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Kapitel 6

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Die Wohnung, wohin Leuchter Esther gebracht hat, war dem feinen Appartement des Hotels absolut nicht ähnlich. Jetzt nennt man solche ähnliche Höhlen Chasen.

Mischer machte eine breite Geste um das halbdunkle Gästezimmer, voll von unangenehmen Persönlichkeiten.

- Hier werden wir vorläufig auch wohnen.

Esther fühlte keinen Enthusiasmus, die wackelige Möbel und trüben Fenstern sehend. Andererseits, sie freute die Entlegenheit diese Höhle vom Zentrum, denn sie wünschte inkognito bleiben.

Die Anwesenden, ihnen eine Minute gewidmet, beschäftigten sich wieder mit ihren Sachen – Karten, Wein und Gitarren.

- Wunderbar, munterte sich Esther auf. – Wo wird mein Zimmer sein?

- Hm, - verdüstere sich Mischer. – Unser, wolltest du sagen?

- Nein, nämlich mein. Ich brauche ein extra Zimmer, ansonsten wird nichts.

Leuchter sah verwundert auf die kleine Frau, versuchend sich zu erinnern, von welchem Moment an begann sie Bedingungen zu stellen. Ihr Thon überzeugte ihn, dass es keine Frauenkapriese war. Mit den Schultern zuckend, Führte er Esther in die hintere Ecke, wo man einen alten chinesischen Schirm mit abgeschabter Seidenstickerei sah. Hinter dem Schirm befand sich ein Bett, auf ihm lag ein altes Mütterchen.

Leuchter begrüßte sie

- Das ist meine Mutter, - flüsterte er Esther zu. – Erinnerst dich, ich dir von ihr erzählt?

Dana - Esther sah die Alte erschüttert an, die, den Erzählungen ihres Sohnes entsprechend, jemals eine Opernprimadonna war und in bestimmten Kreisen glänzte. Ihr viel ein einem Preußischen Offizier den Kopf zu verdrehen, und dann ihn zu heiraten. Alles, was in ihrer Ehe gut war, die Geburt der Seele Mischer. Im Finale kam die Mutter in diesen Käfig.

- Ich werde nie ein Opfer, - murmelte plötzlich Esther.

- Was? – verstand Leuchter nicht.

- Nichts. – Hier, werde ich wohnen, was?

- Keine Angst, - ermunterte sie Mischer.

Das Bett zusammen mit der Mutter auf die Arme genommen, stellte er es von der Wand weg An der Wand hang ein Gobelin, auf dem man schon keine Hirte, keine Schafe erkennen konnte. Leuchter hob die Ecke hoch: da war eine Tür. Leuchter öffnete sie mit einem alten Schlüssel und stieß sie nach innen Hinter der Tür war es dunkel. Aus dem Türrahmen roch es nach Feuchtigkeit und Kälte des ungeheizten Raumes. Sich an den Türrahmen geklammert, sah Esther über die Schulter Mischer fragend an.

- Du wolltest doch einprivates Zimmer?

Mit den Schultern gezuckt, trat Esther nach innen, sich an die Wand haltend. Die kalte Wand war mit Stoff beschlagen. Leuchter verschwand kurz und kam mit einer Lampe.

- Hier ist es eigentlich nicht schlecht. Man muss nur die Fensterläden von außen öffnen.

- Warum wohnt hier niemand? – fürchtend die Stimme zu erheben, fragte Esther.

- Es hat sich einfach so ergeben, - zuckte Mischer mit den Schultern. – Meine Schwester wohnte mal hier.

- Und wo ist sie? – Esther versuchte zu erblicken, was in den dunklen Ecken des Zimmers glänzt.

- Die Schwester ist weg. Sie ist gestorben, die arme An Brust erkrankt und gestorben.

Esther zuckte fröstelnd mit den Schultern, aber dann fasste sie sich.

- Gibt es hier einen Kamin?

- Dummchen! - schmunzelte Leuchter. - Wer in Russland wärmt sich schon am Kamin? Das ist doch Holzverschwendung. Einen Ofen gibt es, gleich heizen wir ihn an.

- Gut, Hauptsache licht machen.

Es gab auch Licht, gemütlich brummte das Feuer im Ofen, und es stellte sich heraus, dass das Zimmer einer moderigen Gruft ähnlich sieht. Esther fühlte, wie durch ihre Finger die angenehme Wärme des erwärmten Blutes fließt. - Jetzt, kann man, bestimmt, die Sachen auspacken.

Leuchter lachte, sich vorgestellt, dass Esther scherzt, er wusste doch, womit die respektablen Koffer, die in einem Haufen in der Ecke legen, gefüllt waren. Esther nahm ruhig einen der Mantelsäcke und, sachlich mit den Schlüsselchen klirrend, begann ihn liebevoll aufzuschließen.

