Читать книгу Von der Hausfrau zur MILF - Sara Jacob - Страница 6

4.

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Ulrike war nicht sicher, was sie war. Hausfrau? Mutter? Selbstständige Unternehmerin? Seitdem die Kinder aus dem Gröbsten raus waren, hatte sie sich wieder auf ihre Arbeit als Organisatorin von Events konzentriert. Doch statt um Abendveranstaltungen kümmerte sie sich um die perfekte Ausrichtung von Kindergeburtstagen. So konnte sie rechtzeitig am späten Nachmittag wieder zuhause sein, und seit sie herausgefunden hatte, dass Kindergeburtstage immer häufiger am Wochenende stattfanden und ihre eigenen Kinder ohnehin glücklich waren, wenn sie die schulfreien Tage auch mal ohne die Eltern verbringen und zu ihren Freundinnen gehen konnten, hatte sich der berufliche Erfolg eingestellt.

Meist arbeitete Ulrike in einem Shared Office Space, in dem sie für einen Tag oder einen Monat einen Schreibtisch anmieten und von der Infrastruktur profitieren konnte. Ulrike hätte auch zuhause arbeiten können, aber sie brauchte das Gefühl, aus dem Haus zu kommen, unter Menschen. Außerdem, so fand Ulrike, war sie im Büro effizienter. Zuhause hatte Ulrike anfangs statt zu arbeiten die Wäsche gemacht, aufgeräumt oder geputzt. Eine Versuchung, der sie im Büro entgehen konnte. Und vor allem traf sie interessante Leute in ihrem geteilten Büro, das in einer ehemaligen Fabriketage entstanden war.

Sie hatte die Männer anfangs nicht einmal wahrgenommen. Es waren andere Menschen, die nur zufällig im gleichen Büro arbeiteten. Berührungspunkte gab es anfangs kaum, nur wenn es um die Belegung eines Besprechungsraumes oder den Kaffeeautomaten ging, hatte sie ein paar Worte mit den anderen gewechselt.

Die Männer und Frauen waren jung, voller Tatendrang, kreativ und verträumt, betont lässig oder formell mit Anzug. Manches Mal dachte sich Ulrike, sie müsste mehr aus dieser Situation machen, mehr Kontakte knüpfen, und dann fragte sie in der Teeküche nach. Die anderen waren Designer und Werber, waren zu Gast in der Stadt oder hatten sich mit einer Idee selbstständig gemacht. Sie wechselten Xing-Kontakte aus, wünschten sich viel Erfolg und gingen dann wieder ihrer Wege. Einmal hatte sie sogar einen neuen Kunden gewonnen und fand, dass sich jeder Cent für den Arbeitsplatz lohnte.

Und manchmal sah sie den jungen Männern verträumt hinterher und stellte sich unanständige Dinge vor, um dann frustriert an ihren Schreibtisch zu gehen und Angebote zu schreiben oder Clowns und Hüpfburgenverleihern hinterher zu telefonieren. Wenn sie dabei unruhig auf ihrem Bürostuhl herumrutschte und ihr Blick zu den jungen Männern wanderte, wusste sie, dass sie ihren beruflichen Erfolg einen ganz hohen Preis zahlte: Einsamkeit.

Sie sehnte den nächsten Montag herbei und vielleicht ertrug sie Kindergeschrei, Luftballons und die Abwesenheit ihres Mannes, die Launen ihrer Töchter und die Erschöpfung am Abend besser, weil sie getragen wurde von der Hoffnung, die junge Frau wiederzusehen.

Als Ulrike ihre Sachen packte, ihren Kindern, die nach dem Abendbrot wie immer auf ihre Handys starrten, einen Kuss auf die Stirn drückte und ihren Mann, der bereits seinen Laptop vor sich aufgestellt hatte, beinahe ebenso abwesend, zum Abschied küsste, war sie in Gedanken längst im Fitnessstudio und in der Sauna.

Sei nicht albern, schalt sie sich im Stillen. Sie wird nicht da sein. Und wenn sie es wäre – was hätte sie davon? Einen Blick würde sie werfen können, auf dieses hübsche Gesicht, den makellosen Körper, vielleicht würde sie den keinen, knackigen Po sehen können, der sie so sehr fasziniert hatte, als die Frau die Sauna verlassen hatte. Stoff, aus dem die Träume waren – das hätte sie davon. Träume für Nächte, in denen sie alleine war.

