Читать книгу Aufstiege - Robert Korn - Страница 6

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Als die Frau im Wagen von dem Autofahrer hinter ihr angehupt wird, streckt sie abrupt den Mittelfinger hoch.

Bei dieser Filmszene erinnerte ich mich plötzlich wieder an die drei jungen Frauen, die ich für mich „Sonnenmädchen“ genannt hatte. „Bestimmt hätte jede von ihnen“, dachte ich, „auf das Verhalten des Mannes ganz anders reagiert.

Einige Zeit später ertönte in dem Film ein Lied, das mir unerträglich sentimental vorkam. „Erst Vulgarität, jetzt Sentimentalität!“, sagte ich mir und beschloss, mir den Film nicht weiter anzuschauen. Rasch erhob ich mich von meinem Sessel und drehte der Leinwand den Rücken zu.

Aus einer runden, blendenden Lichtquelle im Hintergrund des Kinosaals ergoss sich ein kegelförmiger Lichtschein. Die Zuschauer vor mir lagen halb in ihren Sesseln, halb saßen sie darin. Trotz des Halbdunkels konnte ich gut erkennen, dass sie gebannt dem Filmgeschehen folgten. Mit Trippelschritten bewegte ich mich zum Seitengang hin, wobei ich mich gleichzeitig leise bei den von mir passierten Zuschauern für meine Störung entschuldigte.

Am Ende der Sitzreihe angelangt, ging ich vorsichtig den nur schwach erleuchteten Seitengang hinunter. Jeder Platz im Kinosaal schien besetzt zu sein. Dazu hatten sicherlich die vielen positiven, z.T. sogar überschwänglichen Kritiken des Films in den verschiedenen Medien erheblich beigetragen.

Ich war froh, als ich schließlich die Tür des Kinosaals hinter mir schließen konnte. Während mich die steil nach unten führende Rolltreppe zum Foyer des Kinos brachte, dachte ich: „Sentimentalität ist oft nur eine Kompensation der eigenen Gefühlsarmut.“

Die Straße vor dem Kino lag im warmen Sonnenlicht eines langsam zu Ende gehenden Spätsommertags. Außer mir war auf dem gepflasterten Bürgersteig niemand unterwegs. An den hoch aufragenden Bäumen auf der anderen Straßenseite rührte sich kein einziges Blatt. Es kam mir vor, als wären sie gerade in tiefes Nachdenken versunken. Mein Ziel war die nächstgelegene Straßenbahnhaltestelle, von der aus ich über eine Umsteigestation nach Hause fahren wollte.

Ich sah schon von weitem, dass auf der Bank in dem gläsernen Wartehäuschen die drei von mir als „Sonnenmädchen“ bezeichneten Frauen saßen, die ich heute Nachmittag in einem Café kennengelernt hatte. Das Gespräch mit ihnen hatte ich als geradezu herzerfrischend empfunden.

Sobald ich das Wartehäuschen betrat, begrüßten sie mich so freundlich, dass ich jeder von ihnen unwillkürlich die Hand gab. Da sie im Café erwähnt hatten, sie würden am späten Nachmittag eine Kunstausstellung besuchen, fragte ich sie, wie ihnen diese gefallen habe. „Sehr gut!“, antworteten sie im Chor. Hierbei schüttelten sie leicht ihre langen hellblonden Haare.

Einen Moment lang blickte ich auf den Kunstkatalog, der auf dem Schoß der in der Mitte sitzenden Frau lag. Auf der Vorderseite des Katalogeinbands war ein Bild abgedruckt, das eine mit breitem Pinselstrich schwarz umrandete Fläche zeigte.

