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1.2.1 Zum Begriff der „Strategie“

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Die Begriffe „Strategie“ und „strategisches“ Handeln werden in der aktuellen Managementliteratur geradezu inflationär verwendet. Oftmals bleibt aber die Frage offen, worin der Kern strategischen gegenüber nicht-strategischen Handelns besteht. Soll von einem Strategischen Human Resource Management gesprochen werden, so ist demnach zunächst zu klären, was mit dem Begriff der „Strategie“ ausgesagt werden soll.

Als drei zentrale Merkmale strategischer Entscheidungen lassen sich benennen61:

Langfristigkeit Strategische Entscheidungen weisen eine hohe zeitliche Reichweite auf und entwickeln damit eine hohe Bindungswirkung. Sie versuchen nicht nur Antworten zu finden auf aktuelle Problemlagen sondern beziehen langfristige Ziele und Fragen mit Grundsatzcharakter mit ein.

Ganzheitlichkeit Strategische Maßnahmen betreffen weite Teile eines Unternehmens. Sie sind nicht als isolierte Eingriffe zu verstehen, sondern vielmehr beziehen sie alle wesentlichen Voraussetzungen mit ein, die zur Erreichung des langfristig angestrebten Zieles von Bedeutung sind.

Selektivität Eine strategische Maßnahme beruht auf einer Wahlentscheidung. Unter Beachtung wirtschaftlicher, politischer, sozialer und ethischer Prämissen ist aus verschiedenen Alternativen diejenige auszuwählen, die dem Erreichen des Langfristzieles am dienlichsten ist. Die Ressourcen des Unternehmens werden entsprechend der gewählten Alternative ausgerichtet.

Strategisches Handeln lässt sich zudem einordnen in ein Schema mehrerer Ebenen des unternehmerischen Handelns. Unter den verschiedenen in der Literatur verwendeten Klassifikationen tritt die Dreiteilung in eine normative, eine strategische und eine operative Ebene der Unternehmensplanung und des Managementhandelns besonders hervor.62 Auf der normativen Ebene spielt sich die Grundsatzplanung des Unternehmens ab. Themen wie Unternehmenskonzeptionen oder Unternehmenszweck und die Frage von Unternehmensphilosophie und Leitbild sind auf dieser Ebene anzusiedeln. Die strategische Ebene dient in der schon dargestellten Weise der langfristigen, mit Zielen verknüpften Umsetzung der normativ formulierten Grundlinien. In diesem Sinne kann unter Strategie die „unternehmenspolitische Handlungsorientierung“63 eines Unternehmens verstanden werden. Auf der operativen Ebene schließlich werden innerhalb eines kurzfristigen Planungshorizonts die notwendigen konkreten Maßnahmen des unternehmerischen Handelns angesiedelt.

Sollen Unternehmen – und damit auch Krankenhäuser – strategisch geführt werden, so kann auch auf eine strategische Ausrichtung des Personalmanagements nicht verzichtet werden. Doch gerade im Bereich der Personalwissenschaft und der Personalarbeit besteht ein Nachholbedarf, da dort oftmals den strategischen Fragen zu wenig Beachtung geschenkt wurde und wird: „Das strategische Personalmanagement ist zum ‚missing link’ jeder strategischen Führung geworden.“64

Beziehungswirklichkeit im Personalmanagement des christlichen Krankenhauses - Proprium und strategischer Erfolgsfaktor

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