Es war wie immer, als sie ins Studio kam, ihre Karte zeigte, einen Schlüssel bekam und die Umkleiden aufsuchte. Sie ertappte sich dabei, wie sie jede Person, die sich dort aufhielt, in Augenschein nahm. Sie zog ihr Sportdress an, klappte ihre Brille zusammen, warf das Handtuch über die Schulter und verließ die Umkleiden. Das Rattern der Maschinen, das helle Klappern der Hanteln, das monotone Surren der Laufbänder und das rhythmische Hämmern der Füße empfing sie. Hier wurde dem Körperkult gefrönt, hier waren die Menschen physisch. Das Äußere zählte, der Schein. Stärker, schlanker, schöner, fitter. War sie nicht auch so? Guckte sie nicht auch lieber schöne, gesunde Körper an? Und fühlte sie sich nicht auch besser, seit sie wieder laufen gegangen war, auch wenn sie nur kaum sichtbar an Gewicht verloren hatte?

Eines der Laufbänder wurde frei und Ulrike lenkte ihr Schritte dorthin, nicht jedoch ohne den riesigen Raum voller schöner, starker, verschwitzter Menschen nach der jungen Dame abzusuchen, die ihr seit letzter Woche nicht aus dem Sinn ging. Doch ihre Hoffnung wurde enttäuscht. Eine halbe Stunde lang lief Ulrike wie es ihr schien alleine auf dem Laufband, und jedes Mal, wenn ihr Blick an einem Mann hängen blieb, war es, als würde sie ihn vergleichen mit der jungen Frau.

Als sie ihre Badesandalen vor der Saunatür abstellte, hatte sie die Hoffnung auf ein Wiedersehen schon fast aufgegeben, doch dann sah sie durch die Glasscheibe neben zwei älteren Damen die junge Frau sitzen, und sie spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog und, was sie noch viel beunruhigender fand, wie sie ihre Brustwarzen aufrichteten.

»Hallo«, murmelte sie leise und ihr Blick ging zur jungen Frau. Ulrike breitete ihr Handtuch aus und setzte sich gegenüber auf die heiße Bank. Hatte die junge Frau ebenfalls gegrüßt? Oder hatte sich Ulrike es nur eingebildet. Als sie den Blick hob, sah sie in die die Augen der anderen und ihr Herz setzte einen Schlag aus, denn von ihren Lippen konnte Ulrike ein stumm gehauchtes Hallo ablesen.

Das Lächeln der jungen Frau war wie ein warmer Regenschauer an einem Sommertag, war wie der Anblick eines tiefen, weiten Tals inmitten steiler Berge. Ulrike erneuerte, ebenfalls stumm, ihren Gruß und hielt Blickkontakt. Die andere sah nicht weg. Sie saß aufrecht auf der Bank, die Füße auf das unten umgeschlagene Handtuch gestellt, die Hände neben den Oberschenkeln, die Brust herausgestreckt.

Nicht wie die anderen Frauen, nicht seitlich und das angewinkelte Bein schamhaft den Blick verdenkend. Die junge Frau hob die Hand und wischte sich den Schweiß von den Schultern bis über die festen Brüste. Einmal, zweimal. Dann strich sie sich beinahe gedankenverloren über den Bauch. Die Schweißtropfen versickerten im schmalen Streifen Schamhaar. Ulrike konnte nicht wegsehen.

Die beiden älteren Frauen flüsterten sich etwas zu, standen auf und nahmen ihre Handtücher. Ein paar Sekunden später waren Ulrike und die junge Frau alleine. Ulrike gingen tausend Worte durch den Kopf. Tausend Dinge, die sie sagen wollte, doch keine Silbe kam ihr über die Lippen. Ihr Herz raste. Das ist die Hitze, sagte sie sich. Nur die Hitze.

Die junge Frau jedoch hob, kaum dass die Tür sich wieder geschlossen hatte, ihr rechtes Bein auf die Sitzfläche. Ihre Scham öffnete sich leicht, war so nah und so deutlich zu sehen, dass Ulrike es feucht darin glitzern sah.

Die junge Dame legte die Hand auf den angewinkelten Oberschenkel und strich sich darüber, so weit und, dass ihre Bewegung erst im Schritt endete. Gedankenverloren, so schien es, bis Ulrike das Blitzen in den Augen der anderen sah. Das Blitzen im Augenwinkel, das zeigte, dass Ulrike beobachtet wurde.

Konnte es wirklich sein, dass sie es absichtlich machte? Sie reizen wollte?

Oder war das nur ein Missverständnis? Eine Unachtsamkeit? Aber was, wenn nicht? Wenn sie ein Signal aussendete? Musste Ulrike, durfte sie zeigen, dass sie das Signal verstanden hatte? Ein Signal, das ebenso missverständlich wie eindeutig war. Es gab nur eine Möglichkeit. Ulrike zog die Füße auf das Handtuch und ließ ihre Knie ganz zur Seite fallen. Sie konnte sehen, wie die junge Frau tief einatmete, und ihr Herzschlag wurde noch nervöser.