Als alle Koffer ausgepackt waren, kehrte zum entzückten Leuchter die Sprechfähigkeit wieder zurück.

- Ja, Schönheit! Einen ordentlichen Gewinn für den Aufenthalt im „Imperial“ hast du eingenommen. Du schuldest mir fünf Groschen für Schnaps, die Koffer habe ich doch geschleppt.

In den Koffern, die Esther aus „Imperial“ mitgebracht hat, befanden sich eine Menge entzückenden Sachen, mit denen die Zimmer in teuren Hotels geschmückt wurden: Statuetten, Schalen, silberne Kerzenständer und andere nette Kleinigkeiten. Esther ekelte sich sogar nicht die teure Batistbettwäsche von dem Bett, die Samtvorhänge und die Tür – und Fenstervorhänge mit Quasten zu nehmen. Das alles war auch keine so reiche Beute, aber in der Menge, konnte es ein gutes Honorar für die moralischen Spesen geben.

- Ich glaube, du Mischer, bist ein bekannter Mensch, - Esther sah, wie im Ofen ihr Pass verbrannte, - du hilfst mir doch, richtig?

Leuchter nickte.

- Ich muss zwei Menschen kennen lernen. Einer von ihnen kauft bei uns diesen Kram ab. Der zweite muss ein ausgezeichneter Maler und ein unverbesserlicher Schuft sein.

Wozu brauchst du einen Maler?

- Einen neuen Pass zu malen und ein Paar große Geldscheine für den Anfang. Und verwechsle nicht: sie müssen hier sein in der Reihenfolge wie ich gesagt habe.

Die Entschiedenheit des Tons und Gelassenheit Esthers Profil zwangen Mischer wieder schweigend zu gehorchen.

Bald kam er mit einem bekannten Aufkäufer des Gestohlenen Millerowitsch, den gewarnt, dass er es mit einer sturen Dame zu tun haben wird.

Esther haben sie in einem angenehmen Beigegewand aufgefunden; sie stellte Statuetten auf dem Regal aus. Zwischen den Büchern der Schwester erschienen unbekannte Bücherumschlagsrücken, aber Mischer gab dem keine Bedeutung.

- Guten Tag, - begrüßte sie Millerowitsch, sich der Jugendlichkeit der „Kundin“ wundernd.

- Guten Tag, - Stammelte nett Esther, von ihrer Beschäftigung abwendend. – Setzen Sie sich bitte.

Millerowitsch, der sich mit Frauen einer bestimmten Sorte unterhielt, war etwas verlegen durch Esthers feines Äußere und schielte sogar auf Leuchter, verdächtigend a den „Arm“ genommen zu werden.

Die Dame näherte sich inzwischen ihm.

- Wenn ich mich nicht irre, sind Sie Jose Millerowitsch? Sie helfen den Leuten sich von unnötigen Sachen zu befreien?

- So ist es, - erhob sich der, unbemerkt für sich zum kriecherischen Ton übergehend.

- Sie kaufen alles, was man Ihnen anbietet, und sind bereit dafür einen realen Preis zu geben?

- Na, - Jose hustete, - fast so. Ich nehme nur keine „Steinchen“, kenne mich nicht aus, muss ich sagen.

- Man muss sich auskennen, - Schüttelte Esther mit dem Kopf. - Wenigstens in Antiquariatsachen kenne Sie sich aus?

- Das ja, - nickte der Aufkäufer, zeigend, dass im ganzen Petersburg man kaum einen solchen Fachmann findet.

- Ausgezeichnet, - freute sich Esther. – Was sagen Sie, zum Beispiel, darüber?

Sie reichte Jose eine kleine Porzellanstatuette.

- Na, - Millerowitsch setzte den Zwicker auf, - das erinnert mich an die Arbeit eines alten Meisters…

- Falsch, - die Statuette ihm entnommen, zeigte Esther auf einen kleinen Fehler in der inneren Seite der Statuette, - Fälschung, und nicht die beste. Mir ist alles klar. Mit diesen Sachen komme ich selbst zurecht. Ihnen kann ich folgendes anbieten.

Sie ging in die Tiefe des Zimmers, woher sie die in ordentliche Häufchen zusammengelegte Bettwäsche und Vorhänge brachte. Das alles sah sehr präsentabel aus, von der ganzen Wäsche wurden die Hotelzeichen abgetrennt.

- Ich glaube, Sie werden nicht abstreiten, dass diese holländischen Betttücher gutes Geld wert sind und keine große Arbeit, um ihr äußeres Aussehen zu ändern, fordern werden?

Verlegen, durch sein Missgeschick mit der Statuette (er war wirklich kein schlechter Fachmann), fiel Millerowitsch in Verlegenheit und nickte einwilligend.

- Nennen Sie Ihren Preis, - bat er.

Die Beratung über den Preis nahm nicht viel Zeit ein, Esther war eine völlig gesund denkende Frau und überzeugte Jose schnell ihr Angebot anzunehmen.

