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Michael musste mit seinem Fahrrad ziemlich abrupt abbremsen, um den Mann nicht anzufahren, der da mitten auf dem Gehweg stand.

"Pass doch auf!", knurrte dieser mürrisch.

"Entschuldigung!"

Einen Augenblick lang begegneten sich ihre Blicke und der Junge erschrak unwillkürlich. Der Mann war hochgewachsen und sehr schlank, was noch dadurch unterstrichen wurde, dass er einen enganliegenden dunkelgrauen Mantel trug. Sein Gesicht war von ungesund wirkender Blässe. Als er den Jungen ansah, zuckte unterhalb des linken Auges ein Muskel. Aber das war gar nicht das eigentlich Erstaunliche. Das waren die Augen. Jedenfalls für den Jungen. Diese Augen schienen ihn geradezu zu durchbohren. Eine fast hypnotische Kraft ging von ihnen aus und verhinderten, dass Michael sich abwandte.

Auf einmal war dem Jungen klar, dass er diesen Mann nicht mochte. Er konnte nicht sagen, weshalb eigentlich. Es war einfach so.

"Ist noch was?", fragte das Bleichgesicht.

"Nein, Sir!", stammelte Michael.

"Warum glotzt du mich dann so an?"

Dem Jungen fiel auf, dass der Mann Handschuhe trug, obwohl es gar nicht so kalt zu sein schien, dass das nötig war.

Der Mann ging an dem Jungen vorbei, und die Stufen hinauf. Michael konnte nicht anders, als hinzusehen, denn das waren die Stufen, die zu ihrer Wohnung führten.

Seine Mum schien den Mann zu erwarten. Jedenfalls stand sie plötzlich in der offenen Haustür.

"Tag, Mrs. Tierney!", sagte der Mann.

Sie schien sich nicht sehr über den Besuch zu freuen.

"Was wollen Sie?", fragte sie gereizt.

"Ich will mich nur erkundigen, ob Sie sich meinen Vorschlag überlegt haben!"

Sie nickte. Und dann sah sie ihren Sohn mit dem Fahrrad. Der bleiche Mann drehte sich halb herum und verzog das Gesicht zur schwachen Ahnung eines Lächelns.

"Ihr Junge?", fragte er. Sein Mund wurde breiter. Sie brauchte gar nichts zu sagen. Er wusste, dass es ihr Junge war.

"Ich habe es mir überlegt", sagte sie. "Ich bin einverstanden."

"Das freut mich. Auch für Ihren Jungen! Für ihn ganz besonders - wenn Sie verstehen, was ich meine!"

"Es gibt da allerdings noch ein Problem", sagte sie.

"So?"

"Nicht hier!"

Sie gingen ins Haus, aber Michael hatte kein gutes Gefühl dabei, seine Mutter mit diesem Mann allein zu wissen.

Wenig später kam er wieder ins Freie und schloss die Tür hinter sich. Mum kam nicht heraus. Der Mann blickte sich zu beiden Seiten um und lief dann zu seinem Wagen, den er am Straßenrand abgestellt hatte. Es war ein Porsche.

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