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Kapitel 9

Monsterknacker

Mit aller Kraft zerrten sie die alte, dieselgetriebene Dreschmaschine aus der hinteren Ecke der Scheune nach vorn. Hans, der immer praktisch Denkende, kontrollierte erst einmal den Treibstoffvorrat, schüttelte bedenklich den Kopf und wandte sich an Marc. „Gibt es hier irgendwo noch Dieseltreibstoff?“, fragte er und dieser begab sich unverzüglich auf die Suche. In einer dunklen Ecke fiel er fast über eine großes, wohl zweihundert Liter fassendes Behältnis, welches mit einem großen D gekennzeichnet war. Ächzend vor Anstrengung, versuchte er, den Tank zu bewegen, aber der rührte sich nicht von der Stelle.

Dracontor kam ihm zur Hilfe, wickelte seinen muskulösen langen Schwanz um das große Metallfass, hob es mit einer spielerisch wirkenden Bewegung hoch und stelle es direkt vor der Erntemaschine ab. Hans füllte, jetzt war es ja ganz einfach, den Tank der Maschine bis zum Rand, danach schoben sie gemeinsam das Gerät mit vereinten Kräften durch das inzwischen weit aufstehende Scheunentor nach draußen.

June, die sich an dieser kraftraubenden Tätigkeit, wie alle anderen auch, beteiligt hatte, fragte in die Runde: „Und wie bekommen wir dieses rote Ding“, sie schüttelte sich vor Abscheu, „nun hier in diese Maschine?“ „Na“, antwortete Hans, „ganz einfach, wir werfen ihn oben in den Trichter, dann starten wir und dann sehen wir, was geschieht!“ „Und wenn es funktioniert, dann werden die kleinen Teile doch durch dieses lange Rohr zur Seite ausgeworfen, wie bekommen wir sie dann wieder in den Trichter um einen Kreislauf herzustellen?“

Hans kratzte sich am Kopf. „Daran habe ich ja überhaupt nicht gedacht!“ und wandte sich hilfesuchend um. Marc reagierte zuerst und schaute Dracontor an. „Kannst Du nicht das Rohr erwärmen, so dass wir es gefahrlos hinüber biegen können?“ Der so Angesprochene nickte und vor seinen Nüstern erschien eine kleine blaue Flamme, die an einen Schweißbrenner erinnerte. Vorsichtig fuhr der Drache mit der sehr heißen Flamme über das Rohr und Marc, der inzwischen dicke Handschuhe angezogen hatte, drückte das lange Rohr vorsichtig nach oben. Nach einigen Minuten gelang es ihnen, die Metallröhre direkt über dem Trichter in Stellung zu bringen.

„So“, rief Hans, „Probestart!“ Er öffnete eine Klappe an der Seite, hinter der sich der Anlasserknopf verbarg, und drückte diesen. Mit einer Fehlzündung und einer riesigen blauen Rauchwolke begann der Motor zu laufen und ging nach kurzer Zeit zu einem angenehm gleichmäßig klingenden Knattern über. Hans schaltete das Dreschwerk hinzu und auch das funktionierte auf Anhieb.

„Und wie bekommen wir dieses rote Ungeheuer nun da oben hinein?“, fragte June in die inzwischen atemlos gewordenen Stille, denn Hans hatte die Maschine wieder ausgeschaltet. „Diese Aufgabe will ich gern übernehmen“, sagte Dracontor und der Grüne stieß ein befriedigt klingendes Klirren aus. Dracontor ging ans Werk. Er holte mit seinem mächtigen Schwanz aus, wickelte ihn mit einer einzigen fließenden Bewegung um den roten Torso und warf ihn mit einer lässig wirkenden Drehung seines hornigen Schwanzes in den Trichter. Hans schaltete!

Mit einem lauten Knarren und Knirschen begann die Maschine zu arbeiten und erste rote Krümel rieselten aus dem Rohr und fielen wieder in den Trichter. Es funktionierte! Aber noch war nicht alles erledigt, denn draußen lagen ja noch Mengen von Splittern, die aufzusammeln und ebenfalls in den Trichter zu geben waren. Nach einer ganzen Weile angestrengten Suchens war auch diese Aufgabe vollbracht.

Hans, der die ganze Zeit die laufende Maschine überwacht hatte, wandte sich an die Freunde und rief aus: „So, jetzt haben wir zumindest eine Weile Ruhe. Hier können wir uns aber nicht mehr unterhalten, die Maschine stört doch ziemlich. Lasst uns ins Haus gehen, dann sehen wir auch, was dort angerichtet wurde.“

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg und die Verwirrung war noch immer groß. Was war denn nun die Gefahr? Wie sollten sie sich schützen? Sie mussten nun dringend Weiteres von dem grünen Kristallwesen erfahren.

Spiegelwelten Der Kristallkrieg

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