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CHANGERIDER – DER FAHRER

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Philipp Depiereux (Jahrgang 1977) stammt aus einer mittelständisch geprägten Familie und bekommt so früh Einblick in die Unternehmenswelt. Sein Großvater baut den Weltmarktführer Viega in Attendorn mit über 3.000 Mitarbeitern auf, sein Vater führt gemeinsam mit seinem Bruder in dritter Generation die Dürener Maschinenfabrik. Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium an der International School of Management und Auslandssemestern in Frankreich und den USA steigt der Borussia-Dortmund-Fan zunächst in die Welt der Unternehmensberatung ein, bis 2004 der Wechsel in die Geschäftsführung des Langerweher Kunststofffolien-Herstellers Schoeller Aldo (heute alesco) erfolgt. Dort scheitert Depiereux jedoch nach sechs Jahren vor allem mit den sogenannten disruptiven Innovationen.

Diese Learnings sind es aber auch, die ihn bereits 2010 dazu inspirieren, mit seinen Partnern Philipp Herrmann und Christian Lüdtke etventure zu gründen. Ein Unternehmen, das Organisationen und Start-ups dabei hilft, möglichst schnell neue digitale Kanäle zu erschließen, die Transformation zu bewältigen sowie neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Denn Depiereux hat bei alesco erlebt, wovon er spricht: „Disruptiv gescheitert bin ich aufgrund der herrschenden Beharrungskräfte, Widerstände, perfektionistischen Ingenieursarbeit und der ständigen Kontrolle in der Kernorganisation. Um erfolgreich zu sein, müssen wir bei der digitalen Transformation aber weg von der deutschen ‚Ingenieursdenke‘ und hin zu Lean-Startup- und Design-Thinking-Methoden. Wir müssen die radikale Nutzerzentrierung in den Vordergrund stellen und uns mehr auf die Geschwindigkeit als auf die Kontrolle fokussieren. Außerdem müssen wir erkennen, dass der Mensch und nicht die Technologie im Vordergrund stehen muss; und wir für die Transformation der Wirtschaft ein völlig anderes Mindset benötigen.“ Im Jahre 2017 verkaufen Depiereux, Herrmann und Lüdtke etventure mit 250 Mitarbeitern an die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY. Alle drei sind jedoch weiterhin als Geschäftsführer für etventure tätig.

Als Anhänger der Waldorfpädagogik erzieht der mit seiner Frau in München lebende Depiereux seine vier Kinder (13, 10, 5 und 2 Jahre) komplett ohne digitale Medien. Das heißt, keines seiner Kinder nutzt Smartphone, Tablet oder Spielkonsole, Verabredungen laufen über das Festnetztelefon, nach der Schule wird gemalt und gebastelt statt gedaddelt. Bequem ist diese analoge Erziehung nicht, ganz im Gegenteil: Durch die Allgegenwärtigkeit der digitalen Medien in der Gesellschaft und den laxen Umgang in anderen Elternhäusern ergeben sich zwangsläufig Diskussionen. Es geht Depiereux und seiner Frau dabei aber keineswegs um eine Technologiefeindlichkeit, sondern schlicht darum, die gesunde Entwicklung ihrer Kinder nicht durch den zeit- und kreativitätsraubenden Digitalkonsum zu stören, der so verführerisch und bequem ist, dass eine sinnvolle Beschäftigung und vor allem das Draußen-Spielen gar nicht mehr oder nicht mehr ausreichend stattfindet. Sorge, dass die Kinder später im digitalen Leben nicht Schritt halten können, haben sie nicht. Denn den Umgang mit Smartphone & Co. lernt man schließlich schnell – den verantwortungsbewussten Umgang damit nicht unbedingt.

Mehr Informationen zu Philipp Depiereux gibt es auf depiereux.de

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