Читать книгу Die brennende Giraffe - Achim Goldenstein - Страница 10

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Kapitel 2

Über die zu oft gesehene Kommissarin im sonntäglichen Prime-Time-Krimi der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland hätte sich Elisa für gewöhnlich furchtbar echauffiert. Sie kann die herablassende Art zu Ermitteln noch weniger leiden als die arrogante Schauspielerin selbst. An diesem Abend aber wird ihre Abneigung überflügelt von Gleichgültigkeit. Gedankenverloren steht Elisa am Fenster und sieht hinunter auf die regennasse Straße. Ihr Blick folgt den an der Fensterscheibe hinabrinnenden Regentropfen. Die Wasserperlen brechen das Licht der flackernden Neonreklame an der Häuserfront der anderen Straßenseite und streuen es. Hunderte kleiner Lichtstrahlen spiegeln sich in Elisas Augen.

Ihre Wohnung liegt im zweiten Stock eines Mehrparteienhauses mit rot geklinkerter Fassade. Im Erdgeschoss befindet sich eine Bankfiliale. Die Namen der Menschen in der Etage oberhalb ihrer Wohnung kennt sie nicht, nicht einmal von den Briefkästen im Hausflur. Die Nachbarn in derselben Etage haben einen nervtötenden Hund, und Elisa siezt das ältere Ehepaar auch nach sieben Jahren noch. Und erst heute fällt ihr auf, dass die Werbetafel ein blaues Licht wirft.

Das Getöse eines anfahrenden Lastwagens lässt die Decken und die Wände vibrieren und reißt sie aus ihrer Lethargie. Sie nimmt die Fernbedienung vom Wohnzimmertisch, die zwischen Weinglas und einer Schale mit Kräckern liegt. Als sie das Programm umschaltet, informiert sie ein Mittfünfziger mit Dialekt darüber, dass die Wettervorhersage für den morgigen 26. September keine einzige Sonnenstunde verspricht. Elisa bringt den Fernseher zum Verstummen und lässt die Fernbedienung auf den Boden fallen. Sie lümmelt sich auf das Sofa und hebt die Beine, die sie hoch über die Lehne ausstreckt. Mit ihren nackten Füßen ertastet sie die kalte Wand, die sie vor Monaten hat streichen lassen. Das blasse Grün hat eine Freundin ausgewählt, der sich Elisa in Sachen Renovierung anvertraut hat. Eigentlich hätte an dieser Stelle längst ein Bild hängen sollen. Die kryptische Fotografie einer Metropolenskyline soll dem Raum Glanz und ihren Träumen Aufwind verleihen, doch das Kunstwerk liegt seit längerer Zeit zusammen mit angebrochenen Farbeimern und Teppichresten im unaufgeräumten Wirtschaftsraum – allein wegen des simplen Fehlens eines handelsüblichen Nagels. Einmal mehr nimmt sich Elisa vor, gleich morgen eine Packung Nägel zu kaufen.

Hin- und hergerissen zermartert sich Elisa den Kopf, wie sie sich entscheiden soll. Sie schwenkt das Glas und betrachtet den Riesling vom St. Urbans-Hof, als könnte ihr der edle Wein die Entscheidung abnehmen.

Am darauffolgenden Morgen fährt Elisa mehr aufgekratzt als aufgewühlt ins Büro. Sie hat trotz nur weniger Stunden Schlaf auffallend gute Laune. Dieser Umstand fällt, wie auch alle anderen Umstände, allerdings keinem ihrer Kollegen auf. Sie ist schon zufrieden, wenn jemand den Kopf hebt und einen Guten Morgen wünscht.

