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Kommentar (inkl. ICH BIN-Übung)

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Neville macht in diesem Kapitel deutlich, dass es in Anbetracht der Tatsache von ICH BIN keine andere Substanz und keine anderen Ursachen geben kann als Bewusstsein. Dabei ist zum einen zu unterscheiden zwischen dem reinen, formlosen Bewusstsein ICH BIN, das jeglichem Bewusstseinsinhalt zugrunde liegt, und dem Selbstbild, der Summe von all dem, was wir für wahr halten und aufgrund dessen unsere ganze Wirklichkeit strukturiert ist. Mit unserem Selbstbild legen wir fest, welche Anordnung der Dinge (das heißt, welchen konkreten Bewusstseinsinhalt) wir erleben.

Die Unterscheidung von ICH BIN und Selbstbild ist aber nicht nur theoretisch wichtig, sondern vor allem praktisch von zentraler Bedeutung. Zum einen ist das formlose ICH BIN-Bewusstsein keine Arbeitshypothese, sondern eine direkt erlebbare Erfahrungsebene. Von dieser erfahrbaren Ebene sprechen alle mystischen Traditionen gleichermaßen: Christentum (Mystik), Judentum (Kabbala), Islam (Sufismus), Buddhismus (u.a. Dzogchen), Hinduismus (Advaita Vedanta) u.v.m.

Wenn wir andererseits diese Erfahrungsebene praktisch betreten und den Perspektivenwechsel von “Ich bin X“ zum formlosen ICH BIN tatsächlich machen, dann erkennen wir schließlich unzweifelhaft, dass unser Selbstbild immer freiwillig ist und sich jederzeit ändern lässt. Denn als formloses ICH BIN kann ich jederzeit die Form annehmen, die ich will. Und ändere ich mein Selbstbild, ändere ich meine ganze Welt. Es handelt sich also um die befreiendste Erfahrung, die man sich vorstellen kann, denn sie befreit mich auf einen Schlag von der festgefahrenen Vorstellung, ein durch meine Biographie und meine Umstände begrenztes Wesen zu sein.

Die Erfahrung von ICH BIN lässt sich am besten durch gezielte meditative Übungen machen. Doch denke bitte für keinen Moment, dass das langwierig oder schwierig sein muss. Das ist es wirklich nicht. Zu erkennen, was wir schon immer waren, ist eigentlich das Einfachste, was wir tun können. Im Anschluss findest du also eine direkte Anleitung, wie du das ICH BIN-Bewusstsein erfahren kannst. Solltest du eine geführte ICH BIN-Meditation vorziehen, so findest du am Ende dieses Buches einen Link, wo du eine solche geführte Meditation von mir finden kannst.

Übung: Durch offenen Fokus zum ICH BIN

1. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, setz dich an einen ruhigen Ort hin und setze die Absicht, dich vollständig zu entspannen. Nimm anschließend ein paar tiefe Atemzüge in deinen Bauch und atme jeweils etwas länger aus als du einatmest. Es ist ganz dir selber überlassen, ob du die Augen dabei offen behältst oder sie schließt.

3. Frage jetzt die folgenden Fragen innerlich in dich hinein und lasse deine Aufmerksamkeit sich von alleine ausrichten.

4. Kannst du dir vorstellen, du spürst die Distanz zwischen deinen Augen? Richte deine Aufmerksamkeit jetzt für 10-20 Sekunden darauf.

5. Kannst du dir vorstellen, du spürst die Distanz zwischen deinen Ohren?

6. Kannst du dir vorstellen, du spürst den leeren Raum zwischen deinem Kiefer?

7. Kannst du dir vorstellen, du spürst das gesamte 3-dimensionale Volumen deines Kopfes?

8. Kannst du dir vorstellen, du spürst die Distanz zwischen deinem Körper und der Wand hinter dir?

9. Kannst du dir vorstellen, du spürst den gesamten leeren Raum des Hauses, in dem du dich gerade befindest?

10. Verweile in diesem offenen Fokus. Bemerke, wie du plötzlich größer und weiter als alle konkreten Gegenstände inklusive deines Körpers bist. Bemerke, dass da zwar Gefühle, Gedanken und Wahrnehmungen sind, du aber vielmehr der leere Raum bist, in dem diese geschehen. Dieser leere Raum ist ICH BIN, dein reines, formloses Bewusstsein, das zugleich alles und nichts ist.

Neville Goddards Macht des Bewusstseins

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