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-FÜNFZIG-

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Sie waren diese Woche bereits zum fünften oder sechsten Mal hier unten. Immer kalt und immer wieder roch es penetrant nach Desinfektionsmitteln, gemischt mit Reinigungslösungen. Beide konnten sich immer noch nicht an den Geruch gewöhnen. Er hielt ihr die Türe auf und sie sahen sofort Prof. Dr. Siegward von Manntheuffel, der gerade ziemlich genüsslich auf einem Butterbrötchen herum kaute. » Ihr kommt viel zu früh «, rief er ihnen entgegen. Dabei spuckte er unbeabsichtigt ein paar nicht ganz gekaute Stücke Fleischwurst auf den Boden. » Oh, entschuldigt. Aber wenn mir der Schreck so in die Glieder fährt », versuchte er eine Ausrede. » Moin Manni «, kam unisono aus ihren Mündern. » Iss mal in Ruhe zu Ende, obwohl ich nicht verstehe, wie Du hier unten irgendetwas herunterbekommst «, bemerkte Ruben Weiss mit angewidertem Gesichtsausdruck. » Du weißt doch, wie er ist «, mischte sich Sara Preuss ein. » Ihm ist auch vor nichts fies. Das sieht man doch schon an der Berufswahl «, frotzelte Sara Preuss, obwohl ihr gar nicht so zumute war. In diesem Moment erschien in der Türe Polizeiobermeister Ali Schahin und schaute angewidert von der Leiche weg. » Schön, dass ich Sie hier finde «, begann er stockend. » Die Spurensicherung hat in einem Gebüsch am Allwetterbad diese Damenhandtasche sichergestellt. Die wollte ich ihnen nur schnell bringen«, endete er mit einem kleinen unsicheren Blick. Sara Preuss nahm ihm, die in einem verschlossenen Plastikbeutel befindliche Handtasche, die eigentlich nur ein zu großes Portemonnaie war, ab und bedankte sich kurz. Sofort darauf war Polizeiobermeister Ali Schahin verschwunden. » So, jetzt aber erst Du, Manni «, drängte sie auf seine Fortschritte. Der Professor holte kaum aus und begann sofort. » Sie ist vergewaltigt worden, sowohl vaginal, wie auch anal und oral. Keinerlei Spermaspuren, keine Spuren von Haaren oder DNA. Dafür jede Menge Chlor. Er hat sie förmlich getränkt in dem Zeug. In jede Öffnung hat er es rein gegossen. « Beide Zuhörer schüttelten betreten ihren Kopf . »Er weiß also, was er zu tun hat. Es sieht so aus, dass er, als er sie vergewaltigte, jedes Mal den Gürtel, also zweifelsfrei einen drei Zentimeter breiten Rinderledergürtel, zuzog, bis sie kaum mehr Luft hatte, um sie dann wieder atmen zu lassen. Das wiederholte er zigmal, bis er es absichtlich oder unabsichtlich übertrieb. Erst danach bekleidete er die Tote wieder und tackerte die gesamte Kleidung auf ihre Haut. Warum, das müsst Ihr ermitteln.« Sara Preuss hatte sich die obligatorischen Einmalhandschuhe übergestreift und öffnete den Plastikbeutel, den ihr Polizeiobermeister Schahin gebracht hatte. Einen kurzen Klack später hatte sie einen Personalausweis in der Hand. Sie schaute darauf, dann auf die Leiche, tat es wieder und sagte dann: »Raffaela Wende, siebzehn Jahre, einen Meter sechsundfünfzig, braune Augen, blonde Haare. Das ist sie wohl.« Keiner sagte mehr etwas, bevor Sara Preuss und Ruben Weiss mit einem kleinen Gruß Prof. Dr. Siegward von Manntheuffel verließen.

DINSLAKEN -Eine Stadt in Angst-

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