Als der Aufkäufer gegangen war, den ganzen Kram in einen Bündel gebunden, zählte Esther das bekommene Geld und runzelte das Gesicht:

- Bisschen wenig. Mehr Aufwand. Aber es macht nichts. Morgen geben wir alles ab, wo es hin gehört.

- Als ob du wüsstest, wohin es gehört, - brummte Leuchter, beleidigt für seinen Aufkäufer.

- Mischer reg dich nicht auf: „Gibt es einen Hasen, finden wir auch eine Wiese“.

Während er unter den russischen Sprichwörtern eine Analoge suchte, sah sich Esther im Spiegel an.

- Und wo bleibt unser armer Maler?

Als armer Maler war ein dicker Ukrainer Nachodko, der ungeachtet seiner Lässigkeit, das Humorgefühl und die Fähigkeiten, die ihn zu einem unübertrefflichen Meister im Herstellen von Falschpapieren machten, noch nicht verloren hatte. Mit ihm fand Esther schnell die „gemeinsame Sprache“, einige Pässe zur Umgestaltung angeboten. Danach fragte sie ihn, ob er für sie einige große Falschgeldscheine finden kann, und macht ihm ein Kompliment für seine Manieren. Nachodko gab ihr einige genial erstellte Papierscheine, und sie verabschiedeten sich als Freunde.

- Jetzt musst du dich waschen und umziehen, - Sagte Esther, nachdem der Maler gegangen war.

- Wozu das? – wunderte sich Leuchter.

- Wir gehen den unnötigen Kram loszuwerden.

* * *

Als es Abend wurde, legte sich die ermüdete Esther auf das Sofa, die schmerzende Beine auf die Lehne hochgelegt. Auf dem Tisch standen entzückende Sachen, die es ihr geschickt in den Antiquerläden umzutauschen gelang, dort gute Kopien untergeschoben. Man benötigte einen ganzen Tag Plackerei durch die Läden der Stadt mit dem Ziel das Nötige zu finden, und dann viel Geduld und Mut, um die achtsamen Antiquarhändler um den Finger zu wickeln. Alles verlief nach einem frechen auf die Schnelle erfundenen Plan.

Esther ging in den Laden hinein, sah sich zerstreut die vom Antiquar angebotene Nippsachen an, mit einem abwesenden Aussehen zeigend, wie langweilig ihr die zweifelhafte Amuletts, Bruchstücke der korinthischen Vasen und ägyptischen Mumien sind. Das zwang die Antiquare die Perlen ihrer Sammlungen aus den Verstecken zu holen

Letztendlich erschien auf dem Ladentisch das gesuchte Ding, und Esther kaufte es mit Begeisterung fast nicht handelnd, verlangend es sorgfältig zu verpacken. Sie verrechnete mit großen Geldscheinen, für die Rückgeld ausgezahlt wurde. Auf alle Versuche den Kauf auf Adresse zuzustellen Gab Esther eine ganze Tirade wegen der Knauserigkeit und Eifersucht des Mannes aus und verschwand auf der Kutsche.

Etwas später – nicht genügend dafür, dass der Antiquar die Zauberaugen ganz vergessen hat, - erschien der erboste Ehemann, in den Händen das gerade verpackte Ding haltend. Es entbrannte ein Skandal, während dessen sich herausstellte, dass die Familie sich solche Sachen nicht leisten kann, seine Frau sei eine Verschwenderin und der ehrliche Verkäufer hätte sich zuvor die Meinung des Ehemannes und Besitzer des Geldes einholen sollen.

Der, durch solchen Drang, erschrockene Verkäufer, gab sofort das Geld zurück, nahm das Ding zurück und atmete erleichtert auf, als der halbwahnsinnige Ehemann verschwunden war.

Auf diese Art gelang es Esther ohne Komplikationen die falschen Statuetten auf echte umzutauschen. Unwichtig, dass einige falsche Statuetten den Originalen nicht identisch waren, wichtig war – geschickt zu verpacken, und in dem gab es für die Tochter eines Verkäufers keine gleichen.

Eigentlich, gab es in diesem Betrieb noch einen Plus, das Falschgeld war erfolgreich in Echtgeld umgetauscht.

- Wie geling dir das? – erkundigte sich Leuchter, als sie schon im Bett lagen.

- Das ganze Elend ist darin, dass die Männer diese Welt für sich erbaut haben, und oft unterschätzen sie die, die Röcke tragen. Wenn du sicher bist, dass vor dir ein gehirnloses Wesen ist, bist du selbst bereit den Verstand zu verlieren. Und eine Frau, wenn sie klug ist, kann an dem, was sie nichts kostet, großes Geld verdienen. Weil für die Männer ein Lächeln so viel Wehrt ist.

Hochstaplerin des Jahrhunderts

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