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Part 1
Anerkennen, was ist

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Der erste Schritt in der Kunst der Wunder erfordert das Anerkennen dessen, was ist. Mit anderen Worten: Du kommst in der Wirklichkeit, die du jetzt gerade erlebst, voll an. Du machst eine nüchterne und ehrliche Bestandsaufnahme. Nimm dabei das Gute wie das Schlechte, das Angenehme wie das Unangenehme wahr.

Mit diesem Buch möchte ich dich nämlich nicht dazu ermutigen, dir dein Leben schönzureden. Es ist ganz wichtig zu verstehen, dass die Kunst der Wunder nicht bedeutet, das Dunkle oder das Schmerzhafte auszublenden. Wenn Dinge in deinem Leben schieflaufen, laufen sie schief; dann solltest du sie genau so adressieren und nicht so tun, als ob sie nicht da wären. Wenn es wehtut, tut es weh. Wenn du traurig bist, bist du traurig. Das Schlimmste, was du während einer depressiven Verstimmung machen kannst, ist darüber hinwegzugehen und dir einzureden, dass diese Gefühle eigentlich gar nicht da sind. Das ist nicht das, was ich mit Wundern meine. Ehrlich anzuerkennen, was jetzt gerade da ist, erfordert Mut. Zum Beispiel zu sagen: »Okay, die Beziehung mit meinem Partner steht auf der Kippe. Ich weiß gar nicht, ob ich das Ganze überhaupt noch will.« Oder: »Mein Konto ist im Minus«, »Ich habe meinen Job verloren«, »Ich fühle mich einsam«. Sich diese Dinge einzugestehen fühlt sich nicht besonders angenehm an.

Menschen, die am liebsten den Kopf in den Sand stecken würden, wünschen sich vielleicht kindlich naiv, dass ein Wunder all ihre Probleme löst. Doch wir reden hier von der erwachsenen und reifen Kunst im Erschaffen von Wundern. Ignorieren ist hier keine Option. Dir einzureden, dass in deinem Business alles gut läuft, obwohl die Zahlen immer mehr in den roten Bereich driften, ist anstrengend. Eine Zeit lang mag das gut gehen, aber auf die Dauer höhlt dich das aus – ganz abgesehen davon, dass sich deine berufliche Situation dadurch wahrscheinlich noch weiter verschlechtert.

Natürlich ist es schmerzhaft, traurig, beängstigend, hinzuschauen und zu benennen, was schiefläuft. Aber du wirst feststellen: Wenn du die Zahlen endlich einmal ganz konkret aufschreibst und den Missstand in deinem Business anerkennst, ändert sich etwas. Du entspannst dich in die Gegenwart hinein. Wobei entspannen hier nicht heißt, dass du die Situation nun toll findest. Vielmehr lösen sich Verspannungen, die dich die ganze Zeit unterschwellig Energie gekostet haben. Du hast einen Teil deines Bewusstseins abgespalten und gegen das kämpfen lassen, was ja eh schon da war. Dieselbe Kraft, die die unangenehmen Aspekte deiner Realität verleugnet, unterdrückt auch deine volle Kreativität. Die so gebundene Energie hindert deinen Geist daran,

1 das Wunder (Geschenk) in der Krise zu finden,

2 neue, wundersame Lösungen zu entwickeln.

Ich habe absichtlich negative Beispiele gewählt, weil es uns erfahrungsgemäß schwerer fällt, das Negative anzuerkennen. Aber natürlich geht es beim Anerkennen auch darum, sich die guten Dinge bewusst zu machen: »Ich bin gesund«, »Ich habe einen liebevollen Partner« und so weiter. Auch das ist wichtig. Alles anzuerkennen, was jetzt gerade in deinem Leben da ist, ist der erste Schritt, um dich für Wunder zu öffnen.

CHALLENGE:

Scanne deine Wirklichkeit

Was würdest du im Augenblick als einen positiven Aspekt deiner Wirklichkeit auffassen und was empfindest du als negativ? Stelle dir einen Timer für 20 Minuten und schreibe in zwei Spalten alles auf, was momentan in deinem Leben gut läuft und was nicht. Sei ehrlich und notiere auch jene Dinge, die dich gerade voll nerven oder vor denen du vielleicht Angst hast und deshalb nicht so genau hinschauen willst. Nimm dir ebenfalls ausreichend Zeit, um die schönen Dinge in deinem Leben konkret zu würdigen. Du brauchst die Punkte nicht im Detail auszuformulieren, sondern du kannst zum Beispiel einfach notieren: »Finanzen gerade katastrophal« oder »Mein Fitnesslevel ist positiv«.

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