Wie zufällig gestatteten sie einander einen sehr tiefen Einblick. Aber keine von ihnen sagte ein Wort. In diesem Moment sah Ulrike, wie sich das Becken der Frau leicht bewegte, wie es kreiste, als presste sie ihre Scham immer wieder gegen das Holz der Sitzbank. Die nächste Bewegung erschreckte Ulrike beinahe, denn die junge Frau hob einen Arm von der oberen Sitzbank und legte ihn auf den Oberschenkel, so dass ihre Finger zwischen den geöffneten Schenkeln zu liegen kamen und diese sanft auf der Innenseite berührten, beinahe streichelten. Ganz nah an der Scham. Ulrike spürte ihre Nippel noch härter werden. Ihr Kopf vibrierte, als habe sie zu viel Sekt getrunken.

Eine fremde Frau so eindeutig ansehen und sich ihr zeigen, das hatte Ulrike noch nie gemacht. Am FKK-Strand war es beinahe unvermeidlich gewesen, aber in der Sauna, wo jede Frau normalerweise die Beine fest geschlossen hielt oder die nackte Haut sogar mit einem Handtuch bedeckte, waren die Einblicke immer sehr reduziert gewesen. Ulrike ließ ihre Blicke über ihren Körper wandern, unverblümt, über die schönen Brüste, die kleiner und zugleich fester als ihre waren.

Noch immer hatte die junge Frau die Hand im Schoß, bewegte ihre Fingerspitzen tiefer zwischen die Schenkel und noch näher an den dunklen Streifen Schamhaar. Und dann setzte die montägliche Routine wieder ein, denn plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Die Schönheit gegenüber klappte in Sekundenschnelle die Beine zusammen und nahm die Hand weg.

Ulrike wurde spätestens jetzt klar, dass diese Bewegung, diese Nähe, kein Versehen gewesen war. Zwei Seniorinnen traten herein, zusammen mit einem Schwall frischer Luft, und als Ulrike die andere Frau wieder ansah, mussten sie beide lächeln. Verstohlen, verschwörerisch, niedlich.

Sie ist so süß, dachte Ulrike, und ich bin verheiratet. Mit einem Mann. Und Kindern.

Aber sie konnte nicht wegsehen. Ulrikes Schoß wurde ganz warm.

Was mache ich hier nur? Ulrike griff ihr Handtuch. Wenn sie noch eine Sekunde länger bliebe, würde sie umkippen. An der Tür, die Hand bereits am heißen, trockenen Holz, konnte Ulrike nicht anders. Sie musste provozieren, musste es tun, weil die andere Frau so niedlich war mit ihrer Stupsnase und dem Zopf und den perfekten Brüsten.

Ulrike sah zurück. Was sie nicht geglaubt hatte, passierte: Die andere Frau nahm den Blickkontakt auf, und noch während Ulrike sich durch den Türspalt zwängte, stand die andere Frau ebenfalls auf, zog dabei ihr Handtuch mit.

Ulrike konnte kaum laufen, ihre Knie waren weich. Die Anwesenheit der anderen war spürbar, wie sie die Tür schloss und in ihre Badelatschen schlüpfte. Kurz nach ihr betrat sie die Duschen.

Niemand sonst im steril-weiß gekachelten Raum. Einer der drei Köpfe spuckte warmes Wasser aus.

Ulrikes Stimme vibrierte: »Die ist aber auch besonders heiß heute, die Sauna.«

Die andere Frau hatte blaue Augen und eine sanfte, sehr mädchenhafte Stimme. »Ja, sorry.«

Plötzlich brach es aus Ulrike heraus, das Kichern, und die andere kicherte mit. Dabei sahen sie sich an, viel zu lange, und Ulrike war sicher, dass die junge Frau ihren Blick bemerkte, der an ihr herunterglitt wie das kalte Wasser, das zwischen ihren festen, perfekten Brüsten über ihren Bauchnabel lief und im Landestreifen versickerte, zwischen die auseinander gestellten Füße zu tropfen.

Denn als Ulrike den Blick wieder hob, fixierten sie die blauen Augen, so wie ein Adler eine Maus ansah, und unter der Stupsnase hatten sich die Lippen zu einem bereits vertrauten Lächeln verzogen.

»Komm«, sagte sie. »Komm mit.«

Sie waren die einzigen Frauen im Ruheraum. Noch während sie sich hinlegten, verschlang Ulrike das Mädchen mit den Augen, ließ keine Bewegung unbeobachtet, und als sie nebeneinander ruhten, sahen sie sich erst stumm lächelnd in die Augen, und es war kein bisschen Verlegenheit mehr zwischen ihnen, bevor sie leise miteinander redeten. Sie hieß Sandra, war 25 und Single. Ulrike hatte Lust, sie zu fragen, ob sie einen Freund hatte oder eine Freundin, aber allein die Tatsache, dass sie ihre Blicke nicht störten und sie ihr Handtuch einen Spalt weit öffnete, damit ein Nippel blitzen konnte, zeigten ihr, wie egal es war.

