Читать книгу Westside Blvd. - Entführung in L.A. - Torsten Hoppe - Страница 24

Kapitel 17 (Steve Delaney)

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»Ich glaube, wir haben einen Volltreffer.« Marc kam mit schnellen Schritten in mein Büro und wedelte mit einer Akte herum.

»Du hast etwas gefunden?« Ich blickte neugierig von meinem Schreibtisch auf und Marc legte mir die Unterlagen hin.

»Jennifer Casparido aus Fresno. Ihre Leiche wurde vor vierzehn Monaten gefunden. Die Neunzehnjährige war nach der Arbeit in einem Beauty-Salon nicht nach Hause gekommen, ihr Freund hatte sie daraufhin als vermisst gemeldet. Die Spurensuche der Polizei war zunächst erfolglos geblieben, erst der Hund eines Spaziergängers hatte sie schließlich im Unterholz eines nahe gelegenen Waldstückes gefunden. Zu diesem Zeitpunkt war sie seit drei Tagen tot gewesen. Die Autopsie ergab, dass sie mehrfach vergewaltigt und schließlich mit vierzehn Messerstichen im Brustbereich getötet worden war. Zudem hatte sie Fesselspuren an Hand- und Fußgelenken, zahlreiche Prellungen, sowie Brüche von Kiefer- und Jochbeinknochen.«

Ich blätterte die Akte durch und verharrte bei den Bildern der Leiche. »Der Täter ist mit extremer Brutalität vorgegangen.«

»Das stimmt. Allein von den vierzehn Messerstichen waren elf tödlich.«

»Er wollte auf Nummer sicher gehen.«

Marc zuckte mit den Schultern.»Nun ja, das ist ihm definitiv gelungen. Das Mädchen hatte nicht die geringste Chance.«

»Wurden Spuren sichergestellt?«

»Die Polizei hatte damals das ganze Gelände systematisch durchkämmt und schließlich auf einem nahegelegenen Rastplatz in einem Abfalleimer die in eine Plastiktüte eingewickelte Tatwaffe gefunden. Es konnten mehrere Fingerabdrücke gesichert werden, der Täter war jedoch polizeilich nicht erfasst.«

»DNS-Spuren an der Leiche?«

Mein Partner schüttelte den Kopf. »Nein, es wurden keinerlei Haare, Hautpartikel oder Spermaspuren an ihrem Körper oder ihrer Kleidung gefunden. Der Täter hatte Kondome benutzt und diese leider nicht zusammen mit der Tatwaffe entsorgt. Die Polizei hat damals die Fingerabdrücke von allen Männern in Jennifers Umkreis genommen – auf freiwilliger Basis, da keinerlei Verdachtsmomente gegen sie vorlagen – aber es gab keine Übereinstimmungen.«

»Gab es Personen, die die Abgabe der Fingerabdrücke verweigert haben?«

»Laut den Unterlagen nicht. Der Täter schien nicht aus dem direkten Umfeld des Mädchens zu kommen. Die Ermittlungen brachten keinerlei Ergebnisse und da es auch keine neuen Hinweise gab, denen man nachgehen konnte, wurde der Fall letztendlich ungelöst zu den Akten gelegt.«

Ich blätterte die Unterlagen weiter durch und überflog die Berichte. »Dann sollten wir die Akte jetzt wohl wieder öffnen. Sie lebte in Fresno? Gibt es bei ihr irgendwelche Verbindungen zu Los Angeles, sodass sie John Simms über den Weg gelaufen sein könnte?«

»Wir bräuchten Verbindungen zu San Diego«, sagte Marc nachdenklich. »Zum Zeitpunkt des Mordes lebte die Familie Simms noch nicht in L.A., der Umzug hierhin erfolgte erst ca. zwei Monate später. Ich werde dem mal nachgehen und schauen, ob es da etwaige Zusammenhänge gibt. Ich habe John Simms aber schon mal genauer unter die Lupe genommen, jedoch nichts Relevantes gefunden. Er ist offensichtlich nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten, scheint noch nicht einmal einen Strafzettel bekommen zu haben. Er präsentiert sich als der absolute Vorzeigebürger.«

Ich zuckte mit den Schultern. »Eine all zu saubere Fassade ist meistens ein deutlicher Hinweis auf jede Menge Dreck, der sich dahinter verbirgt.«

»Das stimmt. Vielleicht besitzt unser liebenswerter Familienvater noch eine andere Seite, die bisher nur Jennifer Casparido kennengelernt hat. Ich hoffe zumindest, dass sie die Einzige ist.«

»Hey, langsam«, sagte ich beschwichtigend. »Noch ist er nicht verurteilt. Und bevor wir ihn zu einem Mörder oder Serienkiller abstempeln, sollten wir schon noch ein paar Beweise finden.«

»Soll ich ihn herbringen lassen, um seine Fingerabdrücke zu nehmen?«

»Nein.« Ich schüttelte energisch den Kopf. »Das Risiko für das Mädchen wäre viel zu groß. Falls der Kidnapper sich wieder meldet und John Simms nicht zu Hause ist, könnte das die Situation zum Eskalieren bringen. Selbst wenn die Anschuldigungen des Entführers richtig sein sollten, das Wichtigste ist im Moment die Sicherheit des Mädchens.«

»Du willst seine Fingerabdrücke bei ihm zu Hause nehmen?«

Ich nickte entschlossen. »Das halte ich für das Beste; so sind wir zumindest für einen möglichen Anruf gewappnet. Wir werden noch einen Beamten mitnehmen, der die Abdrücke sofort überprüfen kann. Ruf beim Kriminallabor an und lass dir einen Kollegen zuteilen. Er soll sein Equipment mitbringen, um sofort an Ort und Stelle einen Abgleich zu machen.«

Ich legte die Akte auf den Tisch und stand auf. »Ich muss noch ein paar Anrufe erledigen, wir treffen uns in fünf Minuten am Auto.«

Marc nickte mir zu und ging zur Tür. »Dann werden wir Mr. Simms gleich mal einen Besuch abstatten und ihm genau auf die Finger schauen.«

Westside Blvd. - Entführung in L.A.

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