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Kommentar (inkl. “Szenen-Technik“)

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In diesem Kapitel kommen gleich mehrere elementare Punkte zur Sprache. Zum einen stellt Neville hier das erste Mal seine Szenen-Technik vor, mit der wir ins Gefühl des erfüllten Wunsches gelangen können (siehe Anleitung weiter unten). Weiter verweist er mit prägnanten Worten auf das große Geheimnis für eine erfolgreiche Anwendung des Gesetzes der Annahme: Eine kontrollierte Imagination und eine aufrecht gehaltene Aufmerksamkeit. Und zuletzt geht er auf die spirituelle Natur jeder echten Imagination ein, nämlich das Herausnehmen der eigenen Willenskraft bzw. das aufwandslose Geschehenlassen.

Was versteht Neville unter einer kontrollierten Imagination? Wir alle kennen es bestens, wenn unsere Imagination unkontrolliert ist. Plötzlich werden wir mit Szenarien bombardiert, die wir uns gar nicht wünschen und um deren bildliche Vorstellung wir alles andere als gebeten haben. Dazu gehören Ängste jeder Art, Selbstzweifel, Hemmungen, Schuldgefühle u.v.m.

Eine kontrollierte Imagination ist grundsätzlich also nichts Anderes als die bewusste Wahl gewünschter Vorstellungen. Um aber diese Wahl überhaupt zu haben, müssen wir zuerst wissen, was wir wirklich wollen (welche Person wir sein wollen). Falls du das Gefühl hast, das (noch) nicht zu wissen, dann ist das aber überhaupt kein Problem! Denn dann ist dasjenige, was du willst, ganz einfach herauszufinden, wer du wirklich sein willst. Und das reicht vollkommen aus, um das Gesetz der Annahme anzuwenden, da jeder Wunsch legitim ist – auch der Wunsch zu wissen, was man sich eigentlich wünscht.

Was man sich genau unter aufrecht gehaltener Aufmerksamkeit vorstellen kann, dem widmet Neville das ganze nächste Kapitel.

Der letzte zentrale Punkt ist nun das aufwandslose Geschehenlassen. Neville spricht hierbei von der Unterwerfung unter den Willen Gottes oder dem Ruhen im Herrn. Das ist aber gar nicht mal so symbolisch gemeint, wie es vielleicht auf den ersten Blick klingen mag. Der Wille Gottes ist unser Begehren, das bereits seine Erfüllung in Form des Gefühls des erfüllten Wunsches mit sich bringt. Um dieses Gefühl und damit die erlösende Funktion der Imagination zu erleben, können und müssen wir nichts Anderes tun, als einfach von der Annahme ausgehen, dass das Begehren schon gestillt ist und uns anschließend den Gefühlen und Bildern hingeben, die dabei aufkommen. Das heißt, wir können das Gefühl des erfüllten Wunsches nicht willentlich steuern, sondern können uns ihm nur hingeben und in ihm verweilen. Und das tun wir, indem wir bewusst von der Annahme ausgehen, dass es schon so ist und dann unserem höheren Selbst in unserer Imagination das Ruder überlassen, das gewünschte Selbstbild lebendig werden zu lassen – zuerst rein imaginativ, bis es plötzlich auch körperlich spürbar ist. Unser einziger Job ist es, das gewünschte Selbstbild festzulegen, ans Ende seiner Verwirklichung zu gehen und unsere Aufmerksamkeit auf der Imagination zu halten.

Die “Szenen-Technik“

1. Was willst du? Beim ersten Schritt geht es um nichts Anderes, als dir klar zu werden, was du willst. Neville betont dabei, primär den persönlichen Zustand im Blick zu haben, den du dir wünschst. Denn jeder Wunsch ist im Grunde ein Wunsch nach einem bestimmten Zustand (z.B. geliebt-sein, frei-sein, erfolgreich-sein, sicher-sein usw.).

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, deinen Wunsch in folgende Form einzufügen: Ich wünsche mir ___, weil ich mich dann ___ fühlen würde. Damit wirst du dir klar, was du wirklich willst bzw. welchen Zustand du erleben/fühlen möchtest.

2. Erschaffe eine Szene, die natürlicherweise auf die Erfüllung des Wunsches folgen würde. Nimm also nicht den exakten Moment der Wunscherfüllung, sondern ein Ereignis, das irgendeinmal darauf folgen würde.

Nevilles favorisierten Szenen hierfür waren Gratulationsszenen, bei denen uns ein Mensch, der uns nahe steht, zur Erfüllung unseres Wunsches bzw. zur gewünschten Veränderung gratuliert. Diese Szene sollte dabei nicht länger als wenige Sekunden gehen und eine Schlüsselhandlung beinhalten (z.B. eine Umarmung, ein Handschlag oder das Klirren von Gläsern beim Anstoßen).

Die Szene ist in Erster Person Perspektive gehalten, das heißt, du erlebst die Szene aus DEINEN Augen und siehst deinen Körper niemals ganz. So als würdest du es wirklich gerade erleben.

Ein paar Fragen, die dir die Erschaffung der Szene erleichtern werden: Was würde ich erleben? Was hätte meine ganz besondere Aufmerksamkeit? Was liebe ich an dem, was ich sehe, höre, rieche, schmecke, fühle oder denke? Was wäre in meinem Leben und meinen Reaktionen auf das Leben anders? Dadurch betrittst du wie bei der imaginativen Umzugs-Technik die Annahme des erfüllten Wunsches und denkst bereits von deinem gewünschten Selbstbild aus.

3. Setz oder leg dich hin und entspanne dich für ein einen Moment (mehr dazu später im Buch) und begib dich dann imaginativ in die vorher festgelegte Szene und erlebe nun immer und immer wieder diese eine Szene. Da sie nicht länger als wenige Sekunden dauert, kannst du sie in Endlosschleife "abspielen".

Selbst wenn sich die Szene zuerst aufgesetzt und unwahr anfühlt, mache einfach weiter. Du wirst merken, wie die Szene sich mit jeder Wiederholung echter anzufühlen beginnt. Es kristallisieren sich Schlüsselaspekte und neue Details heraus, die die Szene besonders real machen.

Mit der zunehmenden Realität deiner Szene beginnst du kontinuierlich mehr Erleichterung zu fühlen. Hier fühlst du den Wechsel deines alten Zustandes in den Zustand des erfüllten Wunsches.

Mache weiter, bis du ein wissendes Gefühl bekommst, dass dein Wunsch erfüllt ist. Dieses "Gefühl" ist das Gefühl des erfüllten Wunsches. Das Aufkommen dieses Wissens wird begleitet von einem Wegfallen der Motivation, noch weiter zu imaginieren. Das ist durchaus logisch, denn wenn wir das bekommen haben, was wir wollen, dann wollen wir es ja nicht mehr. Jetzt kannst du deine Augen öffnen oder in diesem Gefühl ein Nickerchen machen.

Neville Goddards Macht des Bewusstseins

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