Читать книгу Nachtschwester - Ein Norwegen-Krimi - Unni Lindell - Страница 16

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Es War Schon nach drei Uhr, als Cato Isaksen den schmalen Waldweg hochfuhr. Er war unterwegs zu Kathrine Bjerkes bester Freundin. Er fuhr sich rasch über die Stirn. Er hatte Vetle versprochen, rechtzeitig vor dem Informationsabend in der Schule zu Hause zu sein. Vetle, der die vorletzte Klasse besuchte, wusste nicht, was er werden wollte. Ab und zu verhielt er sich ziemlich kindisch, und das Verschwinden des Katers machte ihm schrecklich zu schaffen. Cato Isaksen machte sich eigentlich Sorgen, wenn er an die Zukunft seines Sohnes dachte.

Ein alter Mann im taubengrauen Anzug blieb stehen und starrte ihm hinterher, als er vorüberfuhr. Cato Isaksen sah im Rückspiegel, dass der Mann ihm mit dem Stock drohte. Die Wolken verzogen sich jetzt und plötzlich war der Himmel fast blau. Die viel zu scharfe Frühlingssonne legte sich wie eine warme Decke über den Wagen.

Maiken Stenberg, Kathrines beste Freundin, wohnte mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder in einem gelben Holzhaus, das ein Stück von der Hauptstraße entfernt lag, so war es ihm berichtet worden. Er fuhr an einer Baumschule vorbei und dann über eine kleine Brücke. Er folgte einem Kiesweg und erreichte nach einigen hundert Metern das Haus, das zwischen kleinen Gartenstücken lag, die mit Maschendraht eingezäunt waren. An den Parzellenrändern waren kleine Erdhaufen aufgeworfen. Offenbar versuchte jemand das ganze Grundstück zu entwässern. Am Rand der Grundstücke erhob sich der Wald wie eine Mauer. Die Vögel zwitscherten, als Cato Isaksen aus dem Wagen stieg. An der Haustür hing ein handgefertigtes Holzschild, das vier Köpfe und daneben vier Namen zeigte.

Maiken Stenberg öffnete die Tür. Sie war schmächtig und sah traurig aus. Sie trug Jeans und einen hellblauen Angorapullover. Der Ermittler stellte sich vor und im selben Moment verzog sich das Gesicht des Mädchens ängstlich.

«Habt ihr sie gefunden?», fragte sie. Cato Isaksen verneinte sofort und sagte beruhigend, er wolle sich nur kurz mit ihr unterhalten.

«Glaubst du, es ist deinen Eltern Recht, wenn ich dir ein paar Fragen stelle?»

«Das ist doch schon einige Male passiert», sagte sie.

«Das weiß ich, aber ich komme von einer anderen Abteilung. Ich muss mich vor allem um den Mord an ihrer Großmutter kümmern.»

Maiken Stenberg schluckte. Sie bat ihn in die Küche, die ein großes Fenster mit Blick nach Süden hatte.

«Hier ist es aber gemütlich», sagte Cato Isaksen freundlich und bat sie, ihre Eltern anzurufen und die Erlaubnis für dieses Gespräch einzuholen.

«Ich weiß, dass es ihnen Recht ist», sagte Maiken Stenberg leise. «Alle wollen doch, dass Kathrine wieder nach Hause kommt.»

«Ja», sagte der Ermittler traurig.

Sie setzten sich an den Tisch aus Kiefernholz. Maiken spielte zerstreut an der blaukarierten Tischdecke herum.

Dann fing sie unaufgefordert an zu erzählen. Sie berichtete, dass sie an dem Abend, als Kathrine verschwand, viel mit ihr geredet habe. «Wir haben zwei-, dreimal telefoniert und uns außerdem auch noch getroffen. Das habe ich auch dem anderen Polizisten erzählt», betonte sie. Cato Isaksen lächelte sie an. «Das weiß ich», sagte er, ehe sie weiterreden konnte. «Das war nichts Besonderes, wir haben uns dauernd gegenseitig angerufen.»

Cato Isaksen konnte sich durchaus vorstellen, dass Mädchen in diesem Alter fast symbiotische Beziehungen zueinander eingingen.