Sie begibt sich an ihren Arbeitsplatz, startet den Rechner und schreibt eine E-Mail an die Personalabteilung, in der sie für die kommende Woche aus familiären Gründen Urlaub anmeldet. Dann kramt sie einen braunen Umschlag hervor, der eine rätselhafte Einladung enthält. Elisa ist weniger über deren Inhalt erstaunt als darüber, dass er nicht per Post zugestellt wurde. Der Umschlag lag vor ein paar Tagen plötzlich auf ihrem Schreibtisch. Seitdem ringt sie tagein, tagaus mit der Frage, ob sie es tun oder bleiben lassen soll. Das Kuvert beinhaltet eine handgeschriebene Karte. Absenderangaben sind nicht zu finden, doch die Handschrift verrät Elisa den Verfasser. Säuberlich untereinander steht:


N 53 17.617 E 007 13.787

2 Stunden vor dem nächsten Neumond

Hab 168 Stunden im Gepäck


Als sie gestern Abend die Weinflasche leer getrunken hatte, war ihr Entschluss gefasst, ihn wiedersehen zu wollen. Sie sehnt den Tag herbei, auf die idyllische Plattform einer verlassenen Bohrinsel unmittelbar hinter dem Nordseedeich zurückzukehren. Dabei wird es nicht Tag sein, sondern Nacht. Will sie pünktlich zum genannten Zeitpunkt erscheinen, wird sie um etwa anderthalb Stunden nach Mitternacht den Treffpunkt erreichen müssen.

*

Der große schwarze Hund kneift die Augen zusammen, als ihn eine neuerliche Böe des zunehmenden Nordwestwindes mit feinkörnigem Sand piesackt. Aus der Ruhe kann es ihn nicht bringen. Stoisch liegt er seit Stunden auf den ausgetretenen Holzbohlen vor der leer geräumten Terrasse des Restaurants, dessen blaue Fensterläden allesamt geschlossen sind. Träge beobachtet das Tier die beiden Arbeiter des örtlichen Bauhofes, wie sie das urige und sehenswerte Strandareal winterfest machen. Tische, Bänke, Markisen, Papierkörbe, Informationstafeln, Holzdekorationen und jedes andere Utensil, das den kommenden Herbst- und Winterstürmen Angriffsfläche bietet, werden auf einem LKW verstaut oder in die Innenräume der wenigen Gebäude gebracht. Noch vor Zweiwochenfrist war die Mehrzahl der Plätze des Le Bleu Dans L’oeil Nord von einer Vielzahl Erholung suchender Badegäste belegt. Insbesondere an den Wochenenden des warmen Spätsommers gab es an den blau gefärbten Holztischen und den schwarz lackierten Bänken kaum einen Platz zu erhaschen. Nicht nur bei Touristen und Einheimischen, sondern weit über die Region hinaus, ist die Gaststätte besonders für den geräucherten Adour-Wildlachs bekannt, der mit einer hausgemachten Sauce Choron serviert wird. Das Geheimnis der Soße liegt in einer zusätzlichen Prise Chili und weniger Tomatenmark. Das Restaurant bezieht die seltene Fischdelikatesse seit jeher von Familie Barthouil, deren Rezept das zwanzigstündige Räuchern in Erlenholz ein offenes Geheimnis im gesamten Departement ist.

Das beschauliche Lokal ist leicht auszumachen. Auf dem Weg zum Strand ist es das letzte und obendrein einzige Gebäude in der spärlichen Häuserreihe mit einer weiß gestrichenen Holzbalustrade. Deren kleine, keinen Meter hohe Säulen verleihen dem Restaurant etwas Würdevolles und heben es ab von den Nachbarhäusern, zumeist Pensionen und Souvenirläden. Im Obergeschoss ist während der Saison ein Hotelbetrieb untergebracht. Die wenigen, individuell eingerichteten Zimmer verfügen über einen seitlichen Meerblick. Nun sind sie, wie das darunterliegende Restaurant, für die Winterpause eingepackt. Die Betten sind abgezogen, Wasser und Heizung wurden abgestellt. Erst nach dem Osterfest im kommenden Jahr wird den Dingen neues Leben eingehaucht werden. Der lang andauernde und sonnenreiche Sommer bescherte bis in die zweite Septemberhälfte hinein viele Gäste. Der traditionelle Saisonabschluss zum Erntedanktag, dem »jour d‘action de gârce«, fiel allerdings ins sprichwörtliche Wasser des unaufhörlichen Regens. Seither hat ein ungemütlicher und ungewohnt kühler Herbst Einzug gehalten.

