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Auf der Suche nach Lösungen

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Wenn wir um diese Schwächen in der Bibel wissen, wie können wir uns verächtlich über sie stellen und sie verurteilen?

Wären wir selbst in der Lage, es besser zu schreiben? Hätten wir denn selbst die Kapazität, ein göttliches Wesen zu begreifen, um angemessen darüber zu schreiben?

Wir wollen also nicht meckern, sondern nach Lösungen suchen.

Dieses Buch behandelt also vier Themen parallel:

 Das Psychogramm der Bibelschreiber

 Das Kuddelmuddel und die Brutalität in der Bibel

 Die Selbstgefälligkeit der christlichen Kirchen

 Die Gläubigen und ihre Glaubenssätze.

Weil jedes Thema das andere bewirkt, lassen sie sich nicht voneinander trennen.

Dieses Buch übt Kritik und liefert Denkanstöße. Wer Kritik nicht ertragen kann, der kann nichts verändern.

Wer wirklich etwas verändern möchte, der müsste vielleicht mal kurz die rosa Brille abnehmen.

Im Jahre 2019 sind mehr als eine halbe Million Menschen (= 570.000) aus den beiden deutschen Kirchen ausgetreten. Die Kassen sind leer. Die Bischöfe kämpfen einsame Verteidigungs- Kämpfe, zu erklären, dass nicht alle Priester Pädophile sind.

Sie suchen verzweifelt nach Lösungen, um die rasant schwindende Zahl der Mitglieder zu stoppen.

Haltet durch, liebe Christen.

Wenn Ihr bereit seid, den Keller aufzuräumen, dann müsst ihr auch in den dunklen Ecken putzen.

Doch das geht nicht, indem man mittelalterliche oder sogar steinzeitliche Sittlichkeit aufrechterhält, sondern indem man Licht ins verstaubte Dunkle bringt.

Es ist nicht einfach auseinanderzuhalten: Was ist göttlich, und was hat unser Bibelschreiber Simon als göttliches Wesen begriffen und niedergeschrieben?

Die Kirche hat den vielen Simons die göttlichen Wutausbrüche abgenommen und genauso gehandelt, wie sie ihn beschrieben und wie es ihr damaliges Weltbild war.

Doch in dem Moment, indem das alles niedergeschrieben wurde, blieb das alte Weltbild fixiert. Es wurde durch Abschriften, Übersetzungen und kleinen Ergänzungen zwar modifiziert, aber die Sintflut bleibt die Sintflut, und daraus entstand die Rechtfertigung der Kirche, Ketzer und Hexen zu foltern und zu ermorden.

Der Geist der Steinzeit hat sich durch die Niederschrift bis in das 21. ste Jahrhundert ungefiltert fortgesetzt.

Und jetzt gucken sich alle Bischöfe verblüfft an und fragen sich, warum die Gläubigen das nicht mehr haben wollen.

Die Gläubigen sind nicht mehr so bekloppt, wie früher.

Sie wollen das nicht mehr haben.

Der strafende Gott hat ausgedient. Es ist vorbei. Die Geschichten von der Sintflut, von Sodom und Gomorrha und vom Turmbau zu Babel will keiner mehr den Kindern erzählen, der sie zu friedlichen, selbständigen und intelligenten Menschen erziehen will.

Die Gläubigen haben sich vor einigen Jahrhunderten bereits eigene Religionsfiguren geschaffen und schoben sie dem großen, strafenden Gott vor.

Maria und die unendlich vielen Heiligen. Sie sind für Fürbitten zuständig: „Liebe Maria, sag doch mal bitte Deinem Mann, er soll uns vor der Pandemie verschonen.“

Genauso, nur mit etwas anderen Worten, schallt es in allen Kirchen, rund um die Welt.

Warum braucht eine Religion Fürbitter? Weil der Häuptling nicht zurechnungsfähig ist, weil er ausrastet und wütend ist, und weil er zu gewaltig ist, um sich um die kleinen Sorgen der Gläubigen zu kümmern.

Natürlich haben die Priester es längst begriffen und den Menschen Feste geschaffen, um ihre Heiligen zu feiern. Sie haben ihnen Kirchen und Kapellen gebaut, damit sie sie dort anbeten können.

Heute ist das Bild des strafenden Gottes nahezu verschwunden. Der „liebe Vater im Himmel“ ist die heutige Figur. Heute kann man ihn mit den Kindern zum Gute- Nacht Gebet direkt ansprechen. Er tut ja nichts. Die Heiligen haben mehr oder weniger ausgedient. Marias Junfernhäutchen interessiert keinen mehr.

Doch es steht noch in der Bibel. Es wird noch von der Kirche interpretiert und gepredigt.

Die Kirchen haben am System weiterhin nichts verändert. Sie sind noch auf dem alten Stand.

OK, die Evangelische Kirche, die freien Kirchen und Sekten haben mit den Heiligen nicht mehr viel zu tun. Aber Moses ist heute immer noch die Einstiegsfigur in der Bibel, und er zerbricht immer noch die silberne Tafel mit den Zehn Geboten, nachdem Gott seinen Zorn so mal richtig austoben ließ. ii

Und Moses streitet sich immer noch mit Pharao, wessen Gott wohl die besten Plagen verbreiten kann. iii

Über diesen Stand sind die anderen Kirchen allesamt noch nicht heraus. Der Kleingeist Simons hängt noch bis heute in der gesamten, christlichen Religion fest.

DIE KIRCHE – Völlig am Ende

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