«Kannst du mir ein wenig über diesen Abend erzählen?»

Maiken Stenberg zuckte mit den Schultern. «Eigentlich ist nichts Besonderes passiert. Wir waren unten bei Kenneth, aber dann wollte er uns plötzlich lossein.»

«Warum das?»

Wieder zuckte sie mit den Schultern. «Er ist einfach so, plötzlich wird er eben sauer.»

«Wollte er auch Kathrine lossein?»

«Nein. Aber sie ist trotzdem mitgekommen. Kenneth ist so seltsam.»

«Kannst du das ein wenig genauer erklären?»

«Das ist ziemlich schwer, es ist ja eigentlich nichts passiert. Es passiert einfach ab und zu, dass alle sauer sind. Deshalb sind wir gegangen.»

Cato Isaksen sah Maiken Stenberg an. Er überlegte, dass sie Kathrine wohl ziemlich ähnlich sah. Blond und schmächtig, blaue Augen, hübsches Gesicht.

Er ließ sie weiterreden.

«Kenneth ist so träge. Er hat zu fast nichts Lust. Er hat noch nie ein Buch gelesen, er liest nur Micky Maus. Und dabei ist er schon sechzehn. Er weiß nicht mal, was die Hizbollah ist.» Sie schaute den Ermittler lange an. «Wissen Sie, was die Hizbollah ist?», fragte sie.

Cato Isaksen lächelte. «Eine libanesische Guerillagruppe», sagte er.

Maikens Gesicht öffnete sich zu einem fröhlichen kleinen Lächeln. «Genau», sagte sie. «Das wissen doch alle.»

«Weißt du denn, was NATO bedeutet?» Cato Isaksen konnte sich diese Frage nicht verkneifen.

«Bedeutet?» Maiken schaute ihn besorgt an. «Wie meinen Sie das, ich weiß doch, was die NATO ist.»

«Ja, aber wofür stehen die Buchstaben?»

Maiken Stenberg wurde rot.

«North Atlantic Treaty Organization», sagte Cato Isaksen und kam sich im selben Moment schrecklich dumm vor. Er wollte sie doch dazu bringen, ihm ganz entspannt alles Mögliche zu erzählen. Stattdessen machte er sich über sie lustig und schob sie von sich fort. «Verzeihung», sagte er, «so war das nicht gemeint, aber man kann einfach nicht immer alles wissen. Das wollte ich nur damit sagen.»

Maiken Stenberg biss sich in die Unterlippe. Dann nickte sie.

«Wart nur ihr beide bei ihm?»

«Lars und Haakon waren auch da. Aber nicht nur Kenneth war sauer. Kathrine war an dem Abend auch sauer, wissen Sie. Sie hatte sich mit Tage gestritten. Er ist ein Trottel, er ist immer gemein zu Kathrine. Er möchte sie am liebsten los sein.»

«Ach was?»

«Ich glaube, er hat ihr das Geld für eine Hose verweigert.»

Cato Isaksen lächelte kurz. Der Ausdruck, «er hat ihr das Geld verweigert» belustigte ihn. «Weißt du genau, dass es darum ging?»

Maiken Stenberg schüttelte den Kopf. «So genau weiß ich das nicht, aber ich glaube, schon. Kathrine hat sich so gern Kleider gekauft. Tage fand sie verwöhnt. Er war immer sauer, wenn wir bei ihr waren. Irgendwie gereizt. Sowas merkt man doch. Aber er war nie so, wenn ihre Mutter dabei war, fast nie jedenfalls.»

«Wart ihr an dem Abend bei Kathrine zu Hause?»

«Nein. Ich glaube, die Mutter und Tage waren bei der Arbeit, es wäre also möglich gewesen.»

«Aber ihr wart nicht dort?»

«Nein.»

«Und was ist dann passiert?»

«Dann sind wir hergekommen. Lars, Haakon und Kathrine und ich. Wir waren eine Weile im Gartenhaus. Da gehen wir ab und zu hin. Dann ist Kathrine gegangen. Die anderen waren noch eine Weile hier.»

«Wann ist sie gegangen?»