Dem Hotelbetrieb zugehörig sind außerdem vier der etwa zwanzig kleinen, am Strand gelegenen Backsteinbungalows. Diese sind nur mit dem Nötigsten ausstaffiert. Dass sie derart spartanisch ausgestattet sind, macht sie so exklusiv. Sie verfügen zwar über Fließendwasser, allerdings gibt es weder Strom noch Heizung. Letztere ist in der Hauptsaison von Juli bis Anfang September ohnehin weniger vonnöten. Lediglich auf gusseisernen Holzöfen lassen sich bei Bedarf Wasser erhitzen oder Essen erwärmen. Trotzdem sind die Bungalows nicht nur bei genügsamen und anspruchslosen Gästen, meist Alternative und Individualisten, überaus beliebt. Auch ein gut hundertfünfzig Meter entferntes, abseits gelegenes Blockhäuschen gehört dazu. An der Front ist ein Schild aus mit Muscheln gefertigten Buchstaben angebracht. Darauf steht der Name Nénuphar. Über Elektrizität verfügt es ebenfalls nicht. Dafür ist es, den Zimmern in der Hoteletage gleich, ausgestattet mit Bademänteln, Handtüchern und Toilettenartikeln. Sogar über eine holzofenbeheizte kleine Sauna verfügt es an der Außenseite. Eine weitere Annehmlichkeit ist ein mit Büchern prall gefülltes Regal.

Bevor die Bungalows vor vielen Jahren gefliest, isoliert, vertäfelt und zu kleinen Ferienappartements umgebaut wurden, fungierten sie als Geräteschuppen und Remisen, in denen die Fischer ihre Netze, Seile, Segel, Reusen und anderen Fischereibedarf den Winter über lagerten. Die nah an der wüsten Brandung des Ozeans gelegenen Häuschen werden regelmäßig bereits vierzehn Tage vor Saisonschluss nicht mehr vermietet und für die kühlere Jahreszeit vor Wind und Wellen gesichert. Einzig das kleine Blockhäuschen bleibt für dessen Besitzerin auch den Winter über zugänglich.

*


Trotz der schmalen Schutzbrille, die Elisa trägt, blendet das grelle ultraviolette Licht der Solarium-Glasröhren. Ihr Pupillenreflex kann den Lichteintritt nicht vollständig verhindern. Sie muss es in Kauf nehmen, ist sie doch der Meinung, die viele Zeit im Büro und die wenige in der Sonne hätte ihre Sommerbräune zu sehr ausgeblasst. Sie möchte vital und lebendig daherkommen, wenn sie ihm begegnet. Deshalb wird sie gleich nach Büroschluss ihren Friseur aufsuchen, um die Spitzen schneiden und den Ansatz blondieren zu lassen. Im Anschluss hat sie einen Termin zur Maniküre vereinbart.

Die linke Hand legt sie zum Schutz über ihre Augen. Vier Finger der Rechten und ein abgespreizter Daumen behüten, weniger zum Schutz, dafür mehr zum Selbstgefallen, ihre Scham, die, wie sie mit Daumen und Handballen ertastet, eine Rasur nötig hätte. Im Takt zum gleichmäßigen Gesumme des Ventilators des Belüftungsgebläses bewegen sich Mittel- und Zeigefinger ihrer Hand zunächst behände zwischen den äußeren, bevor sie geübt die inneren Schamlippen teilen. Dort verteilen die Fingerkuppen den feuchten Ertrag ihrer Erregung flink und wendig. Besonders über ihre Klitoris. Zwischendurch lässt sie immer wieder Finger um Finger in den heißen und schlüpfrigen Schoß eintauchen. Elisas Atem wird schneller, und als sie zum Höhepunkt kommt, streckt sie die Beine von sich, spannt die Bauchmuskulatur an und unterdrückt einen Aufschrei.