„Interessieren Sie sich für Malerei?“, fragte mich die Frau in der Mitte mit ihrer klaren Stimme. „Mehr als an Malerei“, antwortete ich, „bin ich an Musik interessiert.“ „Könnten Sie uns vielleicht trotzdem sagen“, wandte sich darauf die ganz rechts sitzende Frau an mich, „wie Sie das Katalogbild hier deuten?“

Ich bejahte ihre Frage und sah mir das Bild noch einmal einen Augenblick an. Dann richtete ich wieder meinen Blick auf die drei jungen Frauen, die mich von der Bank aus erwartungsvoll anschauten. In einigem Abstand von ihnen stehend, fiel mir erst jetzt auf, dass sie alle zu ihren luftigen, hellen Sommerkleidern die gleichen weißen Turnschuhe trugen.

„Auf mich“, sagte ich, „wirkt das Bild wie ein trauriger Notenkopf.“ „Dazu passt gut“, erklärte die ganz links sitzende Frau, „ wie wir drei das Bild auffassen. Wir halten es nämlich für die Darstellung einer gefangen genommenen Sonne.“ Nach einer kurzen Pause fragte ich die drei Frauen, wie man die Sonne befreien könne. „Auf vielerlei Art“, antwortete mir jetzt wieder die junge Frau in der Mitte. „Eine davon“, betonte sie, „ist die Kunst.“

Plötzlich ertönte ganz in der Nähe ein Quietschen. Ich

drehte mich um und sah, dass gerade eine Straßenbahn an unserer Haltestelle anhielt. Beim Blick auf die Nummer wusste ich, dass es nicht die Linie war, die in Richtung meiner Wohnung fuhr.

„Das ist unsere Straßenbahn!“, rief auf einmal eine der Frauen hinter mir. Als ich den Kopf wieder zu ihnen hindrehte, waren sie schon von der Bank aufgesprungen. „Schade! Adieu!“, riefen sie gemeinsam und liefen zu der offen stehenden Straßenbahntür. Kaum waren sie eingestiegen, winkten sie mir zum Abschied vom Mittelgang aus sehr freundlich zu. Die silbergrau angestrichene Straßenbahn war schon beinah ganz in die nächste Straße eingebogen, als plötzlich eine rückwärtige Stelle ihrer Karosserie in der Sonne aufblitzte.

Nunmehr allein in dem Wartehäuschen, setzte ich mich auf die leer gewordene Bank. „Ja, schade!“, sagte ich mit einem Male halblaut zu mir selbst. Die drei Frauen wussten nicht, dass ich heute Abend kurz ein nahegelegenes Kino besucht hatte. Gerne hätte ich noch mit ihnen über den dort gerade laufenden Film gesprochen.

Der elektrischen Anzeigetafel neben dem Wartehäuschen entnahm ich, dass meine Bahn bald eintreffen würde. Das Abteil, in das ich schließlich einstieg, war unbesetzt. Von meinem Fensterplatz aus sah ich nach einiger Zeit, wie zwei Kinder über eine neben der Straße gelagerte schwarze Röhre balancierten. Ihr Gesichtsausdruck zeigte mir, dass sie ganz von ihrer augenblicklichen Tätigkeit erfüllt waren.

Während ich an der letzten Haltestelle vor meiner Umsteigestation auf die Weiterfahrt der Straßenbahn wartete, erblickte ich durch das Fenster an einer Litfaßsäule ein großes Plakat, worauf für den Musikfilm geworben wurde, von dem ich mir heute Abend einen Teil angeschaut hatte. Auf dem Werbeplakat waren eine junge Frau und ein Mann zu sehen, die jeweils eine heftige Tanzbewegung mit diagonal ausgestreckten Armen vollführten. Unterhalb der Anhöhe, worauf sie tanzten, erstreckte sich das Lichtermeer einer Großstadt, während sich über ihnen ein nächtlicher Himmel wölbte. Die Sterne darin wirkten wie winzige Sprenkel.

„Noch heute werde ich mit ihr über den Film sprechen“, nahm ich mir plötzlich vor, als sich die Straßenbahn wieder in Bewegung setzte. Mit „ihr“ meinte ich eine Freundin von mir, die sich viel mehr als ich für Kinofilme interessierte.

