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Kommentar (inkl. "Technik des imaginativen Umzugs“)

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Eine bloße Annahme in der Imagination manifestiert sich an sich noch nicht, sondern erst, wenn wir sie wirklich zu sein beginnen. Dieses Sein, das Neville hier auch als innere Haltung bezeichnet, ist dabei nicht weniger als eine fundamentale psychologische Transformation. Um zu der Person zu werden, die du sein willst, musst du dein altes Selbstbild komplett zurücklassen.

Doch wie lassen wir unser altes Selbstbild zurück? Indem wir ganz einfach von der Annahme ausgehen, unser gewünschtes Selbstbild schon zu verkörpern, und dieser imaginativen Annahme solange unsere Aufmerksamkeit schenken, bis wir sie als vollständig wahr fühlen. Dieses für-wahr-halten meint Neville, wenn er schreibt, dass man solange im Gefühl des erfüllten Wunsches verweilen soll, bis es die ganze spürbare Lebendigkeit wie die Realität hat. Damit ist also nicht gemeint, dass die Vorstellung sämtliche Sinneseindrücke wie Hören, Sehen, Schmecken usw. beinhalten muss. Im Gegenteil, eine Imagination kann durchaus nur ein einziges Geräusch enthalten, doch solange ich meine Aufmerksamkeit so fest auf dieses imaginative Geräusch fokussiere, bis ich es für wahr halte, reicht das völlig aus, um die Annahme, für die dieses Geräusch steht, vollkommen zu glauben.

Das macht auch in Anbetracht der verschiedenen Wahrnehmungstypen der Menschen Sinn. Bei manchen Menschen ist der Sehsinn dominant (visueller Typ), bei anderen der Hörsinn (auditiver Typ) oder der Tastsinn/Gefühlssinn (kinästhetischer Typ). Es ist sehr aufschlussreich, sich einmal zu beobachten, wie man selbst z.B. Erinnerungen abspeichert, ob diese also eher gehört, gesehen oder gefühlt werden. Und mit dieser Erkenntnis weiß bspw. ein auditiver Typ dann auch, dass imaginative Geräusche/Stimmen wahrscheinlich sein einfachster Zugang bei der Imagination eines neuen Selbstbilds sind. Wenn er sich etwa eine Partnerin wünscht, dann kann er sich vorstellen, er hört ihren süßen Atem ganz nah an seinem Ohr, während sie in seinen Armen schläft. Der visuelle Typ kann sich hingegen vorstellen, er sieht den gemeinsamen Schatten, den sie beim Händchenhalten auf den Boden werfen. Und der kinästhetische Typ spürt vielleicht in seiner Imagination die Hand seiner Partnerin, wie sie zärtlich über seine streicht.

Die Aneignung einer Annahme ist dabei immer ein Akt der Suggestion. Wir suggerieren uns selber in der Vorstellungskraft, dass die Dinge bereits anders sind und lassen unser Bewusstsein sich von dieser imaginativen Realität einnehmen, bis die neue Annahme dauerhaft wird, wir also dauerhaft von dieser aus denken und reagieren.

Entscheidend ist hierbei zu verstehen, dass wir bereits in dem Augenblick an eine Annahme glauben, wo wir von ihr aus zu denken beginnen. Ich kann mir also just in diesem Moment vorstellen, anders zu sein als ich bin und die Welt von dieser neuen Perspektive aus sehen. Und solange ich in dieser Vorstellung verweile (also meinen Fokus darauf habe), glaube ich auch daran bzw. halte ich sie für wahr. Etwas zu glauben ist kein unterbewusstes Programm, über das wir nur geringe Kontrolle haben, wie oft behauptet wird, sondern ein gegenwärtiger Akt, wofür oder wogegen wir uns in jedem Moment entscheiden können. Denn in jedem Augenblick habe ich die Möglichkeit, mir vorzustellen, dass ich an etwas ganz Anderes glaube – und solange ich in diese Vorstellung eintauche, halte ich das Vorgestellte auch tatsächlich für wahr.

Übung: Technik des “imaginativen Umzugs“

Diese Übung bekam Neville damals von seinem Lehrer Abdullah, als er selber mit dem Training des Gesetzes der Annahme anfing. Diese Übung ist auch für mich bis heute unverzichtbar, denn sie ist ein unglaublich einfacher und effektiver Weg, um die eigene Imagination so zu trainieren, dass man jederzeit die sichtbare Realität komplett aus seiner Wahrnehmung ausblenden und vollkommen in das gewünschte Selbstbild einsteigen kann. Es ist die ideale Übung um zu lernen, wie es sich anfühlt, von etwas aus zu denken und nicht bloß an etwas.

1. Setz dich hin und behalte deine Augen offen. Sollte es am Anfang nicht möglich sein, diese Übung mit offenen Augen zu machen, kannst du sie auch schließen.

2. Denke an ein Zimmer, das dir sehr bekannt ist und in dem du dich gerade nicht befindest, z.B. dein Schlafzimmer oder dein Badezimmer.

3. Stell dir jetzt vor, du bist in diesem Zimmer, an das du gedacht hast. Vielleicht sitzt du auf dem Bett oder stehst in der Tür. Du schaust dabei aus deinen Augen und siehst deinen Körper nicht ganz (Erste Person-Perspektive).

4. Schau dich jetzt im Zimmer von der Position aus um, wo du dich dort imaginativ befindest. Als wärst du wirklich dort. Was siehst du links, rechts und vor dir? Spüre den Teppich, das Bett oder den Boden. Rieche den üblichen Duft im Raum etc.

5. Spüre von dieser Position aus, wo sich das nächste Badezimmer befindet, oder die Haustür. Rechts, links, geradeaus, hinter, oberhalb oder unter dir?

6. Bemerke, wie du plötzlich viel mehr in deinem vorgestellten Zimmer drin bist als in dem Raum, wo du körperlich tatsächlich bist. Es ist gut möglich, dass du sogar für einen Moment vergessen hast, dass du gar nicht in dem Zimmer bist, das du gerade imaginierst. Stelle fest, wie schnell du mental umziehen kannst und wie einfach es ist, dich vollkommen in einer Vorstellung einzuhüllen und zu verlieren.

Mache diese Übung zu einem routinemäßigen Teil deines Tages und ich garantiere dir, dass du dadurch Quantensprünge in deiner Anwendung des Gesetzes der Annahme machen wirst. Denn diese Übung zeigt dir, dass du dein Zimmer gar nicht anschauen könntest, wenn du mental nicht bereits dort hingezogen wärst und die Welt von diesem Zimmer aus sehen würdest.

Das zeigt, dass die Annahme das Erste ist, was wir setzen. Wir gehen von der Annahme aus, in unserem Schlafzimmer zu sein und lassen dann unserer Imagination freien Lauf dabei, von dieser Annahme aus zu denken/wahrzunehmen.

Neville Goddards Macht des Bewusstseins

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