Als ihre Atmung die Regelmäßigkeit zurückerlangt, meint sie, im Summen des Gebläses eine vertraute Melodie wahrzunehmen.

Während die künstlichen Sonnenstrahlen Elisas Muskulatur der Iris unablässig kontrahieren, überlegt sie, welche Dispositionen sowohl privater als auch dienstlicher Natur sie für die kommenden Tage verlegen oder absagen muss, bis schließlich die fünfzehn Minuten Bestrahlungszeit zu Ende gehen und sich die Röhren der Sonnenbank schlagartig abschalten.

Elisa ist nicht wenig darüber erstaunt, mit welcher Kaltschnäuzigkeit und Abgebrühtheit ihr die Absagen und das Verlegen ihrer Termine am nächsten Vormittag von der Hand gehen. Es gelingt ihr, sich den Freitag gänzlich frei zu halten.

Diese zeitliche Opulenz nutzt Elisa, um auszuschlafen und ausgedehnt zu frühstücken. Auf dem ausladenden Rattanstuhl am Küchentisch hockt sie in ihrem seidenen weißen Lieblingsnachthemd und kleckert mit der zu voll geschütteten Tasse Kaffee, doch es stört sie nicht. Wenn sich Elisa kostbare Zeit für ein ausgiebiges Frühstück genehmigt, gehören neben dem Kaffee ein Glas Orangensaft, Toast, Honig und ein gekochtes Ei zu den obligaten Standards. Es ist beinah Mittag, als sie sich aufrafft und Ordnung schafft. Sie lässt Badewasser ein, dreht den Regler des Handtuchheizkörpers auf die höchste Stufe und drapiert darauf zwei Frottiertücher. Elisa liebt es, sich nach dem Ausstieg aus der Wanne unvermittelt in ein warmes Tuch zu hüllen.

*

»Filou, allez!«, schallt es begleitet von einem lauten Pfeifton durch die verwaiste Strandgasse. Der große schwarze Hund spitzt die Ohren, bevor er sich mühsam aufrappelt, um Maylène träge entgegenzutapsen. Mit ihrem roten Fahrrad hat sie sich gegen den kräftigen Seewind die knapp fünf Kilometer lange Wegstrecke vom Dorf zum Strand gekämpft. Nun streicht sie dem alten Hund über das struppige Fell seines breiten Kopfes. Noch vor einem Jahr hätte Filou sie überschwänglich und freudig bellend in Empfang genommen. Es sind nicht nur die Jahre, die an ihm nagen. Aus den großen Hundeaugen spricht Traurigkeit. Maylène befürchtet das Schlimmste und wähnt, dass er den nächsten Sommer nicht mehr erlebt.

Filou war, und eigentlich ist er es immer noch, der treue Gefährte ihres Onkels Antoine, dem Gründer und ehemaligen Betreiber des Le Bleu Dans L’oeil Nord. Nachdem das regionale Sägewerk zahlungsunfähig und der junge Antoine arbeitslos geworden waren, hatte er in den frühen Siebzigerjahren begonnen, seinen Lebensunterhalt mit einer kleinen Snackbar zu verdienen. Er mietete in einem leer stehenden, am Strand gelegenen Haus eine kleine Fläche, die gerade genug Platz bot für eine winzige Küche und einen Tresen. Der Verkauf fand zur Straßenseite statt. Den Kunden wurden die kleinen Speisen auf Pappschalen in die Hand gereicht. Sitzgelegenheiten gab es anfangs keine, lediglich ein paar Stehtische, aufgestellt auf dem Trottoir, wurden vom Touristikamt geduldet. Schnell spezialisierte Antoine sein Geschäft auf vorwiegend Fischgerichte und Produkte der regionalen Küche. Binnen kurzer Zeit stieg die Snackbar zum Restaurant und das Restaurant zum Geheimtipp auf. Der Erfolg und Antoines lebensbejahender Mut ermöglichten alsbald den Erwerb des Gebäudes, in dem das Lokal untergebracht war. In unmittelbarer Strandnähe gelegen versprach es Zulauf und Rentabilität. Das jahrzehntelang nur als Lager genutzte Dachgeschoss des Hauses wurde einzig auf Drängen von Maylène zu einem Hotelbetrieb ausgebaut. Dies geschah im Jahr 2012 – und nur mit wohlwollender Unterstützung der örtlichen Crédit Lyonnais. Deren knorriger Filialleiter hatte an einem der Stehtische vor dem damals noch in den Kinderschuhen steckenden Le Bleu Dans L’oeil Nord seiner schwergewichtigen Liebsten einen Antrag gemacht. Nicht allein deren Jawort, auch die köstlichen und immer frischen Butter-Madeleines machten es fortan zum Stammlokal der Eheleute.