»Bist du häufiger hier?«

»Jeden Montag«, sagte Ulrike und lüftete ebenfalls ihr Handtuch.

»Wegen der Sauna?«

Ulrike hob ihr Bein an, und Sandra tat es ihr nach.

»Ursprünglich schon. Und du?«

Es stellte sich heraus, dass Sandra innerhalb der Stadt umgezogen war, nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hatte. Ulrike wollte alles wissen, wollte erfahren, ob es Zufall war, was da eben in der Sauna passiert war und ob Sandra dieses Spiel noch einmal spielen wollte, aber diesmal bis zum Ende. Bevor Ulrike das Gespräch jedoch auf eine intimere Ebene heben konnte, betraten die beiden Seniorinnen, die sie zuvor in der Sauna gestört hatten, den Ruheraum.

»Einen Gang schaffe ich noch. Kommst du mit?«, fragte Sandra. Ulrike nickte. Ob sie das schaffte, ohne ohnmächtig zu werden? Sandra ging vor, ließ ihr Handtuch fallen und öffnete die Tür. Ihre Kehrseite war wundervoll. Ihr Po war so perfekt wie ihre Brüste.

In der Sauna saßen noch zwei andere Frauen. Ulrike und Sandra setzten sich wieder gegenüber, züchtig, mit zusammengepressten Beinen. Aber Ulrike konnte ihre Augen nicht von Sandras Brüsten lassen.

Sie lächelten sich zu. Wortlos. Das Holz knackte. Die Steine zischten. Sandra wischte sich den Schweiß vom Bauch und drückte dabei die Brust heraus. Die dunklen Nippel hoben sich von den hellen Höfen ab. Die anderen Frauen schwitzen ebenso schweigend. Nach ein paar Minuten gingen die beiden Frauen und Sandra hob, kaum dass sich die Tür geschlossen hatte, ein Bein auf das Handtuch und ließ es zur Seite fallen.

»Ich dachte, die gehen nie«, flüsterte sie und ließ ihre Hand zwischen ihre Schenkel gleiten. Diesmal berühren ihre Finger ihre Möse. »Glaub nicht, dass ich das öfter mache.«

Und Ulrike antwortete: »Doch, glaub ich.« Sandra kicherte. Ulrike kicherte. Und plötzlich hatte die Jüngere ihren Mittelfinger drin, zog ihn von unten ganz langsam einmal durch ihren Schlitz. Ulrike blieb die Luft weg. Ihre Möse brannte vor Geilheit. Ulrike berührte ihren Kitzler mit der Fingerspitze und kam fast unmittelbar zum Höhepunkt, so erregt war sie.

»Was machst du?«, flüsterte sie.

»Soll ich aufhören?«, fragte Sandra fast erschrocken.

Kopfschüttelnd nahm Ulrike zwei weitere Finger zu Hilfe. »Nein, bloß nicht...«

Schwitzend saßen sie sich gegenüber mit den Fingern im Schoß. Sandra ließ einen weiteren Finger in ihre Möse gleiten, dann einen dritten. Ulrike konnte das feuchte Schmatzen hören, sah die Finger feucht glänzend wieder auftauchen und aufs Neue verschwinden. Sandras Augen waren zu Schlitzen geworden und ihr Mund stand offen. Ihre Brüste wippten leicht bei jeder ihrer Bewegungen. Ulrikes Finger wurden ebenfalls mutiger und bekamen Gesellschaft. Der Schweiß lief ihnen über die nackten Körper, die harten Nippel, die weit geöffneten Schenkel. Ihre Finger bewegten sich immer schneller, tiefer, und Ulrike ließ die Handfläche auf ihrem Kitzler tanzen, konnte sich kaum noch zurückhalten.

Jemand riss die Tür auf. Sandra zuckte zusammen, zog ihre Finger heraus, und Ulrike nahm den Fuß vom Holz, beugte sich vor, stöhnte, lachte, Sandra kicherte. Ihre Hand legte sich auf ihren Oberschenkel, der wieder verbarg, was eben noch vor Ulrikes Augen schamlos offen gelegen hatte.

Ulrike brauchte unbedingt eine kalte Dusche.

»Kommst du?«, sagte sie. Ulrike drehte sich zu Sandra um.

»Gerne«, sagte Sandra und noch bevor sich die Tür hinter uns schloss, flüsterte ihre neue Freundin.

»Ich komme zuhause. Kommst du mit?«

Entweder hat sie es nicht so mit der Grammatik, dachte Ulrike, oder wir gehen heute beide weiter als ich es dürfte.

Von der Hausfrau zur MILF

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