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Gaius Iulius Caesar und das Ende der Republik

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Seit dem späten 2. Jahrhundert v. Chr. hatte die römische Republik mit gewaltigen innenpolitischen Problemen zu kämpfen. Als Volkstribunen setzten sich zwei Brüder – Tiberius und Gaius Gracchus, auch als die »Gracchen« bekannt – für eine Neuverteilung des römischen Bodens ein, welche zugunsten der Plebejer, also den ärmeren Schichten der römischen Bürgerschaft, durchgeführt werden sollte. Damit wollten sie erreichen, dass diese wieder, wie in Urzeiten, als freie Bauern ihren eigenen Acker bebauten und so die Masse der verarmten städtischen Bevölkerung verringert werden konnte. Da aber zur Erreichung dieses hehren Ziels das notwendige Land von den Großgrundbesitzern, den Patriziern, konfisziert werden musste, schürten sie politische und soziale Unruhen, die auch nach der Ermordung der Gracchen – Tiberius im Jahr 133, Gaius im Jahr 123 v. Chr. – noch schwelten. Weitere Unruhen folgten, als im frühen 1. Jahrhundert v. Chr. zwei überaus erfolgreiche Feldherren, Marius und Sulla, ihre Heere im Bürgerkrieg gegeneinander führten. Beide begingen das undenkliche Sakrileg, ihre Truppen gegen Rom selbst in Bewegung zu setzen und dabei römische Bürger zu töten. Die Republik sollte sich von einem solchen Aderlass nie wieder erholen, zumal auch die folgenden Jahrzehnte durch beständige Auseinandersetzungen führender Politiker und wiederholte Unruhen geprägt waren.

Die letzte Krise wurde durch Iulius Caesar heraufbeschworen, dem im Jahr 46 v. Chr. als Bürgerkriegssieger lebenslange diktatorische Gewalt zuerkannt wurde. Zunächst hatte er sich die Macht im Reich als Teilhaber eines legitimen Dreimännerbundes (»Triumvirat«) geteilt, bevor er nach seinem Sieg über Pompeius wiederholt in das außerordentliche Amt des Diktators gewählt wurde. Dieses Amt ließ er sich nun vom Senat auf Dauer zuerkennen. Der Begriff »Diktator« bezeichnet in der römischen Politik einen legitimen Herrscher, der für eine durch den Senat festgelegte, zumeist kurzfristige Periode alleinige Macht über den Staat ausübte. Durch die Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit überschritt Caesar die Grenzen republikanischer Verfassung. Anhänger der Republik und ihrer Traditionen konnten dies nicht tolerieren und ermordeten Caesar am 15. März des Jahres 44 v. Chr.

Eine Münze mit dem Abbild Caesars | Abb. 11 | zeigt diesen mit Lorbeerkranz, einem langen, dünnen Hals und strengen Gesichtszügen. Andere Portraits zeigen ihn mit knollenartigem Schädel und es wird behauptet, er hätte durchdringende Augen und eine dominante Präsenz gehabt. Tatsächlich reicht ein Blick in seine Beschreibung der Gallischen Kriege – bis heute Pflichtlektüre für Lateinlernende –, um die überragende Selbstsicherheit des Mannes zu verstehen.


11 | Münze des Gaius Iulius Caesar. Silber denarius. 44 v. Chr., in den letzten zwei Monaten seines Lebens geprägt. Durchmesser 1,9 cm, Gewicht 3,92 g.

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