Bereits während ich an der Umsteigestation aus der Straßenbahn ausstieg, fiel mir auf, dass in dem Wartehäuschen eine ältere Frau saß, die mit jemandem über Handy sprach. Um mich noch einmal zu vergewissern, ob ich die richtige Anschlusslinie herausgesucht hatte, ging ich zu dem Fahrplan, der sich im Inneren des Wartehäuschens befand. Die Frau hier war offensichtlich so sehr von ihrem Telefonat in Anspruch genommen, dass sie mich nicht zu bemerken schien. Als ich festgestellt hatte, dass mir bei der Auswahl der Anschlusslinie kein Fehler unterlaufen war, drehte ich mich wieder in Richtung Bahnsteig um, um dort auf meine nächste Bahn zu warten. In dem Augenblick, wo ich aus dem Wartehäuschen heraustrat, hörte ich mit einem Mal, wie es aus der Frau am Ende ihres Telefongesprächs verzweifelt herausbrach: „Es tut mit leid, so furchtbar leid!“

Zur Bahnsteigkante weitergehend, dachte ich einen Moment daran, die Frau auf ihr Telefonat anzusprechen. Rasch entschied ich mich jedoch dagegen, da ich mir sagte, die Frau wolle sicherlich jetzt nicht in ihren Gedanken gestört werden. „Vor allem möchtest du selbst nur deine Ruhe haben!“, hörte ich plötzlich eine Stimme in mir sagen. Zu meiner Überraschung klang sie wie die eines der drei „Sonnenmädchen“. Sofort wandte ich mich um und ging zurück zu der Frau. Inzwischen hielt sie ihren Kopf gesenkt und saß leicht vornübergebeugt auf der Bank. Etwas seitlich und in kurzer Entfernung von ihr blieb ich stehen und sagte: „Entschuldigung, ich habe gerade gehört, dass sie offenbar eine schlechte Nachricht erhalten haben. Kann ich etwas für Sie tun?“ Mit einem Ruck richtete die Frau ihren Oberkörper auf und musterte mich einen Augenblick lang misstrauisch. Dann jedoch nahm ihr faltenreiches Gesicht mit einem Mal einen dankbaren Ausdruck an.

Mit leicht zitternder Stimme erzählte sie mir, sie habe gerade erfahren, dass ihr Schwiegersohn ihre Tochter über einen längeren Zeitraum hinweg hintergangen habe. „Dieser Schuft!“, rief sie mit einem Mal laut und erhob sich dabei so heftig von der Bank, dass ihre dort abgestellte schwarze Handtasche zu Boden fiel. Sowie ich diese aufgehoben und auf der Bank abgestellt hatte, setzte sich die Frau wieder hin. „Verzeihung!“, sagte sie in einem Ton, der mir zeigte, dass sie sich mittlerweile wieder etwas beruhigt hatte.

Nach einer kurzen Pause begann sie erneut zu sprechen: „Warum nur“, sagte sie, „hat er das meiner Tochter angetan? Wie aufopfernd hatte er sich doch einmal um sie nach ihrem schweren Skiunfall gekümmert!“ Ich bewunderte die Frau dafür, dass sie trotz ihrer augenblicklichen Empörung ihren Schwiegersohn nicht auf sein Fehlverhalten reduzierte. „Sie kann“, sagte ich mir, „selbst jetzt noch vernünftig, d.h. gerecht denken.“

„Ich bin überzeugt“, sprach ich zu der Frau, „dass Sie Ihrer Tochter im Moment sicherlich so gut helfen können wie kein anderer.“ Die Frau bedankte sich bei mir für meine Anteilnahme und griff mit ihrer linken Hand nach der Handtasche. Sich von der Bank erhebend, sagte sie freundlich „Auf Wiedersehen!“ und teilte mir darauf mit, dass sich soeben ihre Straßenbahn nähere.

Während die Frau zur Straßenbahn ging, sah ich, dass sie immer noch das Handy mir ihrer rechten Hand fest umklammerte. Kaum hatte sie auf einem Fenstersitz in der Straßenbahn Platz genommen, beugte sie sich leicht nach vorne, machte einige Armbewegungen und hielt dann wieder das Handy an ihr Ohr.

