Читать книгу Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #4 - Fünf Krimis in einem Band - A. F. Morland - Страница 45

39

Das Gebilde der Fulton-Gang fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Der Fall war abgeschlossen. Wer die Waffen bekommen sollte, musste erst noch entschieden werden.

Eigentlich hatte Jack O'Reilly vorgehabt, Julie Coburn persönlich vom erfolgreichen Abschluss des Falles Bericht zu erstatten. In Las Vegas. Mit einer hohen Spesenrechnung.

Doch plötzlich überlegte er es sich anders. Er lamentierte und wies auf die Verletzung hin, die ihm angeblich so schwer zu schaffen machte. Die Flugreise nach Las Vegas wäre für ihn eine Strapaze, und niemand könnte und dürfte das von ihm verlangen, nachdem er sich in diesem Fall so sehr engagiert hatte. Er wollte lieber in Chicago bleiben, um die Verletzung auszukurieren.

Der Anwalt und seine Frau durchschauten ihn nicht sofort.

Sie schöpften nicht einmal Verdacht, als Butch sich aus freien Stücken eine Krawatte um den Hals band und sich in seinen Wagen setzte, um einen kleinen Stadtbummel zu machen.

Erst der Geruch des neuen Rasierwassers und der vielen Sprays, der nach Butchs Abgang im Haus zurückblieb, brachten Carol und Tony Cantrell auf die richtige Spur.

Zwanzig Minuten nach seiner Abfahrt von Western Springs klopfte Butch mit einem breiten Grinsen an eine Tür.

Die Tür ging auf.

„Na, Franca Baby? Hast du inzwischen dein Bad genommen?“

Franca Corleone schenkte ihm ein vielversprechendes Lächeln.

„Ich bin blitzsauber. Komm doch herein.“

Butch kam der Aufforderung sofort nach.

„Sag mal, wie heißt du eigentlich?“, fragte Franca. Sie trug ein Kleid, das leicht zu öffnen war, wie Butch fachkundig feststellte.

„Jack.“

„Leg doch ab, Jack.“

„Du musst sehr vorsichtig mit mir umgehen“, sagte er, nachdem er abgelegt hatte und auf der Couch saß.

„Wieso?“, hauchte Franca an seinem Ohr. Es gefiel ihm, wie ihn ihr Atem kitzelte. „Warst du denn noch nie mit einem Mädchen zusammen?“

„Doch.“

„Aber?“

„Es ist das erste Mal, dass ...“

„Was, Jack? Was? Sag es ungeniert.“

„Es ist das erste Mal, dass ich dabei einen Schulterverband trage“, sagte Butch grinsend.

Sehr bald schon fand er Gelegenheit zu beweisen, dass er sich unter ihren pflegenden Händen schnell erholte.

Vier Tage später trudelte in Western Springs eine Ansichtskarte ein. Aus Miami Beach. Unterschrieben von Mrs. und Mr. Rollins. Und auch die kleine Sally hatte mit ungelenken Buchstaben ihren Namen unter die herzlichen Grüße aus Miami Beach gemalt.

ENDE