Читать книгу Ti amo - Trilogie - Virginia Cole - Страница 7

Das Büffet ist eröffnet

Оглавление

Er hatte Glück, sie stieg gerade aus dem Wasser, als ihre Blicke sich trafen.

Sieh ihr in die Augen! ermahnte er sich. Aber die nackte Haut machte es ihm nicht leicht, standhaft und emotionslos zu bleiben.

"Hi. Ich dachte, Sie wären unterwegs?" Olivia freute sich, ihn so schnell wiederzusehen, hatte jedoch nicht damit gerechnet, ihn noch am gleichen Tag am Strand anzutreffen.

Marco stellte sich möglichst dicht vor sie, damit ihr Blick nicht allzu leicht auf seine Hose fallen konnte für den Fall, dass sich die Beule erneut bilden sollte.

"Hi. Er hat mich versetzt. Wobei es gut sein kann, dass ich ihn versetzt habe. Durch unser Zusammentreffen habe ich mich verspätet, sicher ist er einfach wieder gegangen."

Olivia wirkte betrübt. "Oh, das tut mir sehr leid." Marco winkte jedoch ab. "Das macht nichts. Ich weiß ja, wo ich ihn finde und umgekehrt ebenso. Es war ohnehin nicht wichtig."

Während er sich noch immer um Fassung vor allem unterhalb der Gürtellinie bemühte, sprach er weiter. "Ich dachte, sofern Ihr Angebot noch steht… Also, ich würde sehr gerne meine Zeit mit Ihnen verbringen."

Endlich war es raus. Nun erwartete er gespannt ihre Antwort. Hoffentlich wirkte er nicht zu aufdringlich.

Während Marco seine innere Erregung offensichtlich erfolgreich versteckte, konnte Olivia ihr Glück kaum fassen. Er war tatsächlich zurückgekehrt, um sich mit ihr zu treffen.

"Ähm, sehr gerne! Ich habe heute Abend ohnehin noch nichts vor. Wie wäre es, wenn wir gemeinsam etwas Essen gehen und den Abend mit ein paar Cocktails ausklingen lassen?" Marco strahlte. "Das wäre großartig. Kennen Sie sich denn hier schon ein wenig aus?"

Olivia schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin erst seit gestern hier. Ich habe mir eine kleine Ferienwohnung hier in der Nähe angemietet und habe gestern Abend nur eine Kleinigkeit zu mir genommen."

Verlegen zuckte sie mit den Schultern und hoffte, dass er sie nicht als völlig unfähig ansah, was die Verpflegung in einem fremden Land betraf. "Dann habe ich auch schon eine Idee bezüglich des Restaurants."

Augenblick kehrte das Strahlen in Olivias Augen zurück. "Das ist wunderbar! Ich packe nur eben schnell meine Sachen zusammen, ziehe mir etwas über, dann können wir los." Gemeinsam liefen sie zu der Liege, auf der Olivia am frühen Nachmittag eingeschlafen war. Für einen kurzen Moment kam ihr der Traum wieder in den Sinn, der sie gefühlstechnisch aufgewühlt hatte, ihr nun aber vollkommen gleichgültig war, was nicht unwesentlich an Marcos Anwesenheit lag.

"Aber eine Bedingung habe ich an diesen gemeinsamen Abend." Genau genommen hatte er mehrere Bedingungen im Sinn gehabt, aber die konnte er ihr unmöglich nennen. Er durfte sie eigentlich nicht einmal denken.

Olivia wirkte ein wenig ängstlich. Ein Fremder, der eine Bedingung stellte, hatte sie wohl doch etwas zu befürchten? Schnell versuchte ihr Begleiter, sie zu beruhigen. "Bitte sag doch du zu mir. Ich komme mir sonst so unsagbar alt vor."

Und das war er tatsächlich noch nicht, weder, wenn man nach seinen 26 Lebensjahren, noch nach der Funktionstüchtigkeit in seiner Hose ging.

Erleichtert atmete sie auf und erklärte sich sofort einverstanden.

Gemeinsam liefen sie den Strand entlang, bis sie zu einer großen und gut besuchten Taverne kamen. Die Sonne ging langsam unter und der Hunger trieb sowohl Touristen als auch Einheimische an die vielen Tische, die zwar spärlich bedeckt waren, aber ihren Zweck durchaus erfüllten.

Das dämmrige Licht im Inneren ließ Olivia sofort wieder auf dumme Gedanken kommen. Was dieser Abend für sie beide wohl bereithalten würde? Sie hoffte, dass es mehr war, als das, was sie sich getraute, anzunehmen, wusste aber genauso gut, dass es falsch war, sich solche Hoffnungen zu machen. Schließlich trat sie in 5 Tagen die Heimreise an.

Aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Ihr Magen knurrte und sie freute sich darauf, Marco näher kennenzulernen. Vielleicht gefiel ihr am Ende sein Charakter überhaupt nicht, sodass sie nicht befürchten musste, später etwas zu bereuen.

An einem der zahlreichen runden Tische nahmen sie Platz und ließen sich eine Flasche Wasser und zwei Gläser Wein kommen, ehe sie ihre Bestellung aufgaben.

Während sie auf ihre Pastavariationen warteten, löcherte Marco seine neue Bekanntschaft mit unzähligen Fragen. Er wollte alles über sie wissen, sie näher kennenlernen.

"Wie kamst du denn auf die Idee, ausgerechnet hier in Kalabrien Urlaub zu machen?" Olivia lächelte. "Ich wollte schon immer mal nach Italien reisen. Als ich mich mit einer Arbeitskollegin unterhalten habe, hat sie mir Tropea als Urlaubsziel empfohlen. Sie war schon öfter hier und kam immer sehr erholt wieder zurück."