Schon kurze Zeit später kam meine Anschlussbahn. Als ich in sie eingestiegen war, erblickte ich von meinem Platz aus an einer Hausfassade eine Lichtinstallation, deren Form mich an die Deichsel des Großen Wagens erinnerte. Ich stellte mir vor, ich würde Pegasus daran spannen und mich anschließend in dem Wagen auf eine himmlische Fahrt begeben. Wer mich auf dieser Fahrt geleiten würde? „Die „Sonnenmädchen!“, gab ich mir unmittelbar zur Antwort.

Während draußen Menschen, geparkte Autos, Bäume und Häuserfronten an mir vorbeiglitten, fragte ich mich, was das Ziel meiner Himmelsreise sein könnte. „Elea in Unteritalien: der Geburtsort des griechischen Philosophen Parmenides“, hörte ich mich zu meiner Überraschung in mir sagen.

Im Feuilletonteil einer Zeitung hatte ich vor kurzem einen Essay über Pythagoras, den Begründer der Musiktheorie, gelesen. In dem Essay stand, dass nach Pythagoras die ungeraden Zahlen für Bewegung, die geraden für Ruhe stehen. Im Zusammenhang mit der Ruhe hatte der Autor des Textes auf den griechischen Philosophen Parmenides hingewiesen, über den ich mich gleich nach der Lektüre des Essays in einem Lexikon kundig gemacht hatte. Parmenides, so erfuhr ich dort, vergleicht in seiner Philosophie das wahre Sein mit einer vollen und ruhenden Kugel.

Als ich schließlich aus der Straßenbahn ausstieg, fiel mir plötzlich ein, dass jetzt in Unteritalien vielleicht der Großen Wagen am Himmel leuchtet.

Zu Hause angekommen, nahm ich sofort den Telefonhörer von der Ladestation, um von dem vor ihr stehenden Sessel aus die Freundin anzurufen, an die ich auf der Rückfahrt gedacht hatte. Sowie sie sich am Telefon meldete, bemerkte ich, das ihre Stimme noch klarer war als die jedes der drei „Sonnenmädchen“.

Schon kurz nach Beginn unseres Gesprächs teilte ich ihr mit, der im Moment hochgelobte Musikfilm habe mich so sehr enttäuscht, dass ich ihn mir nicht habe bis zum Ende ansehen können.

„Deine Reaktion auf den Film“, erklärte mir die Freundin, „bestärkt mich nur in dem Vorsatz, ihn mir erst gar nicht anzuschauen. Dazu“, hob sie plötzlich die Stimme, „habe ich mich entschlossen, nachdem ich eine Besprechung des Films in einer Zeitung gelesen und vor allem im Fernsehen einen Ausschnitt aus dem Film gesehen hatte.“

„Was“, fragte ich sie, „hat dich daran gestört?“ Ich war neugierig, ob sie in ihrer Antwort auf die vulgäre Geste der Hauptdarstellerin eingehen würde.

„An dem Ausschnitt“, sagte die Freundin wieder mit geringerer Lautstärke, „kann man deutlich erkennen, dass dieser Film ebenso wie viele andere auch einer falschen Unruhe huldigt.“ Überrascht von ihrer Äußerung, fragte ich sie, was sie unter einer „falschen Unruhe“ verstehe. „Ich meine damit“, erklärte sie, „eine Unruhe, die in einem Gegensatz zum Denken steht.“

„Anstatt, wie zu Beginn des Films gezeigt wird, im Stau auf ihren Autos zu tanzen, hätten die Fahrer deiner Meinung nach also besser daran getan, auf ihren Sitzen ihren Gedanken nachzuhängen?“ „Weniger ihnen nachzuhängen, als“, antwortete die Freundin, „über sie auch nachzudenken.“ „Das zu tun“, wandte ich ein, „dürfte jedoch für die meisten morgens auf dem Weg zur Arbeit viel zu anstrengend sein.“ „Auf den Dächern und Kühlerhauben von Autos in halsbrecherischer Weise zu tanzen, halte ich für weitaus anstrengender“, entgegnete die Freundin entschieden.

