte Julian noch nicht fassen.

„Ich hab dir doch erzählt, dass der Chauffeur berichtet hat, dass sich in diesem Haus eine Hexe aufhält.“, beschwerte sich Trixi. Sie wusste, dass Julian ihr bis jetzt kein Wort geglaubt hatte.

Plötzlich legte der Junge seinen Zeigefinger auf die Lippen. Sofort verhielt sie sich ruhig und lauschte in die kühle Nacht. Vorsichtig beugte er sich vor. Da war doch jemand!

Er erblickte die Umrisse einer Person. Julian konnte jedoch nicht erkennen, ob es sich um die Hexe handelte. Wer befand sich da?

2.Frage an dich: Wie kam die Schrift auf das

Papier?

A: Die Schrift war schon vorher da!

B: Durch Geisterhand!

C: Mit Zaubertinte!

Code 5: Geheimzeichen!

Antwort: !?°:^-° ! (.° -(§{°(/

Die Gummibärbande

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