Читать книгу Sammelband 6 Krimis: Tödlicher Rachefeldzug und andere Krimis für Strand und Ferien - A. F. Morland - Страница 47

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DARRYL ERWIES SICH in den nächsten Tagen gegenüber der Staatsanwaltschaft als sehr aussagebereit. Er bekannte sich für schuldig, den Mord an Rita Greedy begangen zu haben und nannte seine Auftraggeber in der Drogenmafia von Albany, was ihm eine Anklage wegen Mordes zweiten Grades einbrachte, sodass er nicht befürchten musste, zum Tode verurteilt zu werden.

Das APD nahm in den folgenden Tagen einige Verhaftungen vor, was dazu führte, dass sich weitere Kronzeugen zur Verfügung stellten. Auch die beiden Attentäter, die den Anschlag auf die Diskothek „Temple of Luxor“ in Kingston verübt hatten, wurden nun auf einmal sehr kooperationsbereit. In der Presse sprach man vom größten Schlag, der der Polizei von Albany je gegen den lokalen Drogenhandel gelungen sei.

Ein ebenso großes Medienecho fand natürlich die Festnahme des sogenannten 87er Monsters. Bis auf den Mord an Rita Greedy konnten Rachel Paldren sämtliche Morde der Serie nachgewiesen werden.

Anlässlich ihrer Anhörung vor der Grand Jury in Albany, bei der Milo und ich als Zeugen geladen waren, trafen wir auch Jeannie McNamara wieder.

„Streng genommen steht die Falsche vor Gericht“, sagte sie. „Denn die Taten beging sie immer dann, wenn die Persönlichkeit ihres verstorbenen Bruders die Kontrolle über sie hatte.“

Jeannie berichtete uns Einzelheiten über das bizarre Doppelleben, das Rachel Paldren geführt hatte. „Sie hat wirklich zwei Leben geführt. Sie hat es sogar hinbekommen, dass ihr Bruder James eine eigene Sozialversicherungsnummer bekam. Und alles begann mit dem Sprung einer Selbstmörderin, die ihre Kinder mit in den Tod nehmen wollte.“

„Rachel Paldrens Mutter kann man ebenso wenig vor Gericht stellen wie James“, gab ich zu bedenken.

Jeannie nickte. „Aber Rachel gehört auch nicht vor ein Gericht, sondern in eine Klinik, wo man ihr helfen kann.“

„Die Frage ist nur, ob die Grand Jury das auch so sieht.“

„Selbst wenn nicht – im Prozess wird man an ihrer Unzurechnungsfähigkeit nicht vorbei kommen. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass sich noch weitere Persönlichkeiten von Rachel abgespalten haben. Sie sind nur nicht so stark wie James. Aber das war bei diesem Krankheitsbild auch nicht anders zu erwarten.“

„Hat mich übrigens gefreut, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, Jeannie.“

„Ganz meinerseits.“

„Vielleicht laufen wir uns ja mal wieder über den Weg.“

„In nächster Zeit wird das wohl kaum der Fall sein, Jesse.“

„So?“

„Nachdem dieser Fall mir endlich nicht mehr auf der Seele liegt, habe ich mich entschlossen, die Praxis in Albany aufzugeben und einen Dozentenjob in Berkeley anzunehmen. Aber wer weiß...“

ENDE