«Das weiß ich nicht mehr genau. So gegen halb elf, vielleicht. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut. Sie hat auch noch einmal angerufen. Einfach nur, um zu reden.»

«Worüber denn?»

«Über nichts Besonderes.»

«Und du hast sie als Letzte gesehen?»

Maiken Stenberg steckte den Zeigefinger in den Mund. «Das weiß ich doch nicht», sagte sie unglücklich. «Aber ich glaube schon. Ich hab sie zum Kiesweg gebracht, dann bin ich zu Lars und Haakon zurück gegangen.» Sie schluckte zweimal energisch und ihre Augen wurden feucht.

«Und wann sind Lars und Haakon gegangen?»

«Lars kurz nach Kathrine. Haakon war noch eine Weile hier.» Sie errötete.

«Bist du mit Haakon zusammen?»

«Nein», sagte sie schnell.

«Hatte Lars den Wagen mit?»

«Ja.»

Cato Isaksen trommelte mit den Fingern auf dem Tisch. «Du hast gesagt, Kenneth habe zu fast nichts Lust, wie ist das zu verstehen?»

«Er hatte nur Lust auf irgendwelchen Blödsinn, aber er wollte fast nie ins Kino gehen oder so. Er fand es besser Videos zu mieten und im Keller anzusehen. Wir waren immer viel bei ihm oder hier, aber nie bei Kathrine. Ihre Mutter hat sich darüber geärgert. Sie hat es mir einmal gesagt, aber Tage war schuld daran. Der kann irgendwie keinen Lärm leiden. Ich glaube, er hat sein Boot lieber als Kathrine.»

«Ach.»

«Wirklich. Das liegt unten beim Aquarium. Wissen Sie, wo das ist?»

Cato Isaksen schüttelte den Kopf.

«Gleich unterhalb der Havnegate.»

Der Ermittler erhob sich und trat ans Fenster. Maikens Bruder war vor einem roten Häuschen beschäftigt, das mit Maschendraht umgeben war.

«Habt ihr Hühner?», fragte Cato Isaksen.

«Ja», sagte Maiken. «Mein Vater macht so alles Mögliche. Er hat auch viele Pflanzen.» Sie zeigte auf die Parzellen, in denen der Boden noch braun und unberührt da lag. «Er wird sicher bald welche setzen.»

«Ich möchte wissen, was du damit meinst, dass Kenneth nur Lust auf Blödsinn hatte.»

Maiken Stenberg gab keine Antwort. «Der Kaffee in der Thermoskanne ist noch warm», sagte sie. «Vom Frühstück her. Möchten Sie eine Tasse?»

Cato Isaksen nickte zerstreut. Die Zeit verflog. Er musste bald aufbrechen, wenn er mit Vetle auf diesen Informationsabend wollte. Während Maiken eine Tasse aus dem Schrank nahm, blieb er stehen und sah durch das Fenster ihrem Bruder zu. Der war ziemlich mollig, trug grüne Gummistiefel und eine blaue Daunenjacke. «Wie alt ist dein Bruder?», fragte er.

«Zwölf», sagte Maiken, goss den lauwarmen Kaffee in eine Tasse und ging damit zu ihm.

«Das mit Kenneth und dem Blödsinn», sagte er noch einmal.

«Ich hatte das eigentlich nicht so gemeint», sagte sie rasch. «So habe ich das auch nicht sagen wollen. Ich wollte sagen, dass er zu nichts Lust hat.»

«Nur Blödsinn, hast du gesagt. Dass er nur Lust auf Blödsinn hat.» Cato Isaksen trank einen Schluck von der Kaffeeplörre und drehte sich dann wieder zu ihr um.

Maiken Stenberg wurde tiefrot und ging zum Küchentisch. «Dann habe ich mich versprochen. So war das nicht gemeint.» Wie um Versöhnung bittend kam sie wieder auf ihn zu. Eine Weile blieben sie so stehen und sahen ihrem Bruder zu.

