Читать книгу Hundeglückskeks - Sigrid Ellenberger - Страница 11

Phase 2 beginnt …

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Die Hektik wird immer schlimmer. Heute hat Frauchen schon vergessen, mich zu füttern. Unverschämtheit! Und das alles nur, weil sie seit dem Vormittag mit Susi am Tisch sitzt und die beiden ununterbrochen von Torten, Einladungskarten, Musik und Sketcheinlagen reden. Wird das eine Karnevalsveranstaltung oder eine Hochzeit? Meine letzte Hoffnung ist Susi. Wenn die keine Leckerchen mehr hat, sterbe ich den Hungertod. Ich schleiche also so unauffällig es mir möglich ist zu Susi und lege ihr meinen Kopf auf den Schoß.

„Robert, aus!“

Frauchen ist ja vielleicht gemein. Das geht doch nur Susi und mich etwas an. Also, Frauchen, halt dich gefälligst raus.

„Robert, mein Süßer, möchtest du ein Leckerli?“

Susi hat es verstanden. Die Frau ist genial. Sie liest mir jeden Wunsch von den Lefzen ab. Wäre da nicht Lucy, Susi wäre ein heißer Kandidat auf meine Traumfrau.

„Susi, gib Robert doch bitte nicht ständig Leckerchen. Der platzt doch schon fast.“

Ich habe mich wohl verhört! Spricht diese Frau von MIR?

Platzen? Meine Röllchen rund um die Taille sind erotisch. Und hallo: Ich habe heute noch nichts gefressen außer einem popeligen Frühstück bestehend aus einem Brot mit Hundeleberwurst, einem kleinen Appetithappen zwischendurch und dem Rest Frolic aus der Tüte, die ich zufällig gefunden habe. Mein Kalorienbedarf ist also noch keinesfalls gedeckt! Susi hält mir ein Leckerchen, das wohl eher für einen Toy-Pudel geeignet ist, unter dem Tisch vor die Nase. Himmel, wie klein. Hat sie sich in der Tüte vergriffen? Aber besser als gar nichts.

Ich schnappe mir das Mini-Leckerchen und beiße aus Versehen in Susis Hand.

„Aua!“

„Was hast du denn?“, fragt Frauchen besorgt. Und dann sieht sie, dass Susi sich die Finger unter dem Tisch reibt.

„Hat dir dieser verfressene Köter etwa in die Hand gebissen?“

Susi nickt und Frauchen schickt mich postwendend in den Flur.

Mist, jetzt bekomme ich noch nicht einmal mehr die Planung der Hochzeit mit. Egal. Ich rolle mich in meinem Körbchen zusammen und schmolle. Scheinbar interessiert es ja keinen, ob ich verhungere oder nicht!

Eine gefühlte Ewigkeit später öffnet sich die Tür und die zwei Frauen treten in den Flur.

„Ach, Susi, ich danke dir. Was würde ich nur ohne dich machen?“

„Keine Ursache. Dazu sind beste Freundinnen schließlich da.“

„Ich bin so wahnsinnig aufgeregt. Was Martin wohl zu meinem Kleid sagen wird?“

„Constanze, du wirst die schönste Braut des Universums, glaub mir. Martin soll froh sein, dass er dich bekommt.“

Frauchen wischt sich die Träne, die ihr gerade ins linke Auge schießt, mit dem Handrücken weg und umarmt Susi.

„Wenn du ein Mann wärst, würde ich dich heiraten.“

Susi lacht.

„Constanze, du und ich wissen, dass ich nicht zum heiraten tauge. Ich liebe meine Freiheit und die Unverbindlichkeit in meinem Leben.“

„Du weißt ja nicht, was du verpasst.“

Susi wuschelt mir durch meine Frisur.

„Wenn ich jemals einsam bin, kaufe ich mir einen Hund.“

Vernünftig. DIE Frau gefällt mir. Eigentlich könnte sie gleich mich nehmen. Da bekäme ich wenigstens etwas zu essen.

„Jetzt muss ich aber wirklich los. Irgendwann muss ich ja schließlich mein Geld verdienen.“

Susi umarmt Frauchen noch einmal, ruft mir ein liebevolles „tschüss, Robert“ zu und verschwindet aus der Haustür.

„Gut, dann werde ich mal kochen“, murmelt Frauchen vor sich hin und an mich gewandt: „und dir mal dein Fressi machen.“

Hurra! Frauchen hat mich nicht vergessen. Sie ist doch das tollste Frauchen der Welt.

„Aber nur eine kleine Portion. Sonst kannst du zu meiner Hochzeit rollen.“

Hundeglückskeks

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