Vierundzwanzig Monate vor Beginn des Ausbaues war Maylène aus dem Norden Deutschlands hierhergekommen. Geplant war ihr Aufenthalt einzig für einen Sommer. Sie hatte in Lübeck nicht nur ihr Psychologie-Studium kurz vor dem Abschluss abgebrochen, sondern auch all ihre Zelte. Beweggrund dafür lieferte ihr Partner. Es missfiel Maylène nicht im Geringsten, dass er mehr Freiraum für sich beanspruchte. Dass er diesen einzig ihrer besten Freundin widmete, tolerierte sie keine Minute, als sie dahinterkam.

*

Aus ihren frisch gewaschenen blonden Haaren hat Elisa eine dezente Hochsteckfrisur geformt. Sie legt Wäsche, Kleidung, Schuhwerk und Kulturbeutel bereit. Auch den Tablet-PC und eine Schreibmappe fügt sie hinzu. Damit bestückt Elisa eine in die Jahre gekommene, lederne Reisetasche. Das stilvolle und gut erhaltene Accessoire hat sie vor etwa einem Jahr in einem maritimen Antiquitätengeschäft anlässlich eines Ausfluges an die Ostsee erworben. Es gab damals wie heute niemanden an ihrer Seite, dem sie für Anschaffungen dieser Art womöglich Rechenschaft hätte ablegen müssen.

Die Tasche deponiert sie auf der schmalen Rückbank ihres Wagens. Darüber legt sie den nagelneuen roten Dufflecoat mit windundurchlässigem Innenfutter, Schulterkoller, fest angebrachter Kapuze, taillierter Passform und schwarzen Knebelknöpfen aus gewachstem Horn. Den sündhaften Kaufpreis hat sie beim nachmittäglichen Bummel in der Innenstadt als nebensächlich betrachtet. Hauptsächlich war allein die Tatsache, dass ihr der Mantel besonders und auf Anhieb gefiel. Elisa hält an ihrem Leitgedanken, dass erlesene Anlässe nach angemessenen Investitionen verlangen, ein ums andere Mal zu starr fest. Bereut hat sie es allerdings noch nie.

Auf den verkrümelten Beifahrersitz legt sie eine Wasserflasche und etwas Proviant. Sie programmiert die Navigation ihres Smartphones. Es ist kurz nach Mitternacht, als sie den Motor startet und den Parkplatz im Innenhof verlässt. Bevor sie auf die Straße fahren kann, muss sie einen Moment lang warten, denn zwei zankende Katzen hocken sich angestrengt begutachtend mitten auf der Ausfahrt. Sie blickt hinauf zu der blau leuchtenden Reklametafel, von der sie sich in Ermangelung eines menschlichen Geschöpfes grußlos verabschiedet. Ihr Herz wummert, und noch immer ist sich Elisa ihres Handelns nicht sicher. Notfalls kann sie schließlich noch kehrt machen. Sie steuert ihren Wagen in Richtung Autobahn. An der Anschlussstelle fährt Elisa gen Norden in die dunkle Nacht hinein. Über die Autolautsprecher begleitet sie einmal mehr Xavier Rudds phänomenales »Follow the sun«.

Die brennende Giraffe

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