«Sie waren schon alt, als wir auf die Welt gekommen sind. Meine Mutter war bei meiner Geburt neununddreißig und bei Alexanders einundvierzig. Deshalb ist er so.» Sie nickte kurz zum Fenster hinüber. In diesem Moment drehte der Bruder sich zu ihnen um. Es war deutlich zu sehen, dass er mongoloid war. Cato Isaksen hörte die Trauer in ihrer Stimme. Er schaute auf sie hinab. Hielt den Augenblick für Geständnisse für gekommen. «Gibt es etwas, das du der Polizei nicht erzählt hast?», fragte er ernst. «Etwas, das Kathrine dir anvertraut hat, was du versprochen hast, nicht weiterzusagen?»

Maiken Stenberg schwieg. Sie schaute einige Sekunden schräg zu ihm hoch, dann schlug sie die Augen nieder. «Nein», sagte sie, schob den Zeigefinger in den Mund und biss ein Stück Nagel ab. Dann fuhr sie sich unruhig mit der einen Hand über den Hals.

Cato Isaksen ließ ihr Zeit. Die Stille im Zimmer wurde nur vom Bruder unterbrochen, der sie plötzlich entdeckt hatte, und der ans Fenster trat und mit offenem Mund laut lachte und dabei seine schiefen Zähne zeigte. Er presste sein Gesicht an die Fensterscheibe. Maiken lachte nicht. Sie wandte sich halbwegs ab.

Cato Isaksen hatte deutlich das Gefühl, dass es etwas gab, das sie gern gesagt hätte.

«Kannst du eine Liste ihres Freundeskreises machen? Und von Bekannten, von allen, die dir einfallen?»

«Aber das habe ich doch schon gemacht. Für die anderen Polizisten.»

«Das weiß ich. Aber kannst du auch für mich eine machen?»

«Okay», sagte sie kurz.

Als er gehen wollte, stieg sie in ein Paar Gummistiefel und ging mit ihm hinaus. Sie zeigte auf die kleinen Grundstücke, die unterhalb des Hauses eingezäunt waren.

«Hier pflanzen wir Kohl und Erdbeeren.»

«Und wer gräbt am Grundstückrand um?»

«Mein Vater. Er will überall Entwässerungsgräben anlegen.»

Alexander kam auf sie zugelaufen, sobald er sie entdeckt hatte.

«Huhn», sagte er mit belegter Stimme. «Dich zeigen?» Eifrig packte er Cato Isaksen am Arm.

«Alexander füttert sie», sagte Maiken Stenberg ernst. «Das macht er gut.»

«Sehr gut. Komm», sagte der mongoloide Bruder und verzog den Mund zu einer Grimasse.

Cato Isaksen lächelte dem Jungen zu und ging mit ihm zum Hühnerstall. Das rotangestrichene kleine Bretterhaus war vielleicht zwei Meter lang. Der Maschendraht, der es umgab, bildete auch ein Dach, so dass die Hühner nicht herausflattern konnten.

«Mein zunander.» Alexander ging zum Hühnerstall und zeigte auf zwei Hühner, die aufeinander einhackten.

«Mein», wiederholte er.

«Sie hacken aufeinander ein», erklärte Maiken. «Bringen sich gegenseitig um. Fressen einander. Sie sind Raubtiere.»

«Mussöten.»

«Alexander tötet sie, wenn sie zu viele werden. Fünf oder sechs pro Jahr.»

«Ach», sagte Cato Isaksen. «Ist das normal so?»

«Ja», sagte Maiken.

«Fümf sechs po Jahr», sagte Alexander stolz.

Cato Isaksen musterte die drei Vögel, die hin und her stolzierten und im Boden pickten.

«Atz Minogga», sagte Alexander. «Ærhühner.»

«Schwarze Minorkas und Jærhühner», wiederholte Maiken.

«Wie tötest du sie?» Cato Isaksen schaute Alexander interessiert an.

«Oh.» Er hob die Hände und zeigte, wie er ihnen den Hals umdrehte.

«Nur, wenn Papa das sagt», erklärte Maiken. «Ab und zu muss das sein, damit Ruhe im Hühnerstall herrscht. Sogar Papa findet das schrecklich, aber Alexander gefällt es. Sie wehren sich, sie wollen einfach nicht sterben, sie halten erst still, wenn ihnen der Kopf abgehackt worden ist. Und auch dann nicht immer.» Sie lächelte zaghaft.

