Читать книгу Eifersucht, Tränen und letzter Wunsch: 5 Arztromane - A. F. Morland - Страница 44
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Оглавление„Ich habe meinen Bruder angerufen“, erzählte Dr. Berger tags darauf Katja Stemmle. Er hatte graue Schatten unter den Augen, sah müde und unausgeschlafen aus. „Wir haben uns verabredet, haben uns getroffen und haben fast die ganze Nacht miteinander geredet.“
Ihr Blick erforschte sein Gesicht.
„Ich hoffe, Sie erzählen mir das nicht bloß, Alfred.“
„Ich würde Sie nie belügen, Katja.“
„Nein, das würden Sie nicht.“ Sie nickte schwach. „Vor allem nicht in der Situation, in der ich mich befinde.“
Ihm gab es einen Stich.
„Haben Sie sich mit Torsten ausgesprochen?“, wollte Katja wissen.
„Ja“, antwortete der Oberarzt.
„Haben Sie sich mit ihm versöhnt?“
„Auch das“, sagte Dr. Berger.
Katja atmete erleichtert auf.
„Danke, Alfred. Es macht mich sehr glücklich, dass Sie mir meinen letzten Wunsch erfüllt haben.“
Er sah sie verständnislos an.
„Warum? Es könnte Ihnen doch eigentlich egal sein, ob Torsten und ich ...“
„Es ist mir nicht egal“, fiel sie ihm ins Wort. „Weil Sie mir nicht egal sind.“ Ihre fieberheißen Finger berührten seine Hand, und so etwas wie Zufriedenheit breitete sich über ihr wächsernes Gesicht.
Dr. Berger musste mehrmals schlucken, ehe er weitersprechen konnte.
„Ich bin Ihnen unendlich dankbar, dass Sie mich zu diesem Schritt gedrängt haben, Katja. Rückblickend kann ich nicht begreifen, wie ich auf meinen Bruder so lange böse sein konnte. Das Schicksal wollte nicht, dass ich mit Marlene Heyer zusammenkomme. Es wollte, dass Marlene in Genf ihr Glück findet, und es bediente sich Torstens, um die Weichen entsprechend zu stellen.“ Der Oberarzt streichelte die Hand der todkranken Pflegerin. „Torsten hat sich geändert. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist. Mein Bruder ist merklich ruhiger geworden. Er hat jetzt eine feste Partnerin, bei der es ihm nicht schwerfällt, treu zu sein, war wohl all die Jahre rastlos auf der Suche nach der richtigen Frau gewesen, und die scheint er nun endlich gefunden zu haben.“
Katja fielen die Augen zu.
„Es wendet sich alles zum Guten, das ist schön“, flüsterte sie. Dann schlief sie.