Читать книгу Sammelband 6 Krimis: Tödlicher Rachefeldzug und andere Krimis für Strand und Ferien - A. F. Morland - Страница 46
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IM MORGENGRAUEN DES folgenden Tages umstellten wir einen Bungalow im Norden von Albany. Die Notiz, nach der wir suchten, war von den Erkennungsdienstlern im Labor sichergestellt worden. Der Zettel hatte zerknittert unter dem Fahrersitz von Nolans Wagen gelegen. Anhand des Kennzeichens war es für uns natürlich ein Leichtes gewesen, den Halter herauszufinden.
Offenbar war der Killer felsenfest davon überzeugt, dass ihn niemand hatte sehen können.
Der Mann hieß Richard Darryl und war alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Er war ein paar Mal wegen Drogenhandels und Körperverletzung angeklagt gewesen. Aber diesmal ging es um Mord.
Auf Jays Signal hin stürmten wir das Haus.
Wir hatten schusssichere Kevlar-Westen angelegt. Bei einem Mann von Darryls Kaliber musste man auf Nummer sicher gehen.
Außer Milo und mir waren natürlich auch Jay und Leslie an diesem Einsatz beteiligt. Dazu noch etliche Männer und Frauen aus den Reihen des County Sheriffs.
Ich trat die Tür ein, Milo stürmte voran. Die anderen folgten uns. Systematisch nahmen wir uns Zimmer für Zimmer vor.
Darryl schien mit unserem Auftauchen nicht gerechnet zu haben.
Wir fanden ihn im Schlafzimmer.
Milo war als erster dort. Er ließ die Tür zur Seite fliegen und hob die Waffe.
Im selben Moment griff Darryl zu der Waffe auf seinem Nachttisch, eine MPi vom Typ Uzi, die auch einhändig geführt werden konnte. Es blieb im keine Zeit, die dicke Brille aufzusetzen, die er daneben abgelegt hatte.
Darryl feuerte sofort und ohne zu zielen. Die Uzi knatterte los. Er schwenkte die Waffe einmal herum.
Mindestens ein Dutzend Kugeln trafen Milo mitten in die Brust – dort hin, wo er zum Glück durch die Kevlar-Weste gut geschützt war. Die Wucht der Geschosse riss ihn nach hinten und ließ ihn gegen den Türpfosten prallen. Sein eigener Schuss kam um den Bruchteil einer Sekunde später und wurde dementsprechend verrissen. Er ging in die Wand und riss ein daumendickes, mehrere Zentimeter tiefes Loch in die Wand.
Darryl rollte sich seitwärts aus dem Bett und feuerte Richtung Tür. Ich zuckte zurück in Deckung. Das MPi-Feuer ging in den Türrahmen und ließ das Holz splittern. Er rappelte sich auf, während ich mit zwei Schritten ins Zimmer stürmte.
„Waffe weg! FBI!“
Darryl hob die Waffe auf Kopfhöhe.
Ich feuerte, ehe er die Uzi erneut losknattern lassen konnte und traf ihn in die Schulter. Er taumelte. Blut durchtränkte den Pyjama. Aus der Uzi lösten sich zwei Schüsse, die in den Boden krachten. Darryl machte einen Satz, krümmte sich und sprang mit dem Rücken zuerst durch das Fenster. Glas splitterte.
Ich setzte nach und richtete die Waffe auf ihn.
Er lag auf dem Rasen inmitten von Glassplittern. Die Uzi hielt er noch immer fest umklammert. Er wollte die Waffe erneut empor reißen, aber die beiden Deputies des County Sheriffs, die mit der Waffe in der Hand aus ihrer Deckung gekommen waren, ließen ihn erkennen, dass jeder weitere Fluchtversuch sinnlos war.
„Das Spiel ist aus“, sagte ich. „Ich verhafte Sie wegen Mordes an Rita Greedy und kläre Sie jetzt über Ihre Rechte auf...“
Die beiden Deputies entwaffneten Darryl wenig später, legten ihm Handschellen an und riefen den Notarzt.
Jay und Leslie kümmerten sich derweil um Milo.
„Wie geht es?“, fragte ich, als ich mich wenig später zu ihm umdrehte.
Er rang immer noch nach Luft und betastete seinen Brustkorb. Das Kevlar-Gewebe hatte die Kugeln der MPi aufgefangen und daran gehindert, ins Körperinnere einzudringen. Trotzdem war die Krafteinwirkung immens. Vergleichbar mit ein paar heftigen Tritten oder Schlägen.
„Wenn er mit einer 45er geschossen hätte, wären meine Rippen jetzt wohl gebrochen“, meinte er. „Aber die kleinkalibrigen Projektile, die eine Uzi verschießt, werden mich wohl nur ein paar Wochen grün und blau aussehen lassen....“ Er atmete tief durch.
Jay half ihm auf.