«Woll nich Stäben.» Alexander lachte laut. Seine schmalen Augen wurden noch schmaler. «Woll nich Stäben, aber wir essen sie.»

«Ich nicht», sagte Maiken. «Ich weigere mich. Das ist einfach widerlich.»

«Ist das das Gartenhaus?», fragte Cato Isaksen und zeigte auf ein altes rotes Haus, das ein wenig im Hintergrund lag. Eine kurze Laufplanke führte zu einer Tür hoch, von der die weiße Farbe abgeblättert war. Maiken Stenberg nickte.

«Ihr wart an dem Abend also dort?»

«Ja. Wir haben ein altes Sofa und allerlei Kram reingestellt.»

«Darf ich mal reinschauen?»

Maiken nickte und ging vor ihm die Planke hoch. Sie öffnete die Tür und knipste das Licht an.

Viel war hier nicht zu sehen. Ein Sofa, ein paar Kästen, eine Kommode, die schon bessere Tage gesehen hatte.

«Ist es hier nicht feucht?», fragte Cato Isaksen.

«Doch», sagte Maiken und lächelte. «Manchmal kommt übrigens auch Stein Ove dazu, wenn wir hier sind.»

«Kenneths Bruder?»

«Ja, der älteste. Der ist gerade beim Militär.»

«Ist er nicht viel älter als ihr?»

«Doch, aber er ist gern mit uns zusammen. Alexander ist auch manchmal dabei. Die anderen wollen nichts mit ihm zu tun haben», fügte sie als Erklärung hinzu.

Cato Isaksen nickte und betrachtete das junge Mädchen. Er mochte sie. Sie kam ihm offen und ehrlich vor.

Sie gingen wieder über die Laufplanke.

«Wo wohnt Lars Lofthus?», fragte er.

«Da.» Sie zeigte auf ein braunes Haus in einiger Entfernung. Als sie den Arm hob, zeichneten ihre kleinen Brüste sich deutlich unter ihrem Pullover ab. Sie fror, und deshalb waren ihre Brustwarzen so steif wie zwei kleine Beeren.

«Sagst du mir, wie eure Lehrerin heißt? Denn ihr seid doch in dieselbe Klasse gegangen, du und Kathrine, nicht wahr?»

Maiken nickte. «Sie heißt Reidun Vik. Sie wohnt oben an der Hauptstraße.»

«Vielen Dank», sagte Cato Isaksen. «Ich muss jetzt los, du kannst jetzt wieder ins Warme gehen. Aber ich muss dich doch noch eins fragen. Kenneth Hansen hat gesagt, du hast ihm am Telefon mitgeteilt, dass Kathrines Großmutter tot sei. Stimmt das?»

«Ja.»

«Hast du ihm erzählt, dass sie erschossen worden war?»

Maiken Stenberg nickte. «Helena, Kathrines Mutter, hat angerufen und es mir erzählt.»

«Vielen Dank», sagte Cato Isaksen und ging zum Wagen. Als er zur Straße zurückfuhr, fiel ihm ein großer Komposthaufen auf. Der schien aus Schlamm und Blättern zu bestehen.

Er bog nach links ab, in die Richtung des Hauses, in dem Lars Lofthus wohnte. Im Bericht der Kollegen aus Follo hatte gestanden, dass sie den Transit überprüft hatten. Eine Theorie ging dahin, dass Lars hinter Kathrine hergefahren war und sie aufgelesen hatte. Es war unwahrscheinlich, dass sie auf Krücken den ganzen Weg von Maiken bis zur Tunnelöffnung gehumpelt war. Aber in Lars’ Auto waren keine Spuren gefunden worden. Cato Isaksen stieg aus dem Wagen und klingelte, aber niemand öffnete. Der Ermittler schaute kurz auf die Uhr und stieg wieder ein. Er würde Kenneth Hansen am nächsten Tag noch einmal vernehmen. Warum hatte der gelogen und behauptet, nicht zu wissen, dass Brenda Moen erschossen worden war?

Nachtschwester - Ein Norwegen-Krimi

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