Im Stillen dankte Marco dieser Kollegin für diesen Tip. "Das war eine gute Entscheidung." Verschmitzt grinste er sie an, er war bereit, es darauf ankommen zu lassen und zeigte sich von seiner charmanten Seite. Dazu gehörte auch das ehrliche Interesse an ihrem Leben außerhalb Italiens.

"Wo genau kommst du eigentlich her?" Als ob das eine Rolle spielen würde… Ganz gleich, wo sie her kam, sie würde nach ihrem Urlaub definitiv in ihre Heimat zurückkehren. Auch, wenn er gar nicht wissen wollte, wie viele Kilometer sie in wenigen Tagen trennen würden, wollte er nicht unhöflich erscheinen.

"Ich komme aus England, ich lebe und arbeite am Rande Londons." London, also auch eine Touristenstadt…

"Und was machst du beruflich?" Sie setzte ihr Weinglas ab, an dem sie gerade genippt hatte, und antwortete ihm. "Ich arbeite für die Zeitung Timeless. Ich schreibe meine eigene Kolumne."

Marco war schon jetzt beeindruckt. Sie schien perfekt zu sein. Und obwohl er eigentlich niemand war, der nur auf das Eine aus war, so konnte er die Gedanken an einen möglichen, körperlichen Kontakt zu ihr nicht verdrängen. Zu sehr hatte sie sich bereits in seine Gedanken gebrannt und würde ihn solange um den Versand bringen, bis sie abreiste und er sich langsam wieder daran gewöhnen konnte, dass sie fort war und er sie so schnell nicht mehr wiedersehen würde.

Gemeinsam verbrachten sie einen wundervollen Abend. Sie aßen leckeres, einheimisches Essen, tranken genüsslich ihren Wein, der anschließend von einigen Cocktails abgelöst wurde und lachten über alles Mögliche. Erst, als der Mond bereits den Himmel und das Meer erleuchtete, brachen sie auf.

Sie unternahmen einen Spaziergang am Meer und sprachen über Gott und die Welt.

Während sie so nebeneinander her liefen hatte Marco das Gefühl, dass auch Olivia ihn anziehend fand. Manchmal berührte sie ihn wie zufällig am Arm, sie erzählte ihm Persönliches und Peinliches, was wohl am erhöhten Alkoholpegel lag und sah ihn mit einem Funkeln in den Augen an, das er nicht so recht deuten konnte. In ihrem Blick lag etwas flehendes, als würde sie ihm sagen wollen: Bitte, lass meinen Urlaub unvergesslich werden.

Die Worte verebbten und das Schweigen hielt Einzug. Marco musste das dringend unterbinden, sonst kam sie womöglich noch auf die Idee, sich auf den Heimweg zu machen. Dabei wollte er sie doch noch gar nicht gehen lassen. Er war sich so sicher, ihre Zeichen richtig gedeutet zu haben…

"Möchtest du noch etwas von Tropea sehen? Es gibt hier noch einige Stellen, die die Touristen ohne einheimische Hilfe nur selten finden."

Verschmitzt sah er sie an, ein freches Schmunzeln umspielte seine Lippen, wie sie im Mondlicht erkennen konnte.

Lag sie richtig mit ihrer Vermutung? Er tat so geheimnisvoll, hatte er etwa ganz bestimmte Absichten? Oder bildete sie sich das nur ein, weil sie tief im Inneren eine Hoffnung hegte, vor der sie auch ein wenig Angst hatte? War sie zu schüchtern oder würde sie sich trauen, wenn er sie wollte?

"Ja, gerne! Wann hat man denn schon mal eine ganz persönliche Führung durch Tropea?" Sie lachte und beschloss, die Dinge auf sich zukommen zu lassen. Sie würde schon das Richtige tun, und wenn Marco sich unangemessen verhalten sollte, würde sie sich schon zu wehren wissen.

"Gut, dann komm. Hier lang." Entschlossen nahm er sie bei der Hand und zog sie vom Strand weg bis zu einem kleinen Weg, der sehr bald links und rechts von kleinen Bäumen und Sträuchern gesäumt war.

Marco war sich nun sicher, einen Punkt bei ihr gelandet zu haben. Es schien ihr nichts auszumachen, Hand in Hand mit ihm durch einen ihr noch recht fremden Ort zu laufen, obwohl sie ihn erst seit kurzer Zeit kannte.

Ihre Haut fühlte sich so weich an, wie er es sich vorgestellt hatte. Sie hatte schmale, zarte Hände denen man nicht ansah, dass sie viel schrieben und somit ständig in Bewegung sein mussten. Was sie mit ihren Händen wohl sonst noch so anstellen konnte?

Zum Glück war es schon so dunkel, dass sie die erneute Ausbuchtung in seiner Hose nicht sehen konnte. Und selbst, wenn sie darauf aufmerksam würde, so würde es ihm nur die Bestätigung geben, dass sie sich auch körperlich für ihn interessierte.

Die Wärme, die ihre rechte Hand umschloss, fühlte sich irgendwie vertraut an. Sie verspürte Sicherheit und bekam so neuen Mut, etwas zu wagen, wozu sie sonst viel zu schüchtern und vorsichtig gewesen wäre. Sie hoffte, dass er ihren Traum wahr werden und diese Wärme auch auf den Rest ihres Körpers verteilen würde.


Ti amo - Trilogie

Подняться наверх