Читать книгу ZORA - A. J. Benada - Страница 6
IV
ОглавлениеDer Brand war gelöscht.
Eine eigenartige Stille legte sich über das gesamte Dorf.
Oder zumindest über das was davon übrig geblieben war.
Die Überlebenden sahen sich um.
Es glich einem einzigen Haufen Asche. Nur wenige Häuser standen noch.
Zora war am Ende ihrer Kräfte. Sie fühlte sich todmüde, ihr schmerzte alles und obendrein war ihr schlecht vom Gestank der vielen Toten.
Amon, dachte sie. Wo ist er?! Ich muss ihn suchen!
Jemand half ihr auf.
Mit wackeligen Beinen stolperte sie durch die Straßen. Vergeblich, Amon war nicht aufzufinden.
Irgendwann gab Zora auf und kehrte zu ihrem zerstörten Haus zurück.
Dort, bei den Trümmern, fand sie ihn schließlich.
Er war tot.
Als sie ihn sah, blieb ihr das Herz stehen.
Für eine Sekunde, oder zwei.
Sie eilte zu ihm und fiel vor ihm auf die Knie.
'Nein, nein' flüsterte sie.
Sie versuchte das Unmögliche zu begreifen.
'NEIN!' schrie sie den verrauchten Himmel an. 'NEEEEIN!!'
Wieso hatter er sie verlassen? Sie nahm sein Gesicht in ihre zitternden, blutigen Hände, schloss die Augenlider und küsste noch einmal, zum letzten mal seinen Mund.
Dann weinte sie lange, weinte um ihren Liebsten.
Jemand rief ihren Namen.. Aber sie antwortete nicht. Sie wollte nichts hören, niemanden sehen. Nie mehr sprechen. Sie wollte nur weinen. Und schlafen, für immer schlafen.
'Zora!'
Die Stimme war nun deutlich näher. Sehr nah. Genauer gesagt, direkt an ihrem Ohr.
Jemand hatte sich zu ihr heruntergebeugt.
'Lass mich allein' schluchzte Zora, das tränenüberströmte Gesicht zu Boden gerichtet.
'Ich bin Baba, die Dorfälteste und ich gebe dir einen Rat, mein Kind. Lass es nicht zu, dass endlose Trauer dein Herz verdirbt. Es wird deinen Amon auch nicht wieder zurückbringen.'
Zora hielt ihren Kopf gesenkt.
Noch immer kämpfte sie mit den Tränen, doch schließlich versiegten auch sie für einen Moment.
Die Frau tat einen Schritt von ihr ab.
'Komm her.'
Ihre knarzende Stimme lies Zora aufblicken.
'Na komm, lass mich kurz dein Gesicht anschauen, meine Kleine.'
Langsam legte die alte Frau mit ihren langen, faltigen Fingern das Gesicht des jungen Mädchens von einer Seite auf die andere. Dann runzelte sie die Stirn und sah tief in Zora's haselnussbraune Augen.
'Ahhh ja', krächzte sie.
'Wusst ich's doch.' Baba gackerte leise vor sich hin.
'Was meint ihr, Alte? Was wollt ihr damit sagen?!' Zora schlug ihr die Hand weg und stieß hastig von der buckeligen Kreatur zurück.
Das Gegacker verflog schlagartig. Langsam hob Baba den Kopf. Sie sah das Mädchen sehr lange an. Ihre Miene war auf einmal toternst.
'Du - ' flüsterte sie mit einer Stimme, die bis in die tiefsten Ritzen von ganz Anthalia zu dringen schien,
' -- Du bist eine legendäre Kriegerin.'