„Wieso aber“, fragte ich sie, „verzichten die Fahrer dann aufs Nachdenken?“ „Weil sie“, erklärte sie, „wahrscheinlich Angst davor haben, durch das Nachdenken über sich selbst auf ihre innere Leere zur stoßen.“

Für einen Moment presste ich den Telefonhörer etwas fester als vorher gegen mein Ohr. Den Druck darauf anschließend wieder verringernd, fragte ich die Freundin, woran es denn liegen könne, dass sich einer vor seiner inneren Leere fürchtet. „Vermutlich daran“, erklärte sie, „dass es sich hier um eine Leere handelt, die nicht ausgefüllt werden kann. Ein Schriftsteller namens Alberto Savinio“, sprach meine Freundin weiter, „hat Menschen mit einer solchen Leere einmal mit den durchlöcherten Fässern der Danaiden verglichen und sie deshalb als „Fass-Menschen“ bezeichnet.

„Ein ungewöhnlicher Ausdruck“, sagte ich mir und erinnerte mich plötzlich an den „Faust“. „Ist nicht auch Goethes Faust“, fragte ich, „eine Art ‚Fass-Mensch‘?“ „Ja!“, antwortete die Freundin. „Da Faust aber immer wieder über sich und die Welt nachgedacht hat“, setzte sie noch hinzu, „ist er zuletzt immerhin bis zum ‚Vorgefühl‘ des erfüllten Augenblicks gelangt.“

Bei dem Wort „erfüllt“ musste ich mit einem Mal an die volle Seinskugel des Parmenides und auch an den konzentrierten Gesichtsausdruck jedes der beiden Kinder denken, die über die schwarze Röhre balanciert waren.

„Wodurch“, fragte ich, „entsteht überhaupt die innere Leere eines ‚Fass-Menschen‘? „Durch faustische Vermessenheit etwa“, bemerkte die Freundin lakonisch. Von Vermessenheit, erwiderte ich, könne jedoch zumindest bei den beruflichen Wünschen der beiden Hauptdarsteller des Musikfilms keine Rede sein. „Schließlich haben sie sie“, betonte ich, „erfolgreich verwirklichen können.“ Nach einer kurzen Gesprächspause sagte die Freundin mit Nachdruck: „Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass der berufliche Erfolg der beiden am Ende bloß ein Ersatz für etwas ist, was sie zwar hatten tun wollen, aber nicht erreichen konnten.“

Wie sie darauf komme, fragte ich verwundert. „Was z.B.“, berichtete sie, „die Hauptdarstellerin betrifft, so habe ich in der Filmbesprechung gelesen, dass sie sich einmal an einem Theaterstück versucht hat. Wie“, fuhr die Freundin fort, „wenn sie nur deshalb eine erfolgreiche Schauspielerin geworden ist, weil sie sich immer wieder bemüht hat, die durch ihr geringes schriftstellerisches Talent in ihr entstandene Lücke durch ihre schauspielerischen Aktivitäten auszufüllen?“ Dann allerdings“, sagte ich, „wäre ihr Erfolg für sie kein runder.“

Bei einem zufälligen Blick auf die Regaluhr in meiner Bücherwand stellte ich fest, dass es schon spät geworden war. Bald darauf beendete ich mein Telefonat mit der Freundin, nicht ohne ihr vorher noch herzlich für das Gespräch mit ihr gedankt zu haben.

Als ich mich aus meinem Sessel erhob, um meinen Telefonhörer auf die Ladestation zu legen, erblickte ich durch mein großes Zimmerfenster den Mond über dem Dach des gegenüberliegenden Hauses. Er stand dort groß und hell am inzwischen dunkler gewordenen Himmel. Da, plötzlich, dachte ich: „Schon Parmenides wusste: der Mond ist ein